Viele AnwenderInnen schwören auf Luftionisatoren als Luftreiniger, denn viele negativ geladene Teilchen sorgen für frische Luft und optimale Sauerstoffverwertung. Leider entsteht durch den Prozess als Nebenprodukt Ozon.
Luftionisatoren sind Luftreiniger, die abseits herkömmlicher Filtertechniken über einen alternativen Ansatz zur Luftreinigung verfügen.
Sie bestehen aus zwei unter Hochspannung gesetzten Metallplatten, durch die beständig Ionen produziert werden. Die dadurch entstandene elektrische Ladung gibt den Impuls für die Umpolung der in der Regel neutral geladenen Moleküle in der Raumluft.
Auf diese Weise kann ein Luftionisator je nach Leistungsklasse zwischen 20.000 und 200.000 Anionen pro Sekunde in der Wohnung verteilen. Alternativ können die Geräte auch Quellen ionisierender Strahlung wie radioaktive Isotope oder Ultraviolettstrahler *1 enthalten.
Wenn die Luftreiniger die Luft ionisieren, dann erzeugen sie eine Binnenatmosphäre, durch die Feinstaub, Pollen, Schimmelsporen, Milben und Gase angezogen werden und im Filter verschwinden.
Einen Luftionisator kann man sich also gut als Staubmagnet vorstellen, der zudem dazu fähig ist, das Haus von unangenehmen Gerüchen zu befreien. Zugleich bietet die mit Ionen angereicherte Raumluft zahlreiche Vorteile für Wohlbefinden, Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit.
Die Funktionsweise von Luftionisatoren basiert auf chemischen Prozessen, die mit der Umpolung der Raumluft zusammenhängen. Die Ionen besitzen nämlich die Eigenschaft, sich mit verschiedenen Staubpartikeln zu Clustern zu verbinden, die durch die Schwere zu Boden gedrückt werden.
Die Bindungsfähigkeit der Ionen umfasst auch Gase, von denen einige wie Schwefeldioxid, Kohlenwasserstoffe und Formaldehyd gesundheitsschädlich sind. Weitere chemische Abbauprozesse leisten die freien Radikale, die durch den Reinigungsprozess entstehen.
Die positive Wirkung von Ionisatoren auf unsere Gesundheit basiert nicht nur auf der primären Leistung der Luftreinigung. Auch die weitaus höhere Anzahl an Ionen soll sich positiv auf Stimmung und Leistungsfähigkeit auswirken. Zwar gibt es für diese Befunde noch keinen wissenschaftlichen Beweis, sodass diese noch als umstritten gelten müssen.
Hoffnung auf solche durch Ionisierung hervorgerufenen Effekte basieren aber darauf, dass eine signifikante Anzahl derer, die unter mit Ionen angereicherten Wohnverhältnissen leben, von gesundheitlichen und mentalen Verbesserungen berichten konnten.
Wer heilt, hat recht, lässt sich angesichts dieser Erfahrung durchaus postulieren. Die glücklichen Personen berichteten von einem Verschwinden von Migräne, Depressionen, Kreislaufbeschwerden, Unwohlsein und Schlafstörungen (2).
Herleiten ließe sich dieser Befund dadurch, dass wir uns automatisch in der freien Natur frischer, lebendiger, ja vitaler fühlen, während wir im Gegensatz dazu normale Raumluft als matt und verbraucht wahrnehmen.
Dies hängt vor allem mit dem niedrigen Niveau der Ionisierung in der Luft geschlossener Räumlichkeiten zusammen, denn bei einer geringen Anzahl von negativ geladenen Molekülen kann der Sauerstoff nicht mehr so effektiv verarbeitet werden.
Eine Tabelle (3) zeigt drastisch diese erheblichen Differenzen zwischen Innen- und Außenluft an. Auch stellt sie dar, in welchen Zonen das attraktivste Binnenklima herrscht. Diesbezügliche Idealbedingungen gibt es an Wasserfällen, die also in jeder Hinsicht auf den Betrachter eine magische Wirkung zu erzielen vermögen:
- geschlossene Raumluft/Büro: 0 bis 250 Ionen/cm³
- Stadt: 250 bis 750 Ionen/cm³
- ländliche Gegenden: 1.000 bis 2.000 Ionen/cm³
- Gebirge: 1.000 bis 2.000 Ionen/cm³
- Höhlen: 5.000 bis 20.000 Ionen/cm³
- Wasserfälle: 25.000 bis 80.000 Ionen/cm³
Ähnlich wie an Wasserfällen herrscht auch nach Gewittern infolge der elektrischen Aufladung der Luftmoleküle ein Ionisierungsgrad von mehreren zigtausenden Ionen pro cm³ vor (4). Leider werden die Effekte von Luftionisatoren auf das Raumklima nicht ausschließlich positiv wahrgenommen. Umstritten sind die so raffiniert funktionierenden Geräte nämlich durch die Aussendung von Ozon.
Ein Betriebsunfall ist das nicht, denn Ozon unterstützt durchaus den Luftionisator bei der Luftreinigung. Dazu tragen seine desinfizierenden, keimtötenden und molekülspaltenden Eigenschaften bei. Da sich die Wirkung von Ozon bereits auf kleinster molekularer Ebene abspielt, werden auch Gerüche durch Ozon entfernt.
Doch nicht nur auf makroatmosphärischer Ebene, sondern auch in Bezug auf das Mikroklima schadet Ozon den Menschen. Es führt zu einer Reizung von Augen und Schleimhäuten (5) und kann Viren an sich binden.
Interessant:
Vor allem in Zeiten der Covid-19-Pandemie wäre es verheerend, wenn sich der eigene Luftreiniger womöglich als Treiber der Pandemie entpuppen würde. Die Werte des Ozonausstoßes variieren zwischen den einzelnen Geräten.
In jedem Test werden Verbraucher über den (angeblichen) Ozonausstoß informiert. Umstritten ist es, ob Ionisatoren ganz ohne Emission von Ozon entstehen können. Angesichts dieser Unsicherheit stellt sich für viele Kunden die Frage, ob der Einsatz von Ionisatoren sinnvoll ist, zumal es jede Menge alternative Produkte auf dem Markt gibt.
Ionisatoren sind kompakt gebaut und extrem handlich. Zuweilen finden sie sich deshalb im Auto in der Größe eines Zigarettenanzünders. Für die Modelle spricht außerdem der günstige Preis, denn viele Systeme gibt es im Fachhandel bereits unter 50 Euro.
Der lästige Filterwechsel entfällt bei diesen Geräten. Den besonderen Vorteil der möglicherweise die Gesundheit und das Wohlbefinden fördernden Ionisierung nehmen Kunden gern mit. Dies dürfte auch der zentrale Grund dafür sein, warum Ionisatoren allen Ozon-Bedenken zum Trotz wohl immer ihre Anhänger haben dürften.
Dafür ist die Ozonbildung als Nebenprodukt ein ernsthafter Nachteil, sodass die Möglichkeit besteht, dass ein Luftionisator nicht nur nützen, sondern auch schaden kann. Raucher, die auf einen Ionisator zur Entfernung des Zigarettendunstes setzen, werden außerdem durch eine Einschätzung von Lungenärzten der Deutschen Lungenstiftung (DLS) entmutigt.
Die Mediziner wiesen nämlich darauf hin, dass Ozon sich mit den Bestandteilen des Tabakqualmes zu Aerosolen verbinden könne, die Feinstaub enthalten und noch tiefer in die Lunge eindringen können als reiner Feinstaub oder Zigarettenrauch dies zu tun vermögen. Das Risiko für Asthma bronchiale sei dadurch erhöht.
1: https://www.chemie.de/lexikon/Ionisator.html
2: https://gesund.co.at/luftionisation-12190/
3: http://www.luftreiniger-abc.de/ionisator/was-ist-ein-ionisator/
4: https://luftbewusst.de/luftreiniger/ionisator/
5: https://www.luftreiniger-raumluft.de/funktionen/luftreiniger-ionisator/
Vielen Dank für den guten Blog! Ich wusste nicht, dass es zu Luftionisatoren noch so viel zu wissen gibt. Diese Informationen haben mir sehr weitergeholfen.
Ich halte es für wichtig, dass wir uns Zeit nehmen, um uns über neue Entwicklungen im Gesundheitsbereich
zu informieren. Das hilft uns, gute Entscheidungen zu treffen.
Wir haben uns vor einigen Wochen für einen Ionisator entschieden und genießen die neue Luft. Vor allem aber fällt deutlich weniger Staub auf Oberflächen an als früher. Sozusagen mit integrierter Putzhilfe. Tolle Sache.