In Kassel ist die Wasserqualität hervorragend. Insgesamt acht Wasserwerke versorgen die Stadt mit Trinkwasser, das auf vielen verschiedenen Quellen in und um Kassel stammt. Insbesondere in den folgenden Gebieten wird Wasser gewonnen:
Die Stadtwerke, die sich unter dem Namen Kasselwasser zusammengeschlossen haben, kümmern sich um die Reinigung des Quellwassers. Dabei kommen unter anderem Aktivkohlefilter zum Einsatz. Regelmäßige Trinkwasseranalysen sorgen zudem dafür, dass die Wasserqualität sich stets innerhalb der Vorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung bewegt.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Kassel.
Die Wasserhärte in Kassel ist je nach Versorgungsunterschied unterschiedlich. Das Maximum liegt bei 14,0 °dH, während in anderen Gegenden nur eine Härte von 8,27 °dH erreicht wird. Damit ist das Wasser in der ganzen Stadt mittelhart, denn Werte zwischen 7,3 und 14,0 °dH sind hier zu verorten. Für Konsumenten bedeutet dies, dass das Kasseler Leitungswasser relativ viele Mineralstoffe enthält. Zugleich ist es nicht allzu hart, was eine gute Nachricht ist: Haushaltsgeräte verkalken in Kassel nicht allzu schnell und zum Wäschewaschen ist kein zusätzlicher Enthärter nötig.
41 %*
20 %*
5,85 %*
Auch Kupfer ist nur in sehr geringen Mengen im Kasseler Wasser nachzuweisen. Wie bei Blei gilt, dass alte Rohre und Armaturen für Verunreinigungen sorgen können.
10 %*
78 %*
Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Wasserqualität in Deutschland bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitungswasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
36,56 mg/l - Natrium darf in Mengen von bis zu 200 mg pro Liter Trinkwasser enthalten sein. Es handelt sich um einen wichtigen Mineralstoff, der unter anderem für den Wasserhaushalt und für die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen zuständig ist. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 1.500 mg Natrium.
68,76 mg/l - Calcium ist im mittelharten Kasseler Wasser in durchschnittlicher Menge vorhanden. Dieser Stoff kümmert sich um die Knochen sowie um die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Erwachsene benötigen pro Tag 1.000 mg Calcium.
22,91 mg/l - Auch Magnesium ist im Kasseler Leitungswasser in mittlerer Menge vorhanden. Das Mineral kümmert sich gemeinsam mit Calcium um Magnesium den Knochenaufbau und um die Erregbarkeit der Nerven. Besonders für Sportler und Schwangere ist Magnesium sehr wichtig. Pro Tag sollten Erwachsene 300 bis 350 mg zu sich nehmen.
4,19 mg/l - Kalium ist gemeinsam mit Natrium und Chlorid für den menschlichen Wasserhaushalt und für die Leitung von Reizen für Nerven und Muskeln zuständig. Pro Tag sollten Erwachsene 4.000 mg Kalium zu sich nehmen.
61,1 mg/l - Chlorid macht in Kombination mit Natrium die Kochsalzverbindung aus, die sich immer in Wasser vorfindet. Unter anderem kümmert das Mineral sich um die Magensäure. Bis zu 250 mg Chlorid pro Liter Wasser sind erlaubt. Erwachsene sollten täglich insgesamt 2.300 mg Chlorid zu sich nehmen.
80,0 mg/l - Auch für Sulfat gilt der Grenzwert von 250 mg pro Liter Wasser. Der Mineralstoff reguliert den Proteinstoffwechsel sowie die Festigkeit von Haut und Haaren. Auch bei Verstopfungen kann Sulfat helfen. Ein Tagesbedarf ist nicht festgelegt, da er vom Individuum abhängt. Aber Erwachsene sollten mindestens 100 mg Sulfat pro Tag zu sich nehmen.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Mineralien im Leitungswasser kommen auf natürliche Art und Weise vor. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Mineralien haben auch maßgeblichen Einfluss auf den ph-Wert des Wassers.
Lesen Sie hierzu auch: Was ist basisches Wasser?
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Kasselwasser ist für die Qualität der Wasserleitung und des Trinkwassers in der Stadt zuständig. Um die strengen Grenzwerte und Vorschriften der Trinkwasserverordnung umzusetzen lässt sich das Unternehmen vom Gesundheitsamt unterstützen.
So ist es möglich, das Quellwasser aus der Umgebung von Kassel entsprechend aufzubereiten und den Konsumenten reines, genusstaugliches Trinkwasser ohne Krankheitserreger oder schädliche Stoffe anzubieten. Der genaue Standort der verschiedenen Quellen ist geheim, um deren Sicherheit zu gewährleisten.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Das Kasseler Leitungswasser unterschreitet alle Grenzwerte. Bei warmem Wasser kann es vorkommen, dass Legionellen im Wasser entstehen, die bei Menschen mit schwachem Immunsystem zu Lungenproblemen führen können. Warmes Trinkwasser aus der Kasseler Leitung sollte daher mindestens 55°C haben. Zudem weisen die Wasserwerke darauf hin, dass sie die Qualitätsgarantie nur bis zum Rohranschluss übernehmen.
Auch Nitrat muss fortwährend beobachtet werden. Es wird in der Wasseranalytik als Indikator für ausgebrachte Düngemittel verwendet. Das Nitrat selbst ist im Trinkwasser nicht das große Problem, sondern vielmehr die schädlichen Schwermetalle z.B. Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran. Hinzu kommen bei konventioneller Landwirtschaft diverse Rückstände von Spritzschutz- und Pflanzenschutzmitteln. Bei intensiver Düngung und Ausbringung um Kassel können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Kassel wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Kasseler Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Kasseler Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Kasseler Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Kassel über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Kasseler Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben ähnlich Enterokokken im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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