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Uran - Welche Gefahr schlummert im Trinkwasser?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 13. April 2022
Lesedauer: 4 Minuten

In Deutschland gibt es vor allem in Süddeutschland und in Teilen Ostdeutschlands Schwierigkeiten mit der Verunreinigung des Grundwassers durch Uran. Für Sie als Trinkwasserverbraucher kann dies gesundheitliche Konsequenzen haben. Besonders schädlich ist ein hoher Urangehalt für die Gesundheit von Säuglingen, die im Vergleich zu Erwachsenen eine deutlich geringere Uranmenge vertragen.

Im folgenden Text werden die Eigenschaften des Schwermetalls, die Ursachen der Uranbelastung, die gesundheitlichen Folgen für Sie als Konsument und mögliche Gegenmaßnahmen genauer betrachtet.

Was ist Uran und wozu wird es verwendet?

Das Schwermetall Uran ist ein radioaktives Element und kommt als natürlicher Bestandteil in der Erdkruste vor. Es ist folglich in Gesteinen, Böden, im Wasser und auch in der Luft zu unterschiedlichen Anteilen enthalten. Das Schwermetall wird wirtschaftlich für die Energiegewinnung in Atomkraftwerken genutzt und dient in der Waffentechnik als Teil der Munition. In der Landwirtschaft wird Uran als Teil von Phosphatdünger für das Pflanzenwachstum eingesetzt.

Transportwege ins Grundwasser

Der natürlich vorhandene Urangehalt im Boden variiert je nach Gesteinsart. Neben dem natürlichen Vorkommen wird der Boden außerdem durch die Düngung von Ackerland, Grünflächen und Gartenanlagen mit Uran angereichert.

Uranhaltiger Niederschlag sickert dabei in den Boden ein und befördert den leicht löslichen Dünger mit erheblichem Urananteil in tiefere Gesteinsschichten bis ins Grundwasser. Auch durch die Luft kann es transportiert werden. Insbesondere in der gesteinsverarbeitenden Industrie und beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen sowie Pflanzen werden Uranteilchen freigesetzt und gelangen in die Luft.

Im Anschluss lagert sich das Metall auf den Böden ab und gelangt durch Niederschlag ins Grundwasser. Das Wasserwerk bereitet dieses Grundwasser auf und reinigt es. Anschließend wird es als Trinkwasser in das Verbrauchernetz eingespeist.

Urangrenzwert im Trinkwasser und regionale Belastungsunterschiede

In der 2011 geänderten Trinkwasserverordnung wird zum ersten Mal ein Grenzwert für Uran von zehn Mikrogramm pro Liter im Trinkwasser festgelegt.

Für Säuglinge wird bei der Zubereitung von Babynahrung ein Grenzwert von zwei Mikrogramm pro Liter empfohlen.

Hersteller von Mineralwasser, die ihr Produkt als für Säuglinge geeignet bewerben wollen, müssen diesen Grenzwert einhalten. Die zwei-Mikrogramm-Schwelle ist jedoch keine allgemein gültige, gesetzliche Bestimmung.

Bei einer deutschlandweiten Untersuchung des Trinkwassers im Jahr 2008 lag fast jeder achte Wert über dem Urangrenzwert von zwei Mikrogramm pro Liter und kennzeichnete das Wasser somit als ungeeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Etwa 150 der 8200 auswerteten Messergebnisse überschritten sogar den gesetzlich vorgeschrieben Urangrenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter.

Bei Messungen wurden außerdem große regionale Unterschiede hinsichtlich der Uranbelastung des Leitungswassers in Deutschland festgestellt. Tendenziell ist das Trinkwasser in Süddeutschland am stärksten belastet, jedoch auch in Teilen von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern treten häufiger Grenzwertüberschreitungen auf.

Gefährlich für Säuglinge:

Bei einer deutschlandweiten Untersuchung des Trinkwassers im Jahr 2008 lag fast jeder achte Wert über dem Urangrenzwert von zwei Mikrogramm pro Liter und kennzeichnete das Wasser somit als ungeeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung.

Gesundheitliche Auswirkungen des Schwermetalls

In geringen Maßen ist Uran für den menschlichen Körper ungefährlich. Die erhöhte, dauerhafte Aufnahme von Uran kann jedoch zu chemischen Reaktionen im Körper führen und schädlich sein. Die verträgliche Menge hängt dabei insbesondere vom Alter ab.

Für Säuglinge sind die Auswirkungen einer Uranbelastung sehr ernst zu nehmen, da Säuglinge viel empfindlicher als Erwachsene auf das Schwermetall reagieren. Aber auch für Erwachsene hat ein zu hoher Urangehalt Auswirkungen, da es die Nieren schädigt. Zudem steigt durch eine erhöhte Uranbelastung das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Besonders gefährlich ist hierbei angereichertes Uran, das noch radioaktiver ist als in der ursprünglichen Form. Inwiefern die angereicherte Variante Folgen für die menschliche Fortpflanzung hat, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Auswirkungen auf die Umwelt

Ein zu hoher Urangehalt im Boden, beispielsweise durch den intensiven Einsatz von Phosphordünger, kann dazu führen, dass Pflanzen das Uran über die Wurzeln aufnehmen. Besonders Wurzelgemüse ist davon betroffen.

Dies hat auch für den Menschen Auswirkungen, da beispielsweise ungeschältes Wurzelgemüse, ungewaschene Kartoffeln oder ungeschälter Rettich einen hohen Anteil von Uran aufweisen können, in den Nahrungskreislauf gelangen und von Ihnen als Verbraucher aufgenommen werden.

Tipp:

Durch Schälen und Waschen der Gemüsesorten können Sie das Risiko minimieren.

Fazit

Die örtlichen Behörden überwachen landesweit die Qualität des Trink- und Grundwassers. Tritt eine ungesunde Überschreitung der Grenzwerte auf, so sind die Behörden verpflichtet zu reagieren und die Bevölkerung zu informieren.

Das Umweltbundesamt empfiehlt als Maßnahme die Entfernung des Elements aus allen Phosphordüngern. Dies sei technisch schon möglich, wird aber bisher aufgrund der hohen Kosten kaum umgesetzt.

Informationen über die lokale Wasserqualität sind im Internet verfügbar. Sie können sich über die Grundwasserqualität außerdem bei den in den jeweiligen Bundesländern zuständigen Ämtern informieren. Generell ist eine geringe Menge Uran im Trinkwasser, unterhalb des Grenzwerts von zehn Mikrogramm pro Liter, ungefährlich. Für Säuglinge sollten Sie den empfohlenen Grenzwert von zwei Mikrogramm pro Liter beachten.

Haben Sie als Verbraucher Bedenken bezüglich der Wasserqualität, so stehen Ihnen unterschiedliche Filtertechniken für den Privathaushalt zur Verfügung.

Quellen & Weiterführende Informationen
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