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PFOA im Trinkwasser – wenn die Industrie uns zu Leibe rückt

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Januar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

Was ist PFOA, wie gelangt es in unser Trinkwasser und müssen wir uns Sorgen um schädliche Folgen für unsere Gesundheit machen? All das erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist PFOA?

Perfluoroctansäure, wie PFOA mit vollem Namen heißt, ist eine Säure, an deren Kohlenstoffgerüst Fluoratome statt Wasserstoffatome vorhanden sind. Zu der Stoffklasse der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen gehören nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) etwa 4.700 verschiedene Substanzen (1).

Ihre stabile Struktur ist Fluch und Segen zugleich. Zwar sorgt diese für ein breites Einsatzspektrum in der verarbeitenden Industrie, bringt aber auch eine äußerst zähe Abbauzeit mit sich, die den Substanzen im Volksmund das Odium einer „Ewigkeitschemikalie“ eingebracht hat.

Das breite Einsatzspektrum der Perfluortenside hängt außerdem mit ihren wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften zusammen. So werden PFOA zum Beispiel in Papier- und Textilbeschichtungen eingearbeitet und finden sich auf Holzbänken sowie an Schlafsäcken, Regenjacken, Teflonpfannen, Zelten und Schlafsäcken wieder.

In Kosmetika dienen die Substanzen als konservierende Grundierung, da sie diese wetterbeständiger machen (2).

Das Problem von PFOA im Trinkwasser drang vor allem durch den Trinkwasserskandal im oberbayerischen Altötting ins gesellschaftliche Bewusstsein. Nachdem der Schadstoff 2008 im nahegelegenen Chemiepark Gendorf verwendet wurde, der zugleich der größte Chemiepark des Freistaats ist, gelangte dieser über die Alz sowie Feinstaub in das Grundwasser und schließlich in das Trinkwasser. Im Endeffekt wiesen die Blutwerte von 761 von 906 getesteten Einwohnern (3) eine „deutliche Überschreitung“ von PFOA auf. Der Kinofilm „Vergiftete Wahrheit“ aus dem Jahre 2020 widmete sich dem PFOA-Skandal.

Wie gelangt PFOA in unser Trinkwasser?

PFOA, das von der verarbeiteten Industrie eingesetzt wird, kann durch direkte Einleitung oder Auswaschung des Bodendepots in die umliegenden Gewässer gelangen und von dort das Trinkwasser kontaminieren. Nicht nur in Altötting, sondern auch in andere Orten traten in der Vergangenheit solche Fälle auf. In Altötting war es die Alz, durch welche die Perfluoroctansäure in das Trinkwasser einsickerte.

In NRW traten bedenkliche Mengen von PFOA im Trinkwasser über die Ruhr in Erscheinung.
In diesem Fall war die Bodendüngung der Verursacher dieser Verunreinigungen, denn dem Dünger war Industriemüll, der mit PFOA durchsetzt war, beigegeben worden (4). Eine weitere typische Ursache von PFOA im Wasser sind Kläranlagen, bei denen der Klärschlamm mit den Abwässern industrienaher Betriebe in Berührung kommt (5).

Was sind die gesundheitlichen Folgen

PFOA wird in der EU als CRM-Stoff angesehen und ist seit 2020 verboten. CRM-Stoffe sind Substanzen, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen, die Fortpflanzung zu schädigen und das Erbgut zu verändern. Entwarnung kann trotz des EU-Verbots noch nicht gegeben werden, weil sich zum einen der Abbau von PFOA im Trinkwasser äußerst träge gestaltet und zum anderen, weil dieses Verbot in anderen Ländern, mit denen Deutschland Handel betreibt wie Russland und China, noch nicht ausgesprochen wurde.

Auf diese Weise werden in Deutschland auf absehbare Zeit weiterhin größere Mengen der Substanz im Umlauf sein, sodass nach wie vor PFOA im Wasser verbreitet werden kann.

Nach Ansicht der internationalen Agentur für Krebsforschung sei PFOA „möglicherweise krebserregend“. Weitere Risiken gehen durch Einlagerung in Organe und speziell für Leber und Schilddrüsen aus. PFOA ist dazu fähig, den Fettstoffwechsel zu beeinträchtigen und die Produktion von schlechtem Cholesterin zu verursachen.

Des Weiteren könnte die Fruchtbarkeit von Menschen mit erhöhten PFOA-Werten im Blut beeinträchtigt werden (6).

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Der PFOA-Skandal von Altötting (Quelle: Global 3000 DW Deutsch)

PFOA wirkt sich im Trinkwasser auch deshalb so massiv aus, weil unser Blut jeden Tag mit immer neuen Anteilen der Fremdstoffe belastet wird. Angesichts der Mengen, mit denen wir mit Blick auf unser Leitungswasser zu tun haben, ist mit Langzeitfolgen zu rechnen, die mit steigender Dauer an Intensität zunehmen können.

Verstärkt wird das Problem dadurch, dass die Aufnahme von PFOA durch den Menschen nicht nur über das Trinkwasser, sondern auch über die Nahrung, Staub, Luft und Trinkwasser erfolgen kann. Auf den Färöer Inseln gelangten Wissenschaftler in einer Studie zu dem Schluss, dass PFOA den Impfschutz beeinträchtigen könne, was in Zeiten der COVID-19-Pandemie besonders problematisch ist.

Auf dem Archipel zwischen Großbritannien und Island waren bei Kindern erhöhte PFOA-Werte festgestellt wurden, deren Ursache die Forscher auf den Verzehr von Süßwasserfischen zurückführten (7).

Wer ist dafür verantwortlich?

Im Jahr der aktuell gültigen Trinkwasserverordnung von 2001 (8) war PFOA als Schadstoff noch nicht im öffentlichen Bewusstsein präsent. Somit ist PFOA nicht als Schadstoff in der TVO aufgeführt, sodass für diese Stoffklasse keine Grenzwerte existieren. Haftbar gemacht werden kann bei erhöhten PFOA-Werten im Trinkwasser also niemand. Ob im Trinkwasser erhöhte Mengen von PFOA-Werten vorkommen, dies hängt von der jeweiligen lokalen Wasserqualität ab, die wiederum in einem Wassertest bestimmt werden kann.

Wie kann man sich gegen PFOA im Wasser schützen?

Sollten im Trinkwasser tatsächlich erhöhte Anteile von PFOA vorkommen, können Wasserfilter weiterhelfen. Unsere Wasserfilter nutzen natürliche Aktivkohleblockfilter, die sehr gut mit diesen Substanzen zurechtkommen und diese zuverlässig aus dem Wasser filtern. Sie haben die Wahl zwischen modernen Auftisch- und Untertisch-Modellen. Für die Reise führen wir außerdem mobile Wasserfilter im Sortiment.

Die selbstständige Wasserfilterung hat darüber hinaus den Vorteil, dass nicht nur die Schadstoffe der besprochenen Substanzklasse eliminiert werden, sondern auch andere Schadstoffe, die trotz aller Maßnahmen von Seiten der Wasserwerke und des Bundes immer noch im Trinkwasser persistieren.

Dazu gehören beispielsweise Hormone und andere Arzneimittelrückstände; ins Wasser eingesickerte krebserzeugende Asbestfasern; schädliche Keime in Form von Viren, Bakterien und Pilzen; Chlor, Pestizide, Insektizide und viele Chemikalien mehr. Dabei brauchen wir unser Trinkwasser wie die Luft zum Atmen. An dieser Stelle anzusetzen, geht das Problem an der Wurzel an und sorgt für eine neue Unbeschwertheit im dauerhaften Umgang mit unserem nun reinen und gesunden Trinkwasser.

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