Das Land Nordrhein-Westfalen erstreckt sich mit seinen mehr als 17 Millionen Einwohnern (Stand Dezember 2020) im Westen Deutschlands auf über 34.000 km². Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen berichtet auf seinem Internetportal darüber, dass für die öffentliche Wasserversorgung in NRW rund 1,206 Milliarden m³ Trinkwasser gewonnen werden.
Hohe Qualitätsanforderungen stellen sicher, dass sich z.B. die Haushalte kontinuierlich auf gesundes Trinkwasser verlassen können. Zu diesem Zweck beachten die Unternehmen, die für die Wasserversorgung zuständig sind, die gesetzlichen Vorschriften, die u.a. in der Trinkwasserverordnung zusammengefasst werden.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Nordrhein-Westfalen.
Da das Trinkwasser in Nordrhein-Westfalen aus diversen Ressourcen stammt, gibt es auch unterschiedliche Wasserhärten. Einer dynamischen Statistik zufolge, die sich aus jenen Werten ergibt, die die Verbraucher selbst übermitteln, beträgt die durchschnittliche Wasserhärte in NRW 16 dH und liegt damit im harten Bereich. Welche Schwankungen derzeit im Bundesland bestehen, zeigt die mit 3 dH niedrigste Messung und die mit 31 dH höchste Messung. So wird für Düsseldorf ein Wert von 16,5 dH angegeben, während Essen 7 dH meldet und in Bünde sogar 29 dH gemessen wurden.
Zieht man die jeweiligen Trinkwasseranalysen in den betreffenden Städten zu Rate, erhält man zusätzlich zur aktuellen Wasserhärte Informationen zu jenen Parametern, die in der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben und durch Grenzwerte eingeschränkt sind, so auch für:
Weiterführende Details – etwa zur Wasserhärte und zu Parametern, die in einer Trinkwasseranalyse berücksichtigt werden – haben wir hier zusammengefasst.
Um ständig eine gute Wasserqualität zu gewährleisten, bedarf es auch in NRW landesweiter Maßnahmen für die Gewinnung, Prüfung, Aufbereitung und Analyse. Denn Trinkwasser gilt als das Lebensmittel Nr. 1. Zu diesem Zweck werden Oberflächengewässer, Grundwasser und Rohwasser nach den gesetzlichen Vorschriften überprüft und aufbereitet. Hier spielt die Trinkwasserverordnung eine große Rolle, da sie sowohl die relevanten Parameter festlegt, als auch bestimmt, welche Grenzwerte einzuhalten sind. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen fordert ein sogenanntes Multibarrierensystem sowie eine naturnahe Wasseraufbereitung, um auf sichere und möglichst schonende Weise die hohen Anforderungen an die Trinkwasserqualität zu erfüllen.
Dazu zählen neben den diversen Prüfparametern die Sicherung der Wassergewinnungsanlagen und -gebiete vor schädlichen Einflüssen. Zu diesem Zweck legt man rund um Quellen, Brunnen und anderen Entnahmestellen in drei Kategorien unterteilte Wasserschutzzonen an. Wasserschutzgebiete bilden zusätzliche Areale, in denen durch strenge Verordnungen Verbote oder Genehmigungspflichten erlassen werden.
Wasserqualität in Deutschland bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitungswasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
In Nordrhein-Westfalen sind die Versorgungsunternehmen der einzelnen Städte und Gemeinden für die Beschaffenheit des Trinkwassers verantwortlich. Zusammen mit den angegliederten ca. 580 Wasserwerken und rund 1.000 Wassergewinnungsanlagen stellen sie sicher, dass die vorgeschriebenen Prüfintervalle (täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich) und die in der Trinkwasserverordnung vorgegebenen Parameter eingehalten werden. Zudem obliegt es unabhängigen Instituten, weitere regelmäßige Kontrollen durchzuführen.
Die regionalen Stadt- und/oder Wasserwerke stellen in der Regel auf ihren Internetportalen die entsprechenden Trinkwasseranalysen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Darüber hinaus nehmen Wasserverbände im Hinblick auf z.B. die Trink- und Brauchwasserversorgung sowie die Pflege und Entwicklung von Gewässern staatliche Aufgaben wahr. In NRW zählen zu diesen Institutionen der Ruhr- und Niersverband, der Erft- und Aggerverband sowie die Emschergenossenschaft.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
In erster Linie zählt das Trinkwasser zu den wohl meistgeprüften Lebensmitteln. Trotzdem können gewisse Parameter bedenkliche Folgen haben. So kam es Anfang 2021 in der Aachener Städteregion zu einer temporären Wasserverunreinigung mit Colibakterien, die man bei einer Routinekontrolle in einer der Anlagen feststellte. Dies hatte zur Folge, dass eine unmittelbare Warnung an die Haushalte erging mit dem Hinweis, das Trinkwasser unbedingt abzukochen.
Auch die Landwirtschaft kann durch Überdüngung oder Überweidung dazu beitragen, dass das Grundwasser kontaminiert wird und beispielsweise der Nitratwert gefährlich ansteigt. In vielen Regionen bilden sich mittlerweile Kooperationen zwischen Landwirten und Wasserversorgungsunternehmen, um den Einsatz von Düngemitteln etc. zu reduzieren und gleichzeitig nachhaltigen und positiven Einfluss auf die Natur zu nehmen.
Unerlässlich ist es, dass die Wasserbetriebe in Nordrhein-Westfalen auch bei diesen Kontrollen die Vorschriften der Trinkwasserverordnung einhalten und kontinuierlich die dort aufgelisteten Parameter überprüfen. Die Grenzwerte, die Sie in der offiziellen Trinkwasserverordnung nachlesen können, informieren nämlich darüber, welche Konzentration des entsprechenden Stoffes für einen Menschen noch ungefährlich ist, beispielsweise Nitrat.
Wichtig wäre es allerdings auch, Grenzwerte z.B. für Medikamente, Röntgenkontrastmittel oder Hormone in diese Verordnung aufzunehmen, denn die Messwerte zeigen immer wieder, dass solche Rückstände im Grundwasser ebenfalls vorhanden sind und durch umfangreiche Maßnahmen herausgefiltert werden müssen.
In den lokalen Trinkwasseranalysen können jene Werte nicht berücksichtigt werden, die in den Haushalten erzielt würden, welche noch über alte Leitungssysteme aus Blei oder Kupfer verfügen. Hier können sich immer wieder entsprechende Partikel lösen, das Trinkwasser verunreinigen und damit die Gesundheit schädigen.
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Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland bezieht sein Trinkwasser aus mehr als 1.500 Wassergewinnungsanlagen und Wasserwerken, Brunnen und kleineren Anlagen.
Da im Land Nordrhein-Westfalen nur rund 39 Prozent des Trinkwassers aus Quell- und Grundwasservorkommen stammen, greift man auf die Förderung von Oberflächenwasser und Uferfiltrat in Flussnähe, zurück. Dazu zählen Rhein und Ruhr, Lippe und Sieg, Stever und Dortmund-Ems-Kanal.
Trinkwassertalsperren bieten in diesem Zusammenhang weitere Reservoirs für die Versorgung. Zu den größeren der insgesamt 30 NRW-Talsperren gehören die Wehebachtalsperre (Kreis Aachen), die Listertalsperre (Kreis Olpe), die Versetalsperre im Märkischen Kreis und die Wahnbachtalsperre im Rhein-Sieg-Kreis.
Da das Wasser zu den grundlegenden Lebensvoraussetzungen zählt und das Trinkwasser als Lebensmittel Nr. 1 gilt, ist es umso wichtiger, seine Qualität sicherzustellen. Im Jahr 2000 legte man deshalb mit der europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Standards für die Wasser und Gewässerschutzpolitik innerhalb Europas neu fest. Ziel dieser Richtlinie ist die deutliche Verbesserung des Grundwassers und der Oberflächengewässer. Innerhalb dreier Bewirtschaftungszeiträume zwischen 2009 und 2027 soll der jeweilige angestrebte, gute chemische und ökologische Zustand erreicht werden.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat in diesem Zusammenhang Anteile an den Flussgebieten Maas und Ems, Weser und Rhein, wobei die Einzugsgebiete etwa 30 Prozent der 50.000 km umfassenden Fließgewässer entsprechen. Der Bewirtschaftungsplan sieht außerdem das Grundwasser sowie Seen mit einer Fläche von mehr als 50 Hektar vor.
Das Leitungswasser in Nordrhein-Westfalen wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Nordrhein-Westfälischen Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Nordrhein-Westfälischen Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Nordrhein-Westfälischen Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser aufbereiten sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Nordrhein-Westfalen über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Nordrhein-Westfälischen Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Kolibakterien leben ähnlich wie Enterokokken in menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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