Braunes Wasser? Feststoffpartikel im Trinkwasser? Diese unerwünschten Verschmutzungen ihres Wassers erleben Haus- und Wohnungsbesitzer nur in Ausnahmefällen. Die zumindest optisch zweifellose Sauberkeit des Wassers wird dabei allerdings nicht – wie oft angenommen – allein durch die Wasseraufbereitung im Wasserwerk sichergestellt.
Einen wesentlichen Beitrag zur Filterung des Wassers leisten auch Hauswasserfilter, die je nach Rohrsystem empfohlen und bei metallischen Rohren in Neubauten sogar vorgeschrieben sind. Doch wie sehen die Vorschriften genau aus? Wie funktionieren die Filtersysteme? Im Folgenden finden Sie die Antworten.
Die Notwendigkeit des Einbaus eines Hauswasserfilters ergibt sich durch den langen Weg, den das Wasser vom Wasserwerk oder Wasserspeicher bis zum Hausanschluss zurückzulegen hat. Bei der Weiterleitung durch das weit verzweigte Rohrnetz können beispielsweise Sand- und Rostteilchen eingespült werden, die sich von den Rohrwänden ablösen. Hinzu kommen eventuelle Verunreinigungen durch Montagearbeiten an den Rohren.
Nicht zuletzt muss schließlich auch der erhöhte Druck beachtet werden, der bei Feuerwehreinsätzen durch den plötzlich höheren Wasserverbrauch entsteht. Die Feuerwehr zapft mittels Hydranten die zentralen Leitungen an.
Der hohe Druck kann wiederum vor allem zur Anlagerung von Kalk und Eisen im Wasser führen. All diese Verunreinigungen haben nicht nur eine unansehnliche Verfärbung des Wassers zufolge, sondern können unter anderem auch Korrosionsschäden verursachen und Rohre verstopfen.
Der Einbau eines geeigneten Hauswasserfilters ist nach der DIN-Norm EN 806 in Häusern mit metallischen Rohren Pflicht und wird bei Kunststoffrohren empfohlen. Die Norm schreibt dabei sowohl den genauen Standort des Filters als auch die Ermittlung des Rohrinnendurchmessers, seinen Aufbau in Teilen, die Installation, den Betrieb und die Wartung vor.
Der Wasserfilter muss demnach direkt hinter dem Wasserzähler montiert werden und in seiner Funktionsweise der aktuellen Norm für Filteranlagen genügen. Zugelassen sind dabei grundsätzlich zwei Bauformen: rückspülbare und nicht rückspülbare Filter.
In jedem Fall müssen die verwendeten Filter das aktuelle Prüfsiegel tragen und der Monteur muss auf die vorgeschriebenen Wartungsintervalle hinweisen. Um die richtige Dimensionierung des Filters zu gewährleisten, müssen ebenfalls die Vorgaben der Norm beachtet werden.
In vielen Fällen stimmt der Rohrdurchmesser mit der Anschlussdimension der Filter überein. Die Durchlassweite darf zwischen 80 und 120 Mikrometer betragen. Hauswasserfilter sind grundsätzlich nur vom zertifizierten Installateur einzubauen.
Eine Pflicht zur Nachrüstung besteht bei älteren Gebäuden nicht bzw. noch nicht. Unter Umständen kann allerdings ein nachträglicher Einbau empfehlenswert sein, z.B. wenn alte Rohre aufgrund zu starker Korrosion oder weil sie noch aus dem Schwermetall Blei sind ausgetauscht werden.
Die wesentliche Differenz zwischen rückspülbaren und nicht rückspülbaren Wasserfiltern liegt für den Hausbesitzer im Aufwand, den die Wartung der Anlage erfordert. Während bei nicht rückspülbaren Filtern der Filtereinsatz alle sechs Monate durch einen Fachmann ersetzt werden muss, um seine volle Funktionsfähigkeit zu erhalten, können rückspülbare Filter auf Knopfdruck saubergespült werden.
Diese Prozedur, bei der das Filtersieb gereinigt wird, muss nach gesetzlicher Vorschrift alle 2 Monate durchgeführt werden. Zu diesem Zweck müssen Sie lediglich das Kugelventil an der Anlage öffnen. Eine noch komfortablere Alternative stellen Filter mit automatischer Rückspülung dar. Diese werden in regelmäßigen Abständen über einen angeschlossenen Automaten ohne weitere Einwirkung des Nutzers rückgespült.
Klar abzugrenzen sind Wasserfilter am Hausanschluss grundsätzlich von Filtersystemen, die Sie direkt an Ihrem Wasserhahn, beispielsweise auch als Mieter einer einzigen Wohnung in Ihrer Küche, anschließen können. Die hier besonders häufig verwendeten Aktivkohlefilter werden zur Entfernung von weiteren Stoffen eingesetzt, die vom Hauswasserfilter nicht herausgefiltert werden. Dazu gehören je nach Filtermodell zum Beispiel Chlor und Chlorverbindungen oder Bakterien und andere Keime.
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