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Magnesium - Nährstoff oder Kalkverursacher im Trinkwasser?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Januar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

Für den Magnesiumgehalt im Wasser gibt es in Deutschland keine Grenzwerte, da es sich nicht um eine Verunreinigung des Wassers handelt, sondern um einen Nährwert. Im Folgenden erfahren Sie, weshalb es für Ihre Gesundheit eine wichtige Rolle spielt, wovon sein Gehalt im Trinkwasser abhängt und inwiefern Sie davon beeinflusst werden. Außerdem erfahren Sie, wo Sie Erkundigungen über den Gehalt in Ihrem Leitungswasser einholen können und wie Sie den Gehalt zuhause, falls gewünscht, regulieren können.

Was ist Magnesium?

Magnesium ist ein silber-weißes Leichtmetall von sehr harter Beschaffenheit. Die Härte des Trinkwassers hängt von dessen Calcium- und Magnesiumgehalt ab. Als Metall mit einer sehr geringen Dichte und gleichzeitig resistenten Legierung ist es bei vielen chemischen Produktionsprozessen von Bedeutung. Für den Organismus stellt es ein lebenswichtiges Mineral dar, welches dem Körper von außen zugeführt werden muss.

Nutzen von Magnesium für den Körper

Magnesium ist an über 300 Stoffwechselprozessen beteiligt und unter anderem für den Erhalt der Knochen unabdingbar. Es ist außerdem zuständig für die Kommunikation zwischen Nerven- und Muskelzellen. Deswegen sind unser Nervensystem und natürlich unser Herz auf Magnesium angewiesen, um funktionieren zu können. Ein Mangel kann zu schwerwiegenden Störungen des Kreislaufs sowie des Nervensystems führen.

Der Nährstoff trägt zusätzlich zu einer verbesserten Absorbierung anderer Mineralien wie Calcium, Phosphor und Kalium bei, hilft dabei, einen erhöhten Cholesterinspiegel zu regulieren und erleichtert die Aufnahme der Vitamine C, E und denen des B-Komplexes.

Wie gelangt Magnesium ins Grundwasser?

Magnesium hat ein außerordentlich hohes Vorkommen in der Natur, zum Beispiel ist es in Steinmineralien, Seewasser und beinahe allen lebenden Organismen enthalten. Indem es aus dem Gestein gewaschen wird, gelangt es in die Meere und Flüsse.

Versickernder Regen löst weiteres Magnesium aus dem Boden und transportiert es ins Grundwasser. Reichlich vorhanden ist es auch in der Pflanzenwelt, wo es gebunden an Chlorophyll vorkommt. Da das Leichtmetall essenziell für fast alle Organismen ist, ist es als Stoffwechsel-Endprodukt fast überall nachzuweisen.

In der Landwirtschaft wird Magnesium Dünge- und Futtermitteln beigesetzt und gelangt auf diesem Weg besonders einfach ins Grundwasser. Auch in der chemischen Industrie findet es Einsatz und wird zum Beispiel als Füllstoff für Plastik oder als Feuerschutzmittel genutzt. Selbst in der Auto- und Flugzeug-Karosserie wird es verwendet. Auf diesem Wege gelangt Magnesium als Abfallprodukt ins Grundwasser. Bei der Abwasserbehandlung dient wiederum Magnesiumhydroxid als Flockungsmittel.

Der Magnesiumgehalt des Trinkwassers variiert von Region zu Region, abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der industriellen Nutzung des Metalls in der Umgebung. In der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen oder einer Industrie, die Magnesium zum Beispiel für chemische Prozesse nutzt, ist eine höhere Konzentration wahrscheinlich.

Magnesium im Trinkwasser beeinflusst dessen Härtegrad

Der Härtegrad des Trinkwassers hängt von dessen Calcium- und Magnesium-Konzentration ab. In Deutschland unterscheidet man zwischen drei Härtegraden: „weich“, „mittel“ und „hart“. Hartes Wasser enthält dabei besonders viel Calcium und Magnesium. Grund für die verschiedenen Härtegrade sind regional unterschiedliche Magnesiumkonzentrationen im Boden, die durch absickerndes Regenwasser ins Grundwasser gelangen.

Den Härtegrad des Leitungswassers Ihrer Stadt können Sie beim lokalen Wasserversorger oder bei der Stadtverwaltung erfragen.

Relevanz des Härtegrades im Alltag

Weiches Wasser schmeckt neutraler als hartes, insbesondere für die Zubereitung von Kaffee oder Tee bevorzugen manche daher aus geschmacklichen Gründen weiches Wasser. Auch für die Dosierung von Wasch- und Spülmittel ist es sinnvoll, über den Härtegrad des Wassers informiert zu sein.

Bei einem harten Wassergrad wird mehr Waschmittel benötigt, um das Wasser für die Geschirrspülmaschine zu enthärten. Dies kann wiederum negative Folgen für die Umwelt haben, da die natürliche Konzentration aus dem Gleichgewicht gerät.

Ist Magnesium im Wassers gesundheitlich relevant?

Da sowohl Calcium als auch Magnesium essenzielle Mineralien für den Körper sind, ist hartes Wasser keineswegs als gesundheitlich bedenklich einzustufen. Wasser mit einem hohen Gehalt an Magnesium kann sogar zur Deckung des täglichen Bedarfs beitragen, der bei durchschnittlich 300 mg liegt.

Eine regelmäßige Zufuhr ist insbesondere deswegen wichtig, weil unser Körper kein Magnesium speichern kann. Es muss daher täglich ausreichend zugeführt werden. Fälle einer Vergiftung durch zu viel des Minerals sind nicht bekannt, da der Körper überflüssige Mengen ausscheidet.

Eine erhöhte Magnesiumkonzentration im Trinkwasser kann daher eine abführende Wirkung auf den Organismus haben. Schädlich für die Umwelt kann Magnesium nur indirekt sein, nämlich durch den verstärkten Einsatz von chemischen Wasserenthärtern.

Fazit

Die Qualität Ihres Trinkwassers wird von den zuständigen Behörden regelmäßig überprüft. Bei Überschreitung gewisser Grenzwerte wird die Bevölkerung informiert und es werden die entsprechenden Maßnahmen getroffen, um die Werte wieder in den Normbereich zu bringen.

Was Magnesium betrifft, gibt es keine Grenzwerte, da es dem Körper nicht schadet, sondern ihm im Gegenteil sogar nutzt. Eine ausreichende Versorgung ist für die Zellteilung und die Aufrechterhaltung vieler wichtiger Körperfunktionen essenziell.

Ein hoher Magnesiumgehalt im Wasser beeinflusst jedoch dessen Geschmack: Weiches Wasser mit wenig Magnesium schmeckt neutraler und ist daher beliebter. Hartem, etwas markant schmeckendem Wasser kann mithilfe eines Ionentauschers die Härte genommen werden, dies geht allerdings mit diversen Nachteilen einher. Für die richtige Einstellung von Geschirrspülmaschinen und die richtige Dosierung von Waschmittel macht es ebenfalls Sinn, den Härtegrad seines Leitungswassers zu kennen. Dazu geben die lokalen Wasserversorger und die Stadtverwaltungen Auskunft.

Quellen & Weiterführende Informationen
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