Der Begriff Heilwasser umschreibt Wasser aus bestimmten Quellen, welche über einen besonders hohen Mineralgehalt verfügen. Somit können derartige Wässer dienlich sein, um im menschlichen Körper Mineralmängel auszugleichen. Es eignet sich jedoch nicht jedes Heilwasser für jeden Anwendungsbereich und dieses spezielle Wasser ist auch keinesfalls als normales Trinkwasser zu verwenden.
Heilwasser entspricht in seinem Wesen dem natürlichen Mineralwasser. Jedoch konnte ihm durch aufwendige Prüfungs- und Nachweisverfahren eine heilende Wirkung bescheinigt werden. Diese basiert auf dem besonderen Mineralgehalt des Wassers.
Die Wirkung bezieht sich auf die Vorbeugung, Linderung oder gar Heilung von Krankheiten und körperlichem Unwohlsein. [1] Somit ist es formal gesehen kein Lebensmittel, sondern ein Arzneimittel und unterliegt damit den Auflagen des deutschen Arzneimittelgesetzes nach §2 Abs. 1 [2].
Das Trinkwasser in Deutschland wird an 240 Brunnenbetrieben in Deutschland gewonnen. Jedoch können sich von dieser enormen Anzahl an Brunnen nur 50 Schöpfungsquellen als Orte der Heilwassergewinnung auszeichnen. Heilwasser wird, genauso wie andere Wasserarten, aus geschützten unterirdischen Quellen entnommen und vor Ort direkt in Falschen gefüllt.
So soll die Unversehrtheit des Produktes garantiert werden. Besonders wichtig ist hierbei, dass die Quellen unterirdisch und keinesfalls verunreinigt sind, denn nur so kann es seine heilende Wirkung beibehalten [2].
Das Heilwasser schaut auf eine lange Geschichte zurück und ist keine neuzeitliche Erfindung. Schon im 19. Jahrhundert wollten viele Kurgäste auch in ihrem Zuhause nicht auf das Wasser und seine Wirkung verzichten. Somit entstand das Versandheilwasser. In Glasflaschen abgefüllt wurde das Wasser infolge direkt zu den Gästen nach Hause geliefert.
Hier liegt auch die Geburtsstätte der Glasflaschen, welche lange Zeit nur diesem Wasser vorenthalten waren [2]. Der Konsum von Heilwasser lag im Jahr 2013 in Deutschland bei 77,4 Millionen Litern [6].
Da es sich bei Heilwasser um Arznei handelt, muss die Wassersorte ebenfalls vom Bundesinstitut für Arznei und Medizin zugelassen werden. Um Heilwasser genannt werden zu können, muss das Produkt einige Prüfungsverfahren durchlaufen.
Hierzu gehört die große Heilwasseranalyse, welche einen besonderen Blick auf den Mineralhaushalt des Wassers wirft. Schließlich darf sich das Wasser erst Heilwasser nennen, wenn es einen Mindestwert an Mineralstoffen enthält [2].
Oftmals sind die jeweiligen Einzugsbereiche einer Heilquelle als Heilquellenschutzgebiete analog der Schutzzonen für Trinkwasser gesichert. [7]
Hydrogencarbonat ist ein Bicarbonat, welches als Säurepuffer agiert. Viele Heilwässer enthalten mehr als 1.300 mg des Bicarbonats und können somit der Entsäuerung des Menschen dienen [3].
Auch das Spurenelement Lithium kann im Heilwasser eine Rolle spielen und ihm wird eine vielschichtige Wirkung zugesprochen, so soll es stimmungsaufhellend sein und das Wachstum des Gehirns anregen [4] – all das ist wissenschaftlich aber kaum bis gar nicht untersucht und damit auch nicht belegt.
Auch beim Heilwasser geht es oft vor allem darum, was der Konsument glauben möchte, woraufhin durchaus ein Placebo-Effekt entstehen kann.
Heilwasser findet sich in einem breiten Anwendungsspektrum wieder, denn sowohl die innere als auch die äußere Nutzung sind denkbar. Wichtig ist hierbei, dass Sie es nicht als eine Art Ersatz für Trinkwasser sehen.
Es handelt sich hierbei um ein Arzneimittel, welches nur als Kur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden darf. Neben der inneren Anwendung eignet sich das Wasser auch als Badewasser oder zum Auftupfen.
Oft stellt sich auch die Frage, ob es mit seinen Eigenschaften besser ist, als das übliche Leitungswasser. Diese Frage lässt sich jedoch nur schwer beantworten, da es sich hierbei um zwei gänzlich unterschiedliche Wässer handelt.
Gut zu Wissen:
Fakt ist, dass es als Arzneimittel deklariert ist und über einen höheren Anteil an Spurenelementen und Mineralien verfügt als Leitungswasser. Anders als das Trinkwasser kann es jedoch nicht zum alltäglichen Genuss und zum Ausgleichen des Flüssigkeitshaushalts genommen werden [5].
Eine prinzipielle Aussage zu dieser Frage zu machen, ist kaum möglich, da jede Quelle eine andere Zusammensetzung der Mineralien hervorbringt und somit einen anderen Einsatzbereich findet. Bei Kalziummangel wird dementsprechend zu einem Heilwasser geraten, welches über einen hohen Kalziumgehalt verfügt.
Wichtig ist hierbei, dass Sie sich nach einem Heilwasser umsehen, welches zu Ihren Bedürfnissen passt, schließlich gibt es zwischen den Heilwässern große Unterschiede [2].
Bei der Nutzung von Heilwasser sollten Sie bedenken, dass es sich hierbei um eine Arznei handelt. Es dient nicht als Mittel gegen den Durst, sondern kann dabei helfen, Mineralmängel auszugleichen. Ob eine Anwendung bei Ihnen notwendig ist, sollten Sie jedoch mit Ihrem Arzt absprechen.
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