In vielen Regionen Deutschlands ist das Grundwasser mit Eisen belastet. Als Verbraucher ist vor allem bei der Brunnennutzung ein zusätzlicher Eisenfilter üblich, um die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Besonders bei Brunnen in Norddeutschland und in Teilen Ost- und Westdeutschlands weist das Grundwasser einen Eisenanteil auf, der deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert liegt. Was das bedeutet, erfahren Sie in diesem Text.
Eisen ist mit einem Anteil von 4,7 % eines der häufigsten Elemente in der Erdkruste, der Erdkern soll sogar hauptsächlich aus dem Metall bestehen. Der weltweit größte Produzent für Roheisen ist China, in Europa ist Deutschland hinter Russland zweitwichtigstes Herstellungsland. Eisen ist das am meisten produzierte und genutzte Metall auf der Welt. Es wird selten als reines Material, sondern in Verbindung mit anderen Metallen und Nichtmetallen verwendet. Vor allem für die Stahlproduktion ist Eisen sehr bedeutend.
Das Anwendungsgebiet von Stahl umfasst fast alle Industriezweige wie beispielsweise den allgemeinen Maschinenbau, das Bauwesen, die Autoindustrie und die Herstellung von Haushaltswaren. Eisen kann auch als Nahrungsergänzungsmittel in der Medizin zum Einsatz kommen, da es in der passenden Dosierung ein lebensnotwendiger Mineralstoff ist.
In vielen Mineralien, die sich in der Erde befinden, ist Eisen enthalten und dieses gelangt durch Verwitterungsprozesse in das Grundwasser. Generell haben Gewässer jeder Art eine natürliche, geringe Menge an gelöstem Eisen. In den Ablagerungen erhöht sich dieser Eisenanteil. Landwirtschaftliche Düngemittel enthalten Eisen und versorgen den Boden mit Nährstoffen für die Nutzpflanzen. Zudem ist das Übergangsmetall Teil des Futters für Kühe und Schweine. Auf diese Weise gelangt zusätzlich es in die Erde und kann mit dem Regen bis in tiefere Erdschichten in das Grundwasser gelangen.
Für Rohrinstallationen im Haushalt können auch eisenhaltige Materialien verwendet werden. Führen diese Leitungen Trinkwasser, kann es im Zusammenspiel mit Sauerstoff zur Rostbildung kommen. Das Metall löst sich aus der Leitung, dies kann der Grund dafür sein, dass auf einmal braunes Wasser aus Ihrer Leitung kommt.
Der Grenzwert für Eisen im Leitungswasser ist durch die Trinkwasserverordnung mit 0,2 Milligramm pro Liter Leitungswasser gesetzlich vorgeschrieben. Dies hat vor allem ästhetische Gründe. Ab einer Konzentration von 0,5 Milligramm pro Liter wird der Geschmack vermindert und das Trinkwasser getrübt, es färbt sich durch die Luftzufuhr braun.
Der notwendige Tagesbedarf eines Menschen an Eisen beträgt 10 Milligramm, wobei auch Nahrungsmittel eingeschlossen sind. Ab einer Menge von mehr als 200 Milligramm pro Liter kann das Wasser für die menschliche Gesundheit schädlich sein.
Eisen ist als Nährstoff in geeigneter Menge sehr bedeutend für das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen. Eine unzureichende Versorgung verursacht ein schwächeres Wachstum. Daher werden in der Landwirtschaft bei Nutzpflanzen Dünger mit Eisenanteil verwendet, um den Ertrag zu erhöhen. Eisen kann auch das Wachstum und den Nährstofftransport bei Wasserlebewesen negativ beeinflussen.
Bei der Einleitung von eisenhaltigem Grundwasser in ein Gewässer bildet sich ein rotbrauner eisenhaltiger Überzug auf den Tieren, Pflanzen und auf dem Boden. Dieser Überzug hindert die Sauerstoffzufuhr durch die Kiemen, Fische und andere Wassertiere können ersticken. Zudem stellt der Überzug eine Gefahr für die empfindlichen Eier der Wassertiere dar.
Eisen ist essentiell für die Ernährung des Menschen und spielt beispielsweise eine wichtige Rolle beim Transport von Sauerstoff von der Lunge in andere Körperteile. Auch für die Sauerstoffspeicherung und die normalen Gehirnfunktionen ist es notwendig. Ab einem Wert von mehr als 200 Milligramm pro Liter ist die Konzentration jedoch zu hoch.
Die andauernde Überversorgung führt zu Ablagerungen von Eisen in der Leber, Pankreas, der Milz und im Herzen und kann zu Organschäden führen. Wenn Sie Fragen zu der Wasserqualität in Ihrem Wohnort haben, können Sie sich an das örtliche Wasserwerk wenden. Der Betreiber stellt oft die aktuellen Analyseergebnisse online.
Eine Überschreitung des gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwertes von Eisen hat in geringen Mengen keine gesundheitlichen Folgen, schädigt jedoch bei einer zu hohen Konzentration vor allem die Leber, die Milz, das Herz und das Pankreas. In vielen Gebieten in Nord- und Ostdeutschlands sowie in Westdeutschland weisen Brunnen Überschreitungen des gesetzlichen Grenzwertes auf. Wenn Sie Ihr Trinkwasser direkt aus einem Brunnen beziehen, informieren Sie sich daher am besten bei dem Betreiber über aktuelle Analysen und Werte.
Besonders bei der Nutzung von Brunnenwasser ist der Einsatz von Wasserfiltern üblich, damit der Geschmack und die Trübung nicht vermindert werden. Als Privatverbraucher können Sie auch auf die Anwendung von Ionenaustauschern oder auf Aktivkohle-Blockfilter zurückgreifen. Sollten Sie dauerhaft braunes Leitungswasser bemerken, kann dies auf verrostete Rohre zurückgeführt werden, die ausgetauscht werden müssen.
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