Wasserqualität in
Kroatien

Kroatien gehört gewiss zu einem der beliebtesten Urlaubsländer in Europa. Das Land lockt mit blühenden Landschaften und nicht zuletzt seinen Stränden direkt am Mittelmeer. Vor allem die Halbinsel Istrien ist ein gängiges Ziel für deutsche Touristen. Entsprechend seiner südlichen und maritimen Lage bietet das Land allerdings auch hohe Temperaturen – speziell im Sommer.

Insofern ist die Versorgung mit Trinkwasser ein durchaus wichtiger Aspekt für den Aufenthalt in Kroatien. Wie also steht es um die Wasserqualität in dem Mittelmeerland? Welche Wasserversorgung können Reisende erwarten und gibt es eventuelle Wasserbeschränkungen?

Das Wasserversorgungssystem funktioniert in Kroatien ganz ähnlich wie in Deutschland. Eine Vielzahl von privaten Unternehmen stellt die Förderung, Aufbereitung und Bereitstellung des Trinkwassers sicher. Dabei sind strenge Kontrollen und gegebenenfalls Hygienemaßnahmen an der Tagesordnung, so wie es die EU-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch vorgibt. [2]

Bemerkenswert ist die Abwasser-Verarbeitung beziehungsweise der Umgang mit anfallendem Klärschlamm. Obwohl dieser oft mit Schadstoffen belastet ist, wird er in einigen EU-Ländern noch immer kompostiert oder als Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Kroatien jedoch setzt zur Entsorgung auf Verbrennung und hauptsächlich kontrollierte Deponien. Somit wird einem erhöhten Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser vorgebeugt. [3]

Wie erwähnt hat Kroatien einen wahren Reichtum an Wasserquellen. Von allen Ländern der EU besitzt es sogar die größten Süßwasserressourcen. Allerdings gehört das Land auch zu denen mit den höchsten Volumen an externen Zuflüssen (das heißt grenzüberschreitend einfließendem Wasser). [3] Zu einem kleinen Teil stammt das Trinkwasser Kroatiens aus Grundwasserdepots.

Die hauptsächlichen Wasserquellen sind jedoch oberflächlich gelegen. Dies sind die vielen besagten Quellen, mit denen auch Wassermarken werben, sowie Flüsse, Seen und Stauseen. Am Beispiel der Halbinsel Istrien etwa ist es der Butoniga-Stausee, der das gesamte Wasserversorgungssystem jener Region speist. Welchen Geschmack und welche Qualität Leitungswasser in Kroatien aufweist, hängt also teilweise auch stark von einzelnen Wasserquellen ab.

In vielen Regionen des Landes handelt es sich um vergleichsweise kalkhaltiges Trinkwasser, was entsprechend im Geschmack deutlich wird. Dies ergibt sich daraus, dass wie erwähnt ein großer Teil der Trinkwasserversorgung sich oberflächlicher Quellen bedient. Besonders in bergigen Landesteilen enthält das gewonnene Wasser demzufolge viele Mineralien wie Calcium und Magnesium.

Wichtig zu wissen ist freilich, dass solch hartes Wasser keineswegs schlecht ist. Vielmehr werben diverse Wassermarken gerade mit diesem Reichtum an Mineralstoffen. Denn in der Tat handelt es sich dabei um für den Menschen essentielle Nährstoffe. Bedenkenswert ist einzig, dass jenes Leitungswasser dann auch eher zur Bildung von Kalkablagerungen in Wasserkochern und anderen Geräten neigt.

Wie bereits erwähnt wurde, arbeitet das Wasserversorgungssystem in Kroatien ähnlich wie in Deutschland. Dies schließt auch den Aspekt mit ein, dass die Trinkwasserqualität nur bis zu einem jeden Hausanschluss vom jeweiligen Wasserversorger verantwortet wird. Bis zum Wasserhahn können die Installationen eines Haushalts die Qualität noch entscheidend beeinflussen.

Insofern ist es auch ausschlaggebend, wie modern Hotels, Ferienwohnungen und ähnliche Einrichtungen ausgestattet sind. Im Idealfall kann der jeweilige Betreiber Auskunft darüber erteilen. Interessant ist dabei unter anderem natürlich, was für Materialien verbaut sind. Edelstahlrohre zeugen von hoher Güte, während Bleirohre eine bedenkliche Schadstoffquelle sind.

Abseits vom Festland bietet Kroatien auch zahlreiche Inseln, die begehrte Urlaubsziele sind. Zum größten Teil sind diese an das Wasserversorgungssystem des Festlandes angebunden – je nach Entfernung. In manchen Fällen werden hingegen zusätzlich oder ausschließlich eigene Wasserquellen genutzt und dafür Zisternen oder Brunnen bedient. Sehr selten hingegen bedarf es den gesonderten, regelmäßigen Transport von Trinkwasser vom Festland zu kleineren Inseln.

Die Qualität des Leitungswassers ist bei all diesen Beispielen grundsätzlich weiterhin gut, wie es für das Land bekannt ist. Ausnahmen ergeben sich unter Umständen durch ältere Leitungssysteme in den jeweiligen Haushalten. Am besten ist es, wenn Urlauber auf kroatischen Inseln die tatsächlich Qualität des Leitungswassers beziehungsweise des Versorgungssystems beim Betreiber des Feriendomizils erfragen.

Neben der Qualität des Leitungswassers ist für Urlaube (und Einheimische) natürlich die Sauberkeit von Badegewässern von großer Wichtigkeit. Als Pendant zur Trinkwasser-Richtlinie hat die EU eine solche auch für die Badewasserqualität erstellt. Auf dieser Grundlage werden die Mitgliedsstaaten der Union regelmäßig überprüft.

In veröffentlichten Resultaten von 2021 gehörte Kroatien neben Österreich, Malta und Griechenland zu den einzigen vier Ländern mit über 95% exzellenten Badegewässern. Für Kroatien wurden dabei ingesamt 935 ausgewiesene Badegewässer überprüft, wobei keines mit mangelhafter Qualität beurteilt wurde. [4]

Die klimatischen Veränderungen der heutigen Zeit haben nicht zuletzt auf Länder in allgemein warmen Klimaregionen großen Einfluss. Das betrifft insbesondere die Trinkwasserversorgung. So kam es aufgrund von Trockenheit und ausbleibendem Niederschlag erst 2022 auf der Halbinsel Istrien zu Wasserbeschränkungen im Sinne der Nutzung von Leitungswasser. [5]

Wenn in solchen Fällen Trinkwasser nur noch eingeschränkt genutzt werden darf, bedeutet das logischerweise auch einen verminderten Fluss durch das Versorgungsnetz bis hin zur Stagnation. Dieser Umstand und auch die warmen Temperaturen begünstigen mitunter die Vermehrung von Bakterien in den Leitungen. Als Hygienemaßnahme kommt es dann oft zu verstärkter Chlorung des Wassers. Generell ist in jedem Fall dann Vorsicht beim Konsum geboten.

Für den privaten Gebrauch sind Wasserfilter heutzutage weit verbreitet. Mit Ionenaustausch, Umkehrosmose oder durch Aktivkohle wird dabei die Wasserqualität erhöht, indem Schadstoffe entfernt werden. Praktischerweise gibt es inzwischen sogar Reise-Wasserfilter. Ein mobiler Aktivkohle-Blockfilter beispielsweise lässt sich jederzeit ohne große Mühe an eine bestehende Küchen- oder Duscharmatur anbringen.

Kommt es, wie oben beschrieben, zu Wasserbeschränkungen kann die Nutzung eines solchen Filters sehr sinnvoll sein. Ohnehin lohnt sich die Nutzung – sogar in einem Land wie Kroatien, das für hohe Trinkwasserqualität bekannt ist. Denn in Kombination kommt es somit dann zu einem beispiellosen Trinkgenuss, der alles andere als alltäglich ist und somit ein besonderer Aspekt des Urlaubs sein kann. Passenderweise ist die Aktivkohlefilterung ein Prozess, der gängige Schadstoffe entfernt aber wertvolle und geschmacksgebende Mineralien im Leitungswasser erhält.