Albstadt ist die größte Stadt im baden-württembergischen Zollernalbkreis. Das Trinkwasser für Albstadt kommt aus drei verschiedenen Quellen, nämlich aus Eigenwasser, aus dem Zweckverband Wasserversorgung Zollernalb und aus dem Zweckverband Bodenseewasserversorgung. Da die meisten Haushalte in Albstadt ihr Leitungswasser aus einer Mischung dieser Quellen beziehen, sehen Sie im Folgenden stets die Maximalwerte.
Das Wassernetz von Albstadt ist insgesamt 960 Kilometer lang. Etwa die Hälfte des Trinkwassers stammt aus Quellen nahe des Wasserwerks Ehestetten. Das Wasser legt einen langen Weg durch die verkarstete Hochfläche der Schwäbischen Alb zurück, bevor es in den Quellen landet. Dabei nimmt es viele wichtige Mineralien auf, was erklärt, warum das Wasser in Albstadt recht hart ist.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Albstadt.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
17 mg/l - Natrium ist ein Mineral, das immer in Wasser vorkommt. Der Grenzwert liegt laut Trinkwasserverordnung bei 200 mg pro Liter. Der Stoff kümmert sich um den Wasserhaushalt und um die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen. Der Tagesbedarf von Erwachsenen beträgt 1.500 mg Natrium.
109 mg/l - Calcium ist ein wichtiges Mineral für die Knochen, da es diese stärkt. Außerdem kümmert sich Calcium um die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Im harten Albstädter Wasser ist recht viel Calcium enthalten. Pro Tag benötigen Erwachsene 1.000 mg Calcium.
8,4 mg/l - Magnesium arbeitet gemeinsam mit Calcium am Knochenaufbau und an der Erregbarkeit der Nerven. Für Sportler und Schwangere ist dieser Mineralstoff besonders wichtig. Alle Erwachsenen sollten mindestens 300 mg Magnesium pro Tag zu sich nehmen.
1,4 mg/l - Kalium ist gemeinsam mit Natrium und Chlorid für die Regulierung des Wasserhaushalts sowie für die Leitung von Reizen für Nerven und Muskeln zuständig. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 4.000 mg Kalium.
35 mg/l - Natrium und Chlorid machen gemeinsam die Kochsalzverbindung aus, die ein wichtiger Bestandteil von Wasser ist. Unter anderem ist Chlorid sehr wichtig für die Magensäure. Erwachsene haben einen Tagesbedarf von 2.300 mg Chlorid. Pro Liter Wasser dürfen laut Trinkwasserverordnung maximal 250 mg Chlorid vorhanden sein.
33 mg/l - Auch für Sulfat gilt ein Grenzwert von 250 mg pro Liter. Dieser Mineral reguliert den Proteinstoffwechsel sowie die Festigkeit von Haut und Haaren. Erwachsene sollten mindestens 100 mg Sulfat pro Tag konsumieren.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Die Albstadtwerke sind für die Wasseraufbereitung und -verteilung zuständig. Dabei besteht das Trinkwasser der Stadt etwa zur Hälfte aus Eigenwasser, das aus den fünf Quellen nahe des Wasserwerks Ehestetten entnommen und aufbereitet wird. Wasser von den Zweckverbänden Bodenseewasserversorgung und Zolleralb hingegen ist bereits aufbereitet, wenn es in Albstadt ankommt. Dennoch überprüfen die Wasserwerke die Wasserqualität gründlich und regelmäßig.
Darüber hinaus arbeiten die Albstadtwerke mit unabhängigen Laboren zusammen, die Trinkwasseranalysen durchführen. So wird sichergestellt, dass das Albstädter Leitungswasser allen Vorgaben der Trinkwasserverordnung entspricht.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Die in der Trinkwasseranalyse angegebenen Werte unterschreiten jeweils die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Die Werte, die allerdings in jenen Haushalten zustande kommen, die noch über Blei- oder Kupferrohre verfügen, sind nicht bekannt, häufig jedoch der Grund für eine Trinkwasserbelastung.
Wie in vielen Gegenden in Deutschland stellt auch Nitrat ein großes Problem dar. Der Wert selbst wird in der Wasseranalytik als Indikator für ausgebrachte Düngemittel verwendet. Das Nitrat ist im Trinkwasser nicht das große Problem, sondern vielmehr die damit einhergehenden schädlichen Schwermetalle z.B. Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran.
Hinzu kommen bei konventioneller Landwirtschaft diverse Rückstände von Spritzschutz- und Pflanzenschutzmitteln. Bei intensiver Düngung und Ausbringung um Albstadt können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Albstadt hat eine interessante Lage, da die Europäische Wasserscheide mitten durch das Stadtgebiet führt. Sie erreicht ihren niedrigsten Punkt zwischen Ebingen und Lautlingen und verläuft dort entlang der alten Alblimes-Grenzlinie.
Zudem besteht in Albstadt ein besonderes Klima mit einem spät einsetzenden Frühling und einem frühen Wintereinbruch. Der eher unfruchtbare Juraboden ist stark wasserdurchlässig, weshalb die Albstädter Umgebung nicht gut für Landwirtschaft geeignet ist.
Das Leitungswasser in Albstadt wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Albstädter Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Albstädter Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Albstädter Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In alten Wasserleitungen stecken oft schädliche Schwermetalle oder auch Keime und Bakterien, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann das giftige Schwermetall Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Albstadt über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Albstädter Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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