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Arsen im Trinkwasser - das gefährliche Gift

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Januar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

In manchen Erdteilen ist Arsen im Trinkwasser ein großes Problem. Ein besonders schwerwiegendes Beispiel findet man in Bangladesch. Einem Großteil der Bevölkerung steht nur Trinkwasser zur Verfügung, das mit Arsen so stark versetzt ist, dass es zu Tumorerkrankungen und Todesfällen kommen kann.

Jede fünfte Todesursache ist auf Arsen zurückzuführen. Sicherlich hat Deutschland andere Voraussetzung und bietet Ihnen einen anderen Lebensstandard, doch arsenbelastetes Trinkwasser ist auch in Deutschland zu finden. Der folgende Artikel beleuchtet, welche Eigenschaften Arsen besitzt, wie es überhaupt in Ihr Trinkwasser kommt, welche Konsequenzen das hat und was Sie dagegen tun können [1].

Was ist Arsen und wofür verwendet man es?

Arsen ist sehr giftig und kommt als natürliches Element in geringer Konzentration in fast allen Bodenarten vor. Es ist in der Grundform schwer wasserlöslich, das sorgt dafür, dass größere Ansammlungen in der Erde eher selten vorkommen. Jedoch ist beispielsweise der Bergbau dafür verantwortlich, dass höhere Dosen von Arsen in Böden und Gewässern auftreten können. Bedeutsame Vorkommen von Arsenerz befinden sich unter anderem in Russland, Schweden und Frankreich. Dennoch wird Arsen hauptsächlich als Nebenprodukt der Förderung anderer Schwermetalle wie Kupfer und Blei gewonnen.

Industriell wird Arsen für Bleilegierungen verwendet, um die Festigkeit des Materials zu verbessern, das anschließend beispielsweise in der Akkuproduktion eingesetzt wird. In einigen Ländern wird das Halbmetall auch in der Schädlingsbekämpfung im Weinanbau, als Holzschutzmittel oder Rattengift eingesetzt. Dies ist hochumstritten, da der Stoff sehr giftig ist und Menschen und Umwelt gefährden kann [2] [5].

Transportwege des Elements in Ihr Wasser

Der natürliche Arsengehalt des Bodens ist von der Bodenart abhängig und ist generell recht gering. Verwitterung von Böden und Gestein kann dafür sorgen, dass Arsen in das Grundwasser eingetragen wird. Zudem tritt ein erhöhter Arsengehalt im Grundwasser in Regionen mit geothermischen Aktivitäten auf. Jahrzehntelanger betriebener Bergbau und die industrielle Produktion führen in Gebieten wie beispielsweise Südsachsen dazu, dass die Böden mit Arsen und anderen Schwermetallen belastet sind.

Vulkanausbrüche sowie die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle produzieren große Menge an Arsen, die in die Atmosphäre und letztendlich in den Boden gelangen. Auch Bakterien setzen organische Arsenverbindungen frei. Zudem enthalten landwirtschaftliche Dünger für Nutzpflanzen das giftige Arsen, das sich bei intensiver Nutzung im Boden anreichert und in gewissen Umfang mit dem Regen in das Grundwasser transportiert werden kann. Besonders Schweinegülle kann arsenbelastet sein, da beispielsweise in Zusätzen für Schweinefutter Arsen Verwendung finden kann [2] [4] [5].

Arsengrenzwert im Trinkwasser

Die aktuellste Trinkwasserverordnung legt den Grenzwert für Arsen im Leitungswasser auf 0,01 mg pro Liter fest. Eine Überschreitung dieses Wertes hat keine akute Vergiftung zur Folge, jedoch kann bei einer dauerhaften Arsenkonzentration, die den zulässigen Wert um ein Vielfaches übertrifft, das Risiko von Tumorbildungen in Lunge, Blase, Leber und Niere steigen.

Für Brunnenbesitzer wird empfohlen, ab einer Konzentration von 0,03 mg pro Liter mit technischen Aufbereitungsmitteln den Wert zu senken und die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Sollte der Brunneneigentümer keine Maßnahmen gegen die überhöhte Arsenkonzentration ergreifen, ist das Wasser nicht mehr zum Trinken geeignet [3] [5] [8].

Gesundheitliche Auswirkungen

Das Halbmetall Arsen ist giftig und in Abhängigkeit von der Konzentration für die menschliche Gesundheit schädlich, was bis zum Tod führen kann. Besonders tückisch sind die weitgehend vom Menschen unbemerkte Belastung des Leitungswassers und die damit verbundene andauernde, schädliche Aufnahme von Arsen. Diese chronische Vergiftung hat vor allem langfristige Folgen. Krebserkrankungen auf der Haut, in der Leber, Lunge, Blase oder den Nieren können vermehrt auftreten.

Zudem kann bei Schwangeren mit einer Arsenvergiftung das Risiko einer Fehlgeburt steigen. Neben der chronischen kann es auch zu einer akuten Vergiftung kommen. Diese löst zunächst Erbrechen, Übelkeit und Durchfall aus. Ab einer Konzentration von etwa 60 mg kann die Vergiftung zum Tod führen, was beim Leitungswasser aber bedeuten würde, dass Sie etwa 600 Liter trinken müssten, um diese Symptome zu zeigen [5] [7].

Fazit

Der Gesetzgeber schreibt in der Trinkwasserverordnung den Grenzwert für Arsen mit 0,01 mg pro Liter Leitungswasser fest [3]. Für Brunneneigentümer wird ab einer Konzentration von 0,03 mg pro Liter empfohlen, mit technischen Installationen den Arsengehalt wieder auf die gesetzliche Vorgabe zu senken.

Eine dauerhafte, massive Überschreitung des Grenzwerts kann für Sie gesundheitliche Folgen haben. Eine akute Vergiftung löst hingegen zunächst Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus, und kann aber einer Konzentration von 60 mg zum Tode führen, was für Sie mit dem Konsum des Trinkwassers in Deutschland aber unmöglich ist. Vor allem wenn Sie einen Brunnen besitzen, aus dem Sie Trinkwasser beziehen, müssen Sie auf die Arsenbelastung des Wassers achten. Ihnen stehen technische Lösungen bereit, um die Arsenkonzentration Ihres Trinkwassers zu senken. Zu diesen Verfahren gehören der Ionenaustausch, die Membranfiltration und die Eisen- sowie Aluminiumflockung [5].

Quellen & Weiterführende Informationen
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