Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Stuttgart.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Das deutsche Leitungswasser garantiert durch die Einhaltung vorgeschriebener Trinkwassergrenzwerte leider keine völlige Schadstofffreiheit, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
8,35 mg/l - In der Zellumgebung und im Blut findet man die höchste Natriumkonzentration. Der Mineralstoff wirkt zudem auf Nerven und Muskeln und somit auf die motorischen Fähigkeiten.
63,8 mg/l - Für Knochen und Zähne ist Calcium sehr wichtig, da der Mineralstoff für ihren Aufbau und Erhalt sorgt. Der Körper selbst bildet kein Calcium und ist somit auf eine entsprechende Zufuhr durch Nahrung und Trinkwasser angewiesen.
9,5 mg/l - Magnesium kann vom Körper ebenfalls nicht gebildet werden. Daher ist es umso wichtiger, ihn zusätzlich damit zu versorgen, denn Magnesium unterstützt Nerven und Muskeln und den Stoffwechsel.
1,55 mg/l - Kalium reguliert Herzschlag und Blutdruck und unterstützt die Zellstruktur. Ein ausgewogener Kaliumwert ist somit unerlässlich für den Körper und das Wohlbefinden.
19,05 mg/l - Der Mineralstoff Chlorid ist relevant für den Zelldruck, den Wasserhaushalt und für den Ausgleich des Säuren-Basen-Verhältnisses. Er unterstützt den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern und wirkt im Magensaft auf die Verdauung.
30,45 mg/l - Als natürliche Schwefelverbindung regt Sulfat die Bauchspeicheldrüse, die Leber und den Gallefluss an und ist beteiligt am Aufbau der Proteine.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark.
Viele Menschen vertrauen Mineralwasser aus der Flasche mehr als dem Trinkwasser aus ihrer eigenen Leitung. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest. Mehr dazu warum Mineralwasser nicht besser ist.
Die Netze BW Wasser GmbH betreibt ein eigenes und akkreditiertes Wasserlabor im ehemaligen Wasserwerk Stuttgart-Berg. Hier wird das Trinkwasser unter Aufsicht des Gesundheitsamtes kontrolliert und überwacht. Auf dem Weg, den das Trinkwasser in Stuttgart nimmt, erfolgen zur weiteren Qualitätssicherung zudem ständige Probenentnahmen.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Laut offizieller Trinkwasseranalyse unterschreiten die Parameter im Stuttgarter Leitungswasser die in der Trinkwasserverordnung festgelegten Werte. Jedoch berücksichtigen diese Werte nicht die Tatsache, dass es in manchen Haushalten zu anderen Messergebnissen kommt, falls dort Wasserrohre aus Blei oder Kupfer verbaut wurden.
Ebenso können veraltete Armaturen aufgrund ihrer Ablagerungen die Wasserqualität mindern oder zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Stuttgarter Trinkwasser stammt sowohl aus dem Bodensee als auch aus dem Donauried. Knapp 40 Pumpwerke, etwa ebenso viele Hochbehälter und ein Wasserverteilnetz von ca. 1390 Kilometern sorgen für eine kontinuierliche Versorgung der Haushalte. Um die Wasserqualität zu gewährleisten, richtete man rund um die Pumpstationen Wasserschutzzonen und Wasserschutzgebiete ein.
Gleichzeitig kooperiert die Netze BW Wasser GmbH mit den Stuttgarter Imkervereinen, dem NABU und der Landeshauptstadt und legte bislang bereits 6000m² Blühwiesen auf den Wasserbehältergrundstücken an.
Dass das Trinkwasser zu den wichtigsten Lebensmitteln gehört, zeigen die Zahlen in Stuttgart. Die ca. 600.000 Einwohner verbrauchen pro Person rund 120 Liter Wasser am Tag und in Summe etwa 35 Milliarden Liter pro Jahr. Um die Wasserqualität Tag für Tag zu sichern, erfolgen jährlich rund 60.000 Untersuchungen, bei denen z.B. mikrobiologische Kontrollen durchgeführt werden.
Das Leitungswasser in Stuttgart wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter (z.B. chemische oder mikrobakterielle Belastungen) eingehalten. Es ist demnach nicht ungesund, man kann das Stuttgarter Leitungswasser trinken.
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Blei-/Kupferrohre oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom Stuttgarter Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Stuttgarter Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Mikroorganismen wie Legionellen oder Fäkalkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Leitungswasser testen mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Erfahren Sie in diesem Artikel was man als optimale Wasserhärte bezeichnet.
Ein professioneller Filter (es muss gar nicht der beste Wasserfilter sein) kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Eine Trinkwasserchlorung kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Stuttgart über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt. Um Chlor zu filtern bieten sich Aktivkohle Wasserfilter an.
Die Stuttgarter Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. Hier machen Wasserfilter für die Dusche sinn.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. In diesen Fällen sollte man definitiv Coliforme Keime filtern. Eine professionelle Wasserprobenentnahme wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.
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