Die Wasserwerke der Österreichischen Hauptstadt Wien beziehen ihr Trinkwasser sowohl aus den Wasserwerken Lobau und Moosbrunn als auch durch die “Hochquellenleitungen I und II”.
Die lokale Wasserqualität in Österreich wird durch eine in regelmäßigen Abständen durchgeführte Wasseranalyse gewährleistet, wobei offiziell bisher keine Überschreitungen der in der Trinkwasserverordnung Österreich festgelegten Grenzwerte vorkamen.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Wien.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der österreichischen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
5,5 mg/l - Natrium gewährleistet eine optimale Funktion der Verdauung, der Muskulatur und der Nerven. Es ist vor allem in Kochsalz enthalten. Das Trinkwasser in Wien liegt weit unter dem Grenzwert von 200 mg/l.
65,75 mg/l - Ebenso wie Natrium, braucht der Mensch Calcium, obwohl sein Körper es nicht selbst produzieren kann. Es stärkt Zähne und Knochen und beeinflusst den Stoffwechsel. Je nach Alter variiert der Calciumbedarf, allerdings kann es bei gesunden Menschen nicht überdosiert werden.
65,4 mg/l - Magnesium übernimmt im menschlichen Körper vielfältige Funktionen. Es beeinflusst zum Beispiel den Knochenaufbau oder die Muskelaktivität. Der Magnesiumbedarf unterscheidet sich je nach Alter und Geschlecht. Der offizielle Wert entspricht dem Dreifachen der niedrigsten Tagesdosis.
1,325 mg/l - Dieses sogenannte “Blutsalz” gewährleistet die Arbeit von Muskeln und Nerven, jedoch kann der Körper Kalium nicht selbst herstellen. Die in Wien auftretende Kaliumkonzentration (1,3 mg/l) ist vergleichsweise niedrig, da ein Erwachsener circa 2 Gramm täglich benötigt.
8,5 mg/l - Genau wie Kalium nimmt der Mensch das meiste Chlorid über Kochsalz auf. Es wirkt sich unter anderem auf den Wasser- und Säure-Basen-Haushalt aus. Die Wiener Wasserwerke verzeichnen keine Werte über der festgelegten Grenze von 250 mg/l.
30 mg/l - Sulfate, beziehungsweise Schwefelverbindungen, wirken zusammen mit Magnesium und Calcium und beeinflussen die Verdauung und den Fettstoffwechsel. Das Trinkwasser in Wien erreicht mit diesem Wert nicht den Risikobereich von 250 mg/l.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Auf den ersten Blick weist das Trinkwasser in Wien keine besorgniserregenden Werte auf. Obwohl die Wasseranalyse an unterschiedlichen Stellen keine Verstöße gegen die Trinkwasserverordnung erkennen lässt, kann es in Privathaushalten trotzdem zu einer Überschreitung der in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte kommen.
Durch lokal verlegte blei- oder kupferhaltige Rohre kann es zu einer Belastung mit Schwer- beziehungsweise Weichmetallen kommen. In der Vergangenheit wurden jedoch zumindest alle bleihaltigen Rohre in der öffentlichen Wasserversorgung ausgetauscht.
Weiterhin fehlen nach wie vor Grenzwerte für in Trinkwasser vorkommende Arzneimittel und Pestizide, obwohl jene dringend nötig sind. In Bezug auf den Magnesiumgehalt fällt auf, dass dieser eher hoch ist. Vor allem Menschen mit einer geschwächten Nierenfunktion sollten hier vorsichtig sein.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Wien wird gemäß der Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Wiener Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Wiener Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Wiener Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In alten Wasserleitungen stecken oft schädliche Schwermetalle oder auch Keime und Bakterien, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann das giftige Schwermetall Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Österreich wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Wien über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Wiener Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im österreichischen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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