Calcium ist wesentlicher Bestandteil von Leitungswasser und zusammen mit Magnesium maßgeblich für den Kalkgehalt (Härtegrad) des Wassers verantwortlich. Die Härte des Trinkwassers hat für die meisten Menschen einen Einfluss auf den Geschmack von Heiß- bzw. Kaltgetränken. Bei heißen Getränken entfaltet weiches Wasser mit weniger Calcium und Magnesium mehr Geschmack, wohingegen bei Kaltgetränken der Effekt umgekehrt ist.
Als wichtiges Mineral stellt es auch Teil unserer Nahrung dar, trägt aber über das normale Leitungswasser nur in sehr geringen Maßen zur Deckung des Mineralstoffbedarfs bei. Welche Rolle Calcium noch spielt erfahren Sie nachfolgend.
Calcium ist ein Mineralstoff (auch Mengenelement genannt) und wichtigster Bestandteil in unserem Organismus. Etwa 1000 bis 1500 Gramm Calcium hat jeder Erwachsener im Körper, davon 99 Prozent in den Knochen und Zähnen. In der Zelle selbst ist es allerdings sehr niedrig konzentriert – nämlich nur 0,001 mmol/l.
Im menschlichen Körper spielt das Element eine wichtige Rolle: Es regelt die Umsetzung von Nervenimpulsen in der Muskeltätigkeit, steuert die Blutgerinnung, löst die Ausschüttung von Hormonen aus und reguliert die Aktivität von Enzymen. Außerdem kann es eine antiallergische und entzündungshemmende Wirkung haben und Gefäße nachhaltig abdichten.
Somit ist Calcium ein außerordentlich wichtiger Nährwert für die menschliche Gesundheit, wobei wir nur einen kleinen Teil unseres täglichen Bedarfs über das Trinkwasser aufnehmen, den größten Teil beziehen wir aus Milch- und Fleischprodukten.
Calcium gehört zu den Erdalkalien und ist mit einem Anteil von 3,6 Prozent das dritthäufigste Element in der Erdkruste. Es kommt in der Natur als Kalkstein, Marmor, Gips, Anhydrit, Apatit, Dolomit und Flussspat vor. Kalk ist nur in kohlendioxidhaltigem Grundwasser möglich. Außer durch die geologische Anreicherung von Calcium kann das Trinkwasser auch durch calciumhaltige Abwässer beeinflusst werden. Da Calcium als Zusatzstoff zur Trinkwasseraufbereitung üblich ist, kann es auch auf diesem Wege ins Trinkwasser gelangen.
Für Calcium legt die Trinkwasserverordnung aus dem Jahre 2001 keinen Grenzwert fest. Im Januar 2016 lag der Gehalt im Trinkwasser nach der Münchener Trinkwasser-Analyse bei durchschnittlich 83,4 mg/l. Ein erwachsener Mensch ab 15 Jahren benötigt pro Tag 1000 mg zur Deckung des Bedarfs.
Calcium ist ein wichtiger Mineralstoff für die Gesundheit, besonders für den Knochenstoffwechsel und die korrekte Funktion von Enzymen. Auch Herz, Nieren und Lungen benötigen zur einwandfreien Funktionalität eine ausreichende Calcium-Zufuhr. Dabei kommt es auf die richtige Menge an: Zu wenig, aber auch zu viel vom Mineralstoff ist gefährlich für den menschlichen Körper.
Der Mangel von Calcium im Blut, eine sogenannte Hypokalzämie, kann bei chronischem Alkoholismus oder unausgewogenem Ernährungsverhalten auftreten. Übermäßiger Salz-, Eiweiß- oder Koffeinkonsum kann zu einer erhöhten Kalziumausscheidung führen. Ebenso ursächlich für einen Calciummangel kann eine schlechte Calciumaufnahme im Darm sein. Diese tritt beispielsweise im Alter, bei Vitamin-D-Mangel, Östrogenmangel, Laktoseintoleranz oder aufgrund des oben genannten Alkoholmissbrauches auf. Bei einer Hypokalzämie können Krämpfe und negative Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel auftreten.
Gefährdet in Bezug auf Calciummangel durch unausgewogene Ernährung sind insbesondere Kinder in den Wachstumsphasen, Schwangere, Frauen vor und nach der Menopause sowie ältere Menschen, die sich selten in der Sonne aufhalten. Bei zu wenig Sonneneinstrahlung tritt ein Vitamin-D-Mangel auf, der wiederrum zu Calciummangel führen kann. Ebenso gefährdet sind Menschen, bei denen Osteoporose in der Familie auftritt und welche selbst wenig Bewegung haben.
Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut, die sogenannte Hyperkalzämie, ist genauso schädlich wie ein zu geringer Calciumgehalt. Ursache für eine solche Hyperkalzämie kann eine starke Überdosierung von Vitamin D oder auch die zu hoch dosierte Einnahme calciumhaltiger Nährstoffpräparate sein.
Bestimmte Erkrankungen der Niere und die Einnahme von entsprechenden Medikamenten können den Calciumspiegel erhöhen. Auch bei Knochenmetastasen bei einer Krebserkrankung steigt der Calciumspiegel im Blut signifikant an. Eine Calciumzufuhr deutlich über dem empfohlenen Wert kann zu einer Überversorgung und einer erhöhten Konzentration im Blut führen. Dies kann wiederrum auf Dauer Harnsteine, also Ablagerungen in den Nieren und Harnwegen, sowie eine gestörte Nierenfunktion hervorrufen. Fraglich ist, ob eine gesteigerte Zufuhr das Risiko für Prostata- bzw. Herzerkrankungen beeinflusst.
Von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) werden für Erwachsene 2500 mg Calcium pro Tag als maximaler Grenzwert angegeben, 1000 mg decken den täglichen Bedarf.
Nach einer groß angelegten Studie aus den USA von Dr. Yikung Park vom National Cancer Institute kann die Einnahme von größeren Mengen natürlichen Calciums besonders Frauen vor einer Krebserkrankung schützen.
Bei der Studie wurden Daten von fast 300.000 Männern und rund 200.000 Frauen ausgewertet, die über mehrere Jahre hinweg regelmäßig zu ihren Essgewohnheiten und der Einnahme von Nahrungsergänzungen befragt wurden. Diese Daten wurden statistisch mit dem staatlichen Krebsregister verglichen.
Erstaunlicherweise lässt der Vergleich bei den weiblichen Studienteilnehmern ein insgesamt niedrigeres Krebsrisiko vermuten, besonders deutlich war der Zusammenhang zwischen Calcium und einem verringerten Risiko von Tumoren im Darmbereich, in erster Linie Dickdarmkrebs.
Die Forscher verweisen außerdem auf ältere Studien, in denen herausgefunden werden konnte, dass Calcium einem übermäßigen Zellwachstum entgegenwirkt. Calcium bindet außerdem Gallenflüssigkeit und Fettsäuren und schützt damit die Darmschleimhaut.
Calcium ist ein sehr wichtiger Bestandteil für den Körper und die Gesundheit eines jeden Menschen. Lediglich deutlich erhöhte oder erniedrigte Werte können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. In den richtigen Dosierungen kann der Mineralstoff sogar das Krebsrisiko reduzieren. Der Bedarf eines erwachsenen Menschen kann durch reine Verwendung von Leitungswasser zwar nicht vollständig bedient werden, jedoch ist es ein guter Weg, um natürliches Calcium aufzunehmen.
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