Welche Wasserarten gibt es und worin unterscheiden Sie sich?
Welche Wasserarten gibt es und worin unterscheiden Sie sich?

Welche Wasserarten gibt es und worin unterscheiden Sie sich?

Trinkwasser ist nicht gleich Trinkwasser. Wasserarten unterscheiden sich stark in ihrer Zusammensetzung und Entstehungsweise. Die verschiedenen Sorten haben ihre Vorzüge, aber auch Nachteile, über die Sie informiert sein sollten, um Ihr optimales Trinkwasser auszuwählen.
Was versteht man unter Quellwasser und kann man es selbst herstellen? Sie lesen Welche Wasserarten gibt es und worin unterscheiden Sie sich? 4 Minuten Weiter Ist Kohlensäure gesund?

Wasser setzt sich aus der chemischen Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff zusammen. Für Trinkwasser ist es zudem nötig, dass Mineralien und Spurenelemente gelöst sind. Die Zusammensetzung dieser Bestandteile variiert stark bei verschiedenen Wasserarten. Für den menschlichen Verzehr wird in fünf Wassersorten unterschieden: Heil-, Tafel-, Mineral-, Leitungs- und Quellwasser.

Leitungswasser

Das Wasser aus der Leitung wird dezentral in ihrem lokalen Wasserwerk aus Grundwasser oder Oberflächenwasser gewonnen und aufbereitet. Die Zusammensetzung von Leitungswasser wird genau kontrolliert, unterscheidet sich jedoch von Region zu Region.

Werte wie zum Beispiel die Wasserhärte können im Internet oder bei uns nachgelesen werden. Bei einem durchschnittlichen Literpreis von unter 0,2 Cent ist Leitungswasser das mit Abstand günstigste Trinkwasser.

Ein weiterer Vorteil:

Es müssen keine Flaschen transportiert werden, da Leitungswasser direkt aus dem Wasserhahn kommt.

Natürliches Mineralwasser

Natürliches Mineralwasser kommt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen, sogenannten Mineralbrunnen.

Das Wasser sickert dort durch zahlreiche Gesteinsschichten, wodurch es gefiltert und mit Mineralien angereichert wird. Natürliches Mineralwasser wird direkt vor Ort abgefüllt und muss über 200 Verordnungen entsprechen, bevor es als amtlich anerkanntes „natürliches Mineralwasser“ verkauft werden darf.

Beispielsweise müssen die enthaltenen Mineralstoffe konstant bleiben und ausschließlich Kohlensäure darf als Zusatz beigefügt werden.

Quellwasser

Ähnlich wie Mineralwasser entspringt Quellwasser aus unterirdischen Wasservorkommen. Im Gegensatz zu Mineralwasser wird jedoch keine amtliche Anerkennung benötigt, um als Quellwasser zu gelten.

Es bestehen keine Anforderungen an die Nachweisbarkeit von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und der Gehalt an enthaltenen Mineralstoffen in Quellwasser darf schwanken.

Sie können jedoch sicher sein, dass Quellwasser mindestens den Qualitätsanforderungen entspricht, die an Leitungswasser gestellt werden. 

Tafelwasser

Tafelwasser hat keinen natürlichen Ursprung, da es ein Industrieprodukt ist. Es handelt sich um ein Gemisch aus Trinkwasser und Mineralwasser und kann zum Teil auch aus Meerwasser bestehen.

Diesem Gemisch werden Mineralsalze und Kohlensäure zugegeben. Da es industriell hergestellt wird, ist die Gewinnung von Tafelwasser nicht an natürliche Quellen gebunden. 

Heilwasser

An Heilwasser werden die höchsten Erwartungen gestellt. Zusätzlich zu den Anforderungen an natürliches Mineralwasser unterliegt es dem Arzneimittelgesetz. Es wird durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen.

Aufgrund der Zusammensetzung von Mineralien kann sich Heilwasser positiv auf die Gesundheit auswirken und insbesondere Mangelerscheinungen vorbeugen. Verschiedene Heilwassersorten unterscheiden sich dabei in ihrer Wirkung und den möglichen Anwendungsbereichen. Heilwasser kann ohne Bedenken täglich getrunken werden.

Nachhaltigkeit unter Wasserarten

Mineralwasser ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Im Jahr 2014 trank der Deutsche im Schnitt 144 Liter Mineralwasser. Der Trend steigt seit 1970 stetig. Mineralwasser muss jedoch, wie die meisten Wassersorten, vor Ort abgefüllt werden und führt so zu einer hohen Menge an Flaschenwasser.

Dabei wird etwas weniger als die Hälfte in Einweg-PET Flaschen transportiert, was zwar preiswert ist, aber auf Kosten der Umwelt geht. Auch nachhaltige Verpackungsvarianten müssen transportiert werden und führen zu höheren CO²-Emissionen. Aus diesen Gründen ist Leitungswasser die nachhaltigste Wassersorte.

Nützlich:

Hinsichtlich der enthaltenen Bestandteile des Leitungswassers kann es sinnvoll sein, das Trinkwasser vor dem Verzehr zu filtern, was unkompliziert zuhause möglich ist.

Welche Sorte ist die Richtige für mich?

Natürlich ist diese Frage zunächst eine Geschmackssache. Möchten Sie Wasser ohne Transport und mit geringen Kosten genießen, ist Leitungswasser die richtige Wahl. Dieses ist zudem besonders umweltfreundlich und nachhaltig.

Sind Sie mit dem Leitungswasser in Ihrer Region jedoch unzufrieden, stellt Flaschenwasser eine vernünftige Alternative dar. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung bevorzugt Kohlensäure in ihrem Trinkwasser und greift daher zum Flaschenwasser, obwohl es heutzutage auch ohne Probleme möglich ist, Leitungswasser selbst mit Kohlensäure anzureichern.

Bei der Suche nach dem richtigen Trinkwasser gilt es, die eigenen Präferenzen herauszufinden, sich über die Unterschiede der Wasserarten zu informieren und eine individuelle Entscheidung zu treffen.

Quellen & Weiterführende Informationen

Jasmin Maya Krüger Profilbild

Jasmin Maya Krüger | Expertin für Trinkwasser und Lifestyle

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