Meldungen über bakteriell verseuchtes Trinkwasser auch jüngeren Datums sorgen hierzulande immer wieder für Aufsehen und lassen die Frage nach den Gefahren dieser Verunreinigungen aufkommen. Ob die Keime für den Menschen gefährlich werden können, lässt sich allerdings nur in Abhängigkeit vom konkreten Erreger, der Menge an Bakterien sowie nicht zuletzt dem Gesundheitszustand der Konsumenten beantworten und damit nicht pauschal ermessen.
Wie Sie Ihr Leitungswasser zuverlässig keimfrei machen und damit Infektionen grundsätzlich vorbeugen können, erläutern die folgenden Absätze.
Keime sind ein natürlicher Bestandteil der Umwelt und treten prinzipiell in jeder Umgebung angefangen von der menschlichen Haut und Darmflora bis hin zur Luft und eben auch im Trinkwasser auf. Je nach Sorte kann das Vorhandensein der auch als Mikroorganismen bezeichneten Lebewesen, zu denen Bakterien als Untergruppe gehören, unterschiedliche Auswirkungen haben. Einige sind für den Menschen unersetzlich, andere lösen hingegen Krankheiten aus [2].
Ins Wasser gelangen speziell diese schädlichen Keime, wie etwa die Durchfälle auslösenden Coli Bakterien, unter anderem über Fäkalien infizierter Tiere und Menschen, die über das Abwassersystem ins Grundwassernetz eingespeist werden. Die Gefahr einer Belastung des Wassers steigt damit unter anderem bei Hochwasser und dementsprechend überfluteten Kläranlagen sowie bei undichten Rohren in der Hausinstallation.
Um die Gefahr einer Infektion zu verhindern, schreibt die Trinkwasserverordnung eine regelmäßige Kontrolle des Wassers auf schädlich Keime vor. Viele Bakterien dürfen überhaupt nicht, einige nur in unbedenklicher Konzentration nachweisbar sein [1].
Je nach Bakteriensorte löst die Infektion über verseuchtes Wasser verschiedene Symptome und Krankheiten von unterschiedlichem Schweregrad aus. Das Spektrum reicht von Durchfall über Lungenentzündung und andere Atemwegsinfektionen bis hin zu für Immunschwache, Kinder und ältere Menschen potentiell tödlichen Krankheiten [3] [4].
Grundsätzlich sind die zuständigen Wasserversorger verpflichtet, das ins Leitungsnetz eingespeiste Wasser keimfrei zu halten. Fälle von Infektionen durch Trinkwasser zeigen allerdings, dass eine zusätzliche Filterung als vorbeugende Maßnahme besonders für gefährdete Personengruppen durchaus sinnvoll erscheinen kann. Auch Besitzer eines eigenen Brunnens oder Reisende sollten über die Verwendung von privaten Filtersystemen nachdenken.
Da das Grundwasser hierzulande in der Regel frei von bakteriellen Verunreinigungen in schädlicher Konzentration ist, erfolgt in vielen Wasserwerken keine zusätzliche Filterung speziell für die Entfernung von Keimen.
Wird hingegen beispielsweise ein erhöhter Befall mit Legionellen oder einem anderen Keim nachgewiesen, nutzen die für die Wasseraufbereitung zuständigen Versorger unter anderem die UV-Bestrahlung, die Sandfiltration oder geben dem Wasser den desinfizierenden Wirkstoff Chlor zu.
Diese Maßnahmen sind nach Vorgaben des Trinkwasserverordnung zulässig und entfernen eventuell vorhandene Bakterien und Keime zuverlässig aus dem Wasser [6].
Möchten Sie privat einer Belastung Ihres Trinkwassers vorbeugen, empfehlen sich zwei verschiedene Wasserfilter, die erwiesenermaßen wirksam zur Entfernung von Keimen aus dem Leitungswasser sind. Infrage kommen die Verwendung eines Aktivkohlefilters und die Nutzung eines Filtersystems, das mit der Umkehrosmose arbeitet.
Die hohe Wirksamkeit von hochwertigen Aktivkohlefilter zur Keimentfernung wurde von verschiedenen unabhängigen Stellen mehrfach nachgewiesen [7] [8]. Die Zuverlässigkeit speziell dieser in Privathaushalten häufig verwendeten Wasserfilter beruht auf den Eigenschaften der namengebenden Aktivkohle.
Das feinporige Material filtert und adsorbiert schädliche Stoffe wie Bakterien und Keime ebenso wie Chlor und weitere potentiell gesundheitsgefährdende Stoffe.
Für den Körper essentielle Mineralstoffe bleiben demgegenüber im Wasser erhalten, sodass es nach der Filterung sofort getrunken werden kann. Zu beachten bleibt beim Einsatz dieser Filtermethode allerdings, dass einige Stoffe wie Nitrat als gelöstes Salz nicht entfernt werden können.
Um die Leistungsfähigkeit des Filters zu erhalten, muss die Aktivkohle zudem regelmäßig ausgetauscht werden. Die Installation und Wartung der Geräte lässt sich auch von Laien meist problemlos bewältigen.
Eine weitere Option der zuverlässigen Wasserentkeimung bieten Umkehrosmosefilter. Diese Filtersysteme besitzen eine semipermeable Membran, durch die das zu filternde Wasser mit hohem Druck geleitet wird. Die winzigen Poren der Membran lassen die kleinen Wassermoleküle passieren, halten aber größere Teilchen wie Bakterien und Keime ebenso wie Schwermetalle, Pestizide, Nitrat und weitere Stoffe zurück.
Beim Filtern mit einem Umkehrosmose-Gerät entsteht auf diese Weise ein Wasser mit sehr hohem Reinheitsgrad, dem allerdings auch wertvolle Mineralien fehlen. Diese müssen nach der Hyperfiltration wieder zugeführt werden. Nachteile der Filterung mit Umkehrosmose-Systemen sind zudem der hohe Wasserverbrauch sowie die recht komplexe Montage, die am besten von einer Fachkraft durchgeführt werden sollte.