Das Abkochen von Trinkwasser gehört zu den Möglichkeiten selbst Etwas zur Wasserhygiene beizutragen. Insbesondere bei Nachwuchs ist das Abkochen von Leitungswasser eine gängige Methode der Wasseraufbereitung. In vielen Haushalten wird der Vorgang des Wasserabkochens aber auch generell praktiziert.
Doch kann damit tatsächlich die Wasserhygiene gewährleistet werden und ist das Abkochen des Trinkwassers als Form der Aufbereitung wirklich ausreichend? Was gilt es sonst noch zu beachten?
Das Wasser aus der Leitung wurde zwar von den jeweiligen Stadtwerken aufbereitet und gilt als trinkbar, ist aber trotzdem nicht steril. Geringe Mengen von Keimen und Bakterien stellen für Erwachsene meist kein Problem dar. Allerdings ist so bei Säuglingen. Daher ist es besonders wichtig, dass bei der Zubereitung von Babynahrung das Trinkwasser keimfrei ist.
Hierzu muss das Wasser abgekocht werden, denn Keime im Wasser können sich in Verbindung mit dem zur Säuglingsnahrung verwendeten Milchpulver in sehr kurzer Zeit schlagartig vermehren und eine Gefahr für das Neugeborene darstellen.
Außerdem ist dieser Vorgang auch unerlässlich, wenn Sie den Verdacht hegen, dass sich Keime in den Leitungen befinden oder ihr Wasserwerk sie dazu sogar auffordert. So können Pilze, Bakterien und Viren abgetötet werden.
Besonders Erreger wie Colibakterien finden bei 37 °C ideale Lebensbedingungen vor. Alle Temperaturen jenseits der 60 °C sorgen hingegen für das Absterben der Bakterien. Wichtig ist, dass Sie bei der Aufbereitung des Trinkwassers daran denken, dass die Abkochzeit von der Höhenlage abhängig ist.
Orte, welche sich in etwa auf Meeresspiegelebene befinden, haben mit einer Abkochzeit von 3 Minuten zu rechnen. Als Richtwert können Sie 1 Minute mehr Zeit pro 150 Höhenmeter hinzurechnen. Nur so können Sie sicher sein, dass das Wasser keimfrei ist. Dieser Zustand ist jedoch nicht von Dauer. Bereits nach spätestens 24 Stunden sollten Sie das Wasser erneut abkochen [2].
Führen Sie sich jedoch vor Augen, dass abgekochtes Wasser zwar keimfrei, aber noch lange nicht schadstofffrei sein muss. Schadstoffe wie Nitrat, Arzneimittelrückstände oder Schwermetalle werden durch dieses Verfahren nämlich nicht aus dem Trinkwasser gefiltert und bedürfen einer zusätzlichen Aufbereitung.
Gut zu Wissen:
Das Wasser kann nach dem Abkochen für etwa einen Tag (24h) verwendet werden, bevor es zur Wiederverkeimung kommt.
Das Leitungswasser in Deutschland gilt generell als qualitativ hochwertig. Es wird stetig überwacht und kontrolliert. Bei diesen Kontrollen wird allerdings eine Vielzahl an Stoffen nicht berücksichtigt.
Auch kommt es immer wieder vor, dass Wasserwerke die Einwohner einer Stadt dazu anhalten, ihr Wasser abzukochen, um so mögliche Verunreinigungen durch Keime zu unterbinden. Ihr Wasser abzukochen ist in Bedarfsfällen daher eine grundsätzliche sinnvolle Alternative der Wasseraufbereitung.
Allerdings werden durch den Vorgang des Abkochens keine giftigen Schwermetalle oder andere Schadstoffe wie Chemikalien aus dem Wasser genommen. Hierfür werden spezielle Filterverfahren wie die Umkehrosmose oder auch Aktivkohle benötigt. Bei der Umkehrosmose wird das Wasser durch eine Membran gepresst, welche ausschließlich für Wassermoleküle durchlässig ist.
Der Aktivkohle-Blockfilter bindet die Stoffe an sich, welche sich im Wasser befinden [2]. So können auch mögliche Verunreinigungen beseitigt werden, die erst auf dem Weg der Wasseraufbereitungsanlage zu Ihrem Hahn in das Wasser gelangen, beispielsweise durch tote Leitungen im Rohrnetz.
Das Abkochen des Wassers eignet sich dafür, unerwünschte Bakterien aus dem Trinkwasser zu entfernen. Wollen Sie jedoch auf Nummer sichergehen, dann sollten Sie das Leitungswasser filtern. Nur so werden weitere Schadstoffe wie Schwermetalle etc. wirklich aus dem Wasser entfernt, so dass Sie wirklich ohne Bedenken ihr Wasser zu sich nehmen können.
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