Gerade in südlichen Ländern besteht oft die Annahme, dass das Leitungswasser eine schlechte Qualität habe. Mitunter wird gar davon ausgegangen, dass es akut gesundheitsgefährdend ist und beispielsweise Durchfall hervorruft. Dabei ist der Wasserkonsum in solch warmen Gebieten gerade so wichtig. Portugal ist bei alledem keine Ausnahme.
Schon weil Portugal auch einige Krisenjahre hinter sich hat, fragen sich Urlauber aus gutem Grund: Welche Qualität hat das Leitungswasser in Lissabon, Porto und im Rest des Landes? Wie ist die Wasserversorgung in Inselregionen von Portugal und wo oder wann sollte eher kein Leitungswasser getrunken werden?
Mittlerweile wird versucht, das Image der Trinkwasserqualität in Portugal zu verbessern. Denn noch immer wird dort zu großen Teilen auf Plastikflaschen aus dem Handel gesetzt, was bedeutsame Umweltprobleme nach sich zieht. Dabei weist das Leitungswasser in Portugal inzwischen eine gute Qualität auf und gilt fast überall als trinkbar. Denn Portugal unterliegt als EU-Mitgliedstaat strengen Richtlinien zur allgemeinen Trinkwassergüte. [1]
Grundsätzlich ist somit eine Trinkbarkeit gegeben, wie sie auch in anderen EU-Ländern besteht. Aber wie überall bestehen freilich regionale und situative Unterschiede. Vor allem kann es teilweise zu stärkerem Chlorgeschmack kommen. Chlor ist die günstigste Methode zur Desinfizierung von Wasser und wird entsprechend häufig eingesetzt. [2]
Zu erhöhtem Chlorgehalt im Trinkwasser kann es in allen EU-Ländern kommen, denn die Qualitäts-Richtlinien erlauben entsprechende Grenzwerte. Um einen gesundheitsgefährdenden Aspekt auszuschließen und den Chlor-Geschmack zu neutralisieren, können Wasserfilter helfen.
Grundsätzlich wird die Trinkwasserqualität in Portugal von Staatsunternehmen wie dem Umweltschutzverband Quercus sowie insbesondere von Águas de Portugal (AdP) kontrolliert und sichergestellt. Letzteres ist die staatliche Wassergesellschaft des Landes und umfasst mehrere Dienstleister, die für die Wasserversorgung der allermeisten portugiesischen Haushalte zuständig sind.
Eine weitere Behörde zur Kontrolle und Regulierung der Wasserqualität ist schließlich ERSAR. Dies ist gewissermaßen die übergeordnete nationale Instanz und zuständig für die Wasserversorgung und auch Abwasserbehandlung auf dem gesamten Festland von Portugal.
Im Übrigen gibt es im ganzen Land noch Gemeinden, deren Wasserversorgung in privater Hand ist. Die Privatisierung fand vor Jahren statt, als sich Portugal in einer wirtschaftlichen Krise befand. Diese Privatisierung ging so weit, dass mitunter sogar einzig auf Profit ausgerichtete, chinesische Konzerne verantwortlich für das Wassernetz einer Gemeinde waren. [3]
Portugal hat nur einen überschaubaren Vorrat an Grundwasserdepots, weshalb der größte Teil des portugiesischen Leitungswassers aus oberflächlichen Trinkwasserquellen stammt. Dies sind insbesondere Flüsse, Seen, Stauseen und künstlich angelegte Wasserreservoirs. Dadurch ergibt sich je nach Region und verfügbarer Trinkwasserquelle auch eine unterschiedliche Wasserqualität.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass Portugal neben wenigen anderen EU-Ländern Klärschlamm aus der Abwasseraufbereitung noch immer großteilig als Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Dies gilt als problematisch, da dadurch ein Eintrag von Schadstoffen in die Böden und Grundwasser stattfindet. In letzter Instanz beeinflusst dies also auch die Qualität des Leitungswassers beziehungsweise macht eine Säuberung umso notwendiger. [4]
Eine besondere Stellung hinsichtlich der Wasserversorgung nehmen die Inselregionen Portugals ein. Vor allem die Azoren und die Inselgruppe Madeira sind beliebte Tourismus-Ziele aber im Hinblick auf die Infrastruktur und Wirtschaftslage noch immer kaum mit dem Festland zu vergleichen. Dies kommt daher, dass die Inselregionen während der Diktatur in Portugal bis 1974 stark vernachlässigt wurden und eine Modernisierung erst nach und nach stattfindet.
Insofern ist für Urlauber anzuraten, dass Leitungswasser in den jeweiligen Gebieten nicht ohne weiteres zu trinken. Wichtig zu wissen wäre vorher, welche Trinkwasserquellen genutzt werden und in welchem Zustand sich das Leitungsnetz befindet. Speziell alte Rohrleitungen könnten schließlich zu verunreinigtem Wasser führen.
Mit dem Wohnmobil
unterwegs?
Gute Wasserqualität ist unterwegs mit einem Wohnmobil, Wohnwagen oder Camper nicht immer gewährleistet. Professionelle und praktische Campingfilter können hier helfen:
Wassertank wird geschützt
Was für die Inselregionen gilt, gilt in gewisser Weise auch für einzelne Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze und ähnliches in ganz Portugal. Denn die Wasserversorger, ERSAR und so weiter stellen zwar in der Regel eine Wasserqualität gemäß der EU-Richtlinien sicher. Jedoch können die Leitungen und Armaturen nach der Wasseruhr eines Haushalts schließlich noch verschiedenste Qualitätsminderungen bewirken.
Gerade in ländlichen Gemeinden ist eher davon auszugehen, dass ein Ausbau oder eine Erneuerung der Installationen schon lange zurückliegt. Entsprechend sind Schäden oder gar bedenkliche Materialien wie Bleirohre nicht auszuschließen. In Tourismuszentren wie Lissabon oder Porto hingegen ist die Wahrscheinlichkeit für moderne Infrastruktur höher. Im Zweifelsfall sollten Reisende in Portugal ganz einfach beim Betreiber eines Hotels oder ähnlichem den Zustand der jeweiligen Wasserversorgung erfragen.
Spanien, Italien, Portugal – all diese Länder sind freilich auch wegen der Möglichkeit zum Baden am Strand sehr beliebt. Im Gegensatz zu den anderen südlichen Staaten in Europa sind die Strände von Portugal allerdings nicht am Mittelmeer sondern am atlantischen Ozean gelegen. Nichtsdestotrotz greift auch hier die EU-Richtlinie für Badegewässer.
Dieser entsprechend werden ausgewiesene Badegewässer in Portugal regelmäßig kontrolliert und gemäß ihrer Qualität bewertet. In einem Bericht von 2021 wurden von insgesamt 652 Badegewässern des Landes 88,5% (577) mit „exzellenten“ Bewertung versehen. Nur zwei Gewässer wurden als „mangelhaft“ deklariert, während 43 Badegewässer zumindest „ausreichende“ oder „gute“ Qualität aufwiesen. [5]
Vor allem in südlichen Regionen Europas sind ausbleibende Niederschläge und als Folge Dürre und Trockenheit längst keine Seltenheit mehr. Die Klimakrise verschärft diese Phänomene und erst 2022 kam es in vielen Ländern zu verheerenden Zuständen. Auch in Portugal herrschte im Mai nahezu im ganzen Land eine schwere Dürre, sodass die Wasserstände in Stauseen und anderen Trinkwasserquellen entsprechend niedrig waren. [6]
Die Rationierung von Leitungswasser gehört in solchen Phasen zu den gängigen Maßnahmen der Gemeinden. Für Verbraucher wichtig zu wissen ist, dass es durch die verminderte Nutzung von Wasser auch zu weniger Durchfluss oder gar Stagnation im Wassernetz kommen kann. Die Folge sind eventuell erhöhte Bakterienansammlungen im Leitungswasser, wogegen mit entsprechend starker Chlorung vorgegangen werden muss.
Gerade wenn Wasserversorger wie beschrieben eine Einschränkung der Wassernutzung verordnen, ist dies ein Gebot zur Vorsicht beim Konsum des Leitungswassers. Um dann eventuellen Schadstoffen im Wassernetz zu begegnen, lohnen sich Wasserfilter. Speziell für Urlaube und Reisen gibt es inzwischen sogar praktische mobile Varianten, welche leicht an Armaturen anzubringen sind und dank Aktivkohle effizient filtern.
Gleichermaßen empfiehlt sich die Nutzung natürlich generell in ländlichen Regionen oder auf den Inseln, wo das Wassernetz meist weniger gut ausgebaut ist. In jedem Fall verhilft ein solcher Aktivkohle-Blockfilter zur Entfernung gängiger Schadstoffe aus dem Wasser während aber Mineralstoffe erhalten bleiben. Damit ergibt sich also ebenso auch im modernen Hotel in Lissabon etwa eine umso höhere Trinkqualität des Leitungswassers.
Mit einem kleinen Trinkwasserfilter direkt am Wasserhahn können Sie Schadstoffe und Chlor am Urlaubsort sicher entnehmen.
-> Ideal für Ferienwohnungen
Mit einem Wohnmobil-Wasserfilter schützen Sie ihren Wassertank und konsumieren somit jederzeit und überall sicheres Trinkwasser.
-> Ideal für Camper, Caravan oder Boot
Perfekt für unterwegs und jeden Anwendungsfall. Mit einer Wasserfilter-Trinkflasche von Grayl können Sie jede natürliche Wasserquelle filtern und trinkbares Wasser erzeugen.
-> Ideal für lange Wanderungen, im Hotel, am Flughafen oder als handliches Allzwecktool
Laut offiziellen Quellen (Águas do Algarve) können Sie das Leitungswasser in der Algarve bedenkenlos trinken. Es soll von hervorragender Qualität sein.
[1] Europäische Union (2020): Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. URL: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32020L2184&from=DE
[2] Portu.ch (2021): Trinkwasser – Bauchweh oder Plastikmüll? URL: https://www.portu.ch/portugal/news/trinkwasser-bauchweh-oder-plastikmull/
[3] dw.com (2019): Portugal: Keine private Wasserversorgung mehr! URL: https://www.dw.com/de/portugal-keine-private-wasserversorgung-mehr/a-50604228
[4] Europäische Union (2019): Wasserstatistik. URL:https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Water_statistics/de&oldid=438580
[5] Europäische Union (2021): Europäische Badewasserqualität in 2021. URL: https://www.eea.europa.eu/publications/bathing-water-quality-in-2021/european-bathing-water-quality-in-2021
[6] dw.com (2022): Dürre in Europa: Menschen sollen auf Wasser verzichten. URL: https://www.dw.com/de/d%C3%BCrre-im-s%C3%BCden-europas-bedroht-ernten-rationierung-trinkwasser-wasserknappheit-regen-klimawandel/a-62361153
Schmeckt ihr Wasser auch nicht?
Erhalten Sie mit Anmeldung für unseren Newsletter einen exklusiven Einstiegsratgeber in das Thema Wasser und Filterung - und zwar komplett kostenlos.
Zum Schutz dieser Webseite muss leider zur Benutzung des Formulars der Service von Google reCAPTCHA geladen werden.
Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung
Sie können den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen. Die Kontaktdaten hierzu finden Sie in unserem Impressum oder direkt im Newsletter.