90 % des Welthandels (1) wird über den Schiffsverkehr abgewickelt. Die Menge an Feinstaubemissionen, die auf diese Weise ausgestoßen werden, ist enorm.
An der Reling großer Schiffe herrscht zuweilen eine Feinstaubbelastung von 50.000 Partikeln (2) pro Kubikzentimeter. Zum Vergleich: An vielbefahrenen Kreuzungen liegt die Feinstaubbelastung bei durchschnittlich 16.000 pt/cm³. In Häfen sind es auch schon einmal 400.000 pt/cm³ (3).
Dabei ist nicht einmal der Schiffsverkehr an sich das Problem, sondern die Art und Weise, wie dieser abgewickelt wird. Fast alle Schifffahrtsgesellschaften nutzen als Treibstoffmittel Schweröl, ein Restprodukt der Ölverwertung und besonders umweltschädlich. Im Vergleich mit Marinedieselöl belastet Schweröl die Luft 100 mal stärker, im Vergleich mit Diesel im Auto liegt der Faktor sogar bei 3.500 (2).
Dabei ließe sich mit etwas Mehrkosten problemlos Diesel statt Schweröl als Treibstoff für Schiffe verwenden. Noch umweltschonender ist die Nutzung von Flüssiggas (LNG), das wiederum im Sinne der Energiebilanz von den Treibstoffquellen Wasserstoff und Ammonium übertroffen wird.
Die Anzahl an Todesfällen infolge der Luftverschmutzung durch die Schifffahrt liegt nach Greenpeace bei 50.000 in Europa (4). Bei jeder Fahrt von Schiffen mit Schwerölen dringen zahlreiche umweltschädliche Emissionen in die Atmosphäre:
Verstärkend kommt hinzu, dass Schiffe häufig in Küstennähe verkehren, sodass auch das Land eine direkte Einwirkung erfährt. Ruß gehört neben Kohlenstoffdioxid und Methan zu den drei größten Treibhausgasen.
Neben dem direkten Treibhauseffekt hat der Ausstoß von Ruß die Auswirkung, dass sich die nördlichen Schneeregionen dunkel verfärben. In der Folge kann weniger Sonnenenergie reflektiert werden, was zur globalen Erwärmung beiträgt.
Ruß greift zudem wie Feinstaub die Gesundheit an und kann nach Auswertung des Helmholtz Zentrum München Entzündungsreaktionen fördern und die Fresszellen des Immunsystems vernichten (5).
Schwefeldioxid wiederum führt zu saurem Regen, der die Wälder nachhaltig schädigt. Gesundheitlich gehören Lungenkrebs und Herzkreislauferkrankungen zu den schlimmsten gesundheitlichen Folgen, die durch den Kontakt mit dem Umweltgift entstehen können.
Die ausgestoßenen Stickoxide tragen stark zur Übersäuerung von Böden sowie zur Überdüngung von Seen und Küstengebieten bei, was das Gleichgewicht dieser Ökosysteme aus der Bahn wirft.
Dass der durch die COVID-19-Pandemie wohl nur temporär unterbrochene zunehmende Verkehr von Kreuzfahrtschiffen der Umwelt nachhaltig schädigt, ist längst kein Geheimnis mehr. Zurückzuführen ist dies auf ein ganzes Bündel an Ursachen.
Zunächst braucht es gewaltige Mengen an Treibstoff, um diese Giganten der Meere in Fahrt zu bringen. Ein Test mit 76 Kreuzfahrtschiffen ergab dabei, dass bis auf eines alle mit Schweröl (6) fahren. Ein Austritt des Schweröls verursacht regelmäßig Umweltkatastrophen mit verheerenden Folgen für die Flora und Fauna des Meeres.
Zudem sind Kreuzfahrtschiffe gigantische Hotels mit rund 20.000 Gästen, deren Stromversorgung die Energiemenge einer ganzen Kleinstadt veranschlagt. 40 % der Zeit ankern die Kolosse an Häfen. In dieser Zeit geht der Hotelbetrieb weiter. Um die Stromversorgung des Schiffes auch in dieser Zeit zu gewährleisten, wird zumeist der Motor einfach weiter laufen gelassen.
Die Berechnungen des Naturschutzbundes Deutschlands NABU, die auf plakative Formeln heruntergebrochen wurden, zum Beispiel, dass die 15 größten Schiffe so viel Schwefeloxide verursachen würden wie alle Autos dieser Welt, haben die Bevölkerung für das Problem Schifffahrt sensibilisiert.
Dabei wurde offenbar über das Ziel hinausgeschossen, denn eine Analyse der Zeit legte zahlreiche Berechnungsfehler der NABU-Studie offen.
Vor allem habe der Studie eine Gegenüberstellung für die Prokopfanzahl an transportierten Passagieren, die Lagermengen (Tonnage) und die absolvierte Kilometeranzahl gefehlt, die diese Energiebilanz erheblich relativieren.
Zudem sei nicht berücksichtigt worden, dass sich der Abschied von Schwefel als Bestandteil von Transportölen im Schiffsverkehr deutlich langsamer vollzogen habe als im Autoverkehr. Allein in Deutschland seien die Schwelefdioxidemissionen seit 1990 um 90 % (7) gesunken.
Wenn also auch die Schifffahrtsgesellschaften endlich nachzögen, handele es sich bei diesem Ausstoß eher um ein temporäres als ein strukturelles Problem.
Aufgrund der bewältigten Mengen an Passagieren, Materialien und Kilometern sind Schiffe somit eher eine Lösung als ein Problem. Dies gilt auch mit Blick auf die Alternativen, was dies für Personen- und Güterverkehr bedeuten würde, wenn der Schiffsverkehr auf einmal wegfiele.
Voraussetzung dafür sind allerdings eine Reihe von Reformen, die in der Tat im Schiffsverkehr bislang viel zu halbherzig umgesetzt wurden. Einige dieser Verbesserungen wurden bereits angesprochen. Im Einzelnen können vor allem diese Maßnahmen den Schiffsverkehr wesentlich umweltschonender gestalten:
Die COVID-19-Pandemie hat den Einsatz von Luftfiltern als wirksames Mittel zur Befreiung der Luft von Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern noch attraktiver gemacht. So sind HEPA-Schwebstofffilter mit einem Abscheidegrad von bis zu 99,995 % bei einer Partikelgröße bis zu 0,1 und 0,3 µm ein möglicher Hebel für eine schnellere Öffnung von Schulen und Kindergärten.
Luftreiniger würden gerade auf Kreuzfahrtschiffen, bei denen es naturgemäß zu einer extremen Menschenansammlung kommt, die Gefahr von Infektionen einzudämmen helfen.
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1: https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/emissionsstandards/seeschiffe-luftschadstoffe-energieeffizienz#luftverunreinigung-durch-seeschiffe
2: https://www.dw.com/de/feinstaub-von-schiffen-gro%C3%9Fe-abgas-belastung/a-40279733
3: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/messungen/index.html
4: https://utopia.de/ratgeber/kreuzfahrten-kreuzfahrtschiffe/
5: https://www.scinexx.de/dossierartikel/feinstaub-auch-auf-see/
6: https://www.fairaway.de/reisemagazin/kreuzfahrtschiffe-umwelt
7: https://www.zeit.de/2017/36/kreuzfahrtschiffe-co2-ausstoss-dreck