Das österreichische Bundesland Tirol liegt im Westen der Republik und bezeichnet gleichzeitig auch die historische Alpenregion. Tirol erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 12.600 km² und grenzt im Norden an Bayern und im Osten an Kärnten und das Salzburger Land. Im Süden grenzt es an die italienische Provinz Belluno und an Südtirol, im Südwesten schließen sich der Schweizer Kanton Graubünden an und im Westen das österreichische Bundesland Vorarlberg.
Mehr als 760.000 Einwohner (Stand Januar 2021) leben in Tirol und vertrauen auf eine konstant gute Wasserqualität. Gemäß der strengen Schutzverordnungen sichern die lokalen Stadtwerke und angeschlossenen Wasserwerke die Versorgung mit frischem Trinkwasser. Gesetzliche Vorschriften wie die Trinkwasserverordnung liefern klare Richtlinien und Parameter, die bei den Proben und Analysen genauestens beachtet und befolgt werden müssen.
Rund 760 öffentliche Wasserversorgungsanlagen fördern Tag für Tag das Wasser aus Quell- und Grundwasserbrunnen, um den täglichen Bedarf, der bei rund 140 Litern pro Tag liegt, zu decken.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Tirol.
Die durchschnittliche Wasserhärte liegt in Tirol mit 9 dH im mittleren Bereich. Dieser Wert stützt sich auf die Angaben von Nutzern, die ihre lokalen Werte in eine Statistik eintragen können. Aktuell sind dort Daten von mehr als 950 Städten aufgeführt, zu denen Innsbruck (7 dH), Kramsach-Voldöpp (14 dH) und Niederndorf (18 dH) zählen.
Die Wasserhärte setzt sich hauptsächlich aus dem Verhältnis der Mineralstoffe Calcium und Magnesium zusammen. Weil sie für den Aufbau und den Erhalt von Knochen und Zähnen wichtig sind und der Körper sie selbst nicht bilden kann, unterstützt auch kalkhaltiges Wasser den Organismus.
Die Bewohner der Tiroler Städte und Gemeinden wie Telfs, Lienz, Schwaz oder Hall in Tirol können sich über die jeweilige Trinkwasseranalyse, die von den lokalen Wasserversorgern veröffentlicht werden, informieren, welche Wasserhärte in ihrer Gegend aktuell ist. So informieren die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) darüber, dass in der Stadt Innsbruck (Zone I) eine Gesamthärte von 6,5 dH vorliegt und in den weiteren Zonen 2 bis 8 die Wasserhärte zwischen 1,4 und 15,8 dH schwankt.
Schon seit 1894 versorgen die Stadtwerke Kufstein die Bewohner mit frischem Wasser, das aktuell aus der Hofinger Quelle und dem Fürhölzler Tiefbrunnen stammt. Der Prüfbericht der ARGE Umwelt-Hygiene GES.M.B.H. von März 2021 gibt, neben anderen Parametern, die Gesamthärte mit 9,1 dH an.
Weiterführende Details – etwa zur Wasserhärte und zu Parametern, die in einer Trinkwasseranalyse berücksichtigt werden – haben wir hier zusammengefasst.
Auch wenn die Wasserqualität in Tirol gut ist, zeigen Vorfälle wie unlängst in Ried, wie schnell das Trinkwasser verunreinigt werden kann. So kam es im Oktober 2021 bei Bauarbeiten zu einem Rohrbruch an der Hauptleitung der Wasserversorgung und infolgedessen zur Verunreinigung des Trinkwasser-Hochbehälters. Die Bevölkerung wurde informiert und aufgerufen, das Leitungswasser umgehend nur noch abgekocht zu nutzen.
In jenen Gebieten, die landwirtschaftlich genutzt werden, kann der Nitratwert durchaus den Grenzwert übersteigen, wenn eine Überdüngung oder Überweidung vorliegt.
Hochwasser oder die Schneeschmelze sind ebenfalls Ereignisse, bei denen Bakterien oder andere Verschmutzungen das Wasser kontaminieren können.
Eine hohe Wasserqualität bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitungswasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Rund um die etwa 2.700 Wassergewinnungsstellen sind die Spezialisten damit beschäftigt, die Belieferung der Bevölkerung mit reinem Trinkwasser sicherzustellen. Zu diesem Zweck wird das Quell- und Grundwasser getestet und nach den Richtlinien der Trinkwasserverordnung analysiert. Aufgrund dessen, dass sich z.B. das Quellwasser über eine lange Zeitspanne innerhalb der Gesteinsschichten bewegt und somit auf natürliche Weise gereinigt und gefiltert wird, sind umfangreiche Aufbereitungsmaßnahmen im Normalfall nicht notwendig, ansonsten wendet man eine Bestrahlung mit UV-Licht an, um etwaige Bakterien und Keime zu eliminieren.
Eine regelmäßige Wartung und Sanierung der Leitungssysteme ist zur Sicherung der Trinkwasserqualität genauso notwendig, wie ständige Kontrollen der Quellfassungen und des Verteilernetzes. Letzteres verbindet mit über rund 6.000 Kilometer die Quellen mit den Tiroler Haushalten.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
In Tirol sind die jeweiligen Wasserbetriebe dazu verpflichtet, sämtliche gesetzliche Vorschriften, die z.B. in der Trinkwasserverordnung dargelegt werden, einzuhalten. Diese bezeichnet sowohl die zu prüfenden Parameter sowie entsprechende Grenzwerte, um gesundheitliche Schäden durch das Trinken von Leitungswasser zu unterbinden. Nicht nur die Spezialisten in den Wasserwerken und Stadtwerken führen Analysen durch, sondern auch unabhängige Institute.
Der Landeskontrollverband Tirol unterhält mit dem Labor Rotholz eine akkreditierte Prüfstelle, die für die Inspektionen der Wasserversorgungsanlagen vor Ort sowie für Wasseruntersuchungen zuständig ist. Mitarbeiter des Landeskontrollverbandes arbeiten in Gesamttirol, um mikrobiologische und chemisch-physikalische Untersuchungen vorzunehmen und zu analysieren.
Schließlich handelt es sich bei Quell- und Grundwasser um sensible Ressourcen, die selbst durch geringe Verunreinigungen gesundheitliche Schäden verursachen können. Zwar werden Parameter wie Mikroplastik, zahlreiche Pestizide und Arzneimittel auch in Trinkwasseranalysen definiert, doch fehlen hier immer noch Grenzwerte, die die Relevanz unterstreichen.
Viele Bewohner sind sich überdies nicht im Klaren darüber, welche Gefahr auch in alten Wasserleitungen aus Blei und Kupfer besteht. Diese sondern Schwermetall-Partikel ab, die durch das Leitungswasser ins Essen oder ins Getränk fließen. Auch ältere Armaturen können auf diese Weise die Gesundheit schädigen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Wasser in Tirol stammt hauptsächlich aus natürlichen Quellen in der Alpenregion. Dort verbleibt es innerhalb der Gesteinsschichten, bevor es teilweise erst nach 20 Jahren den Weg in die Quellfassungen findet. Während dieser Zeit reichert es sich mit Mineralstoffen wie Magnesium, Hydrogenkarbonat und Calcium an. Auch wenn es sich um meist unberührte Quellregionen handelt, muss das geförderte Wasser strengen Anforderungen gerecht werden. Denn allein die Frühlingsschneeschmelze kann Hochwasser und damit eine Kontamination des abfließenden Quellwassers mit Keimen verursachen.
Da es sich nicht nur bei den Quellregionen, sondern auch bei den Grundwasserressourcen um sensible Areale handelt, verfügt man sogenannte Schon- und Wasserschutzgebiete, die die Quell- und Brunnenfassungen umschließen und in Zonen der Kategorien I bis III unterteilt werden. Zudem installierte man beispielsweise in Innsbruck ein System zur Online-Überwachung der Trinkwasseranlagen. So ist es in kürzester Zeit möglich, auf etwaige Überschwemmungen mit Sperrungen der Wasserzuläufe zu reagieren und eine Flutung und damit die Verunreinigung von Quell- und Brunnenfassungen zu verhindern.
Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck zeigt bereits in ihrem Namen eine enge Wasserverbundenheit, schließlich wurde er als „Inspruk“ erstmals 1167 erwähnt und bedeutet „die Brücke über den Inn“, die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand. Zu dieser Zeit dachte noch niemand an jenes ausgeklügelte Wasserversorgungsnetz, das heutzutage nicht nur die Stadt, sondern ganz Tirol verbindet.
Im 13. Jahrhundert standen lediglich Ziehbrunnen für die Bevölkerung zur Verfügung, um das Quellwasser an die Oberfläche zu holen. Gleichzeitig fehlte eine wirksame Abwasserbeseitigung, und eine Verunreinigung der Ziehbrunnen war die Folge. Ende des 15. Jahrhunderts entschlossen sich die Stadtoberen dazu, mehrere Quellen zu erwerben, um die Innsbrucker Trinkwasserversorgung zu sichern. Man zog Wasserleitungen in das Stadtzentrum und eröffnete im Frühjahr 1485 die erste öffentliche Wasserabgabestelle.
Mit dem Anstieg der Bevölkerung und dem aufstrebenden Fremdenverkehr im 20. Jahrhundert war man gezwungen, auf die Versorgungsschwierigkeiten zu reagieren und neue Anlagen zu konzipieren. So installierte man u.a. jene Quellfassungen und Speicheranlagen, die noch heute dazu beitragen, dass die Tiroler Bevölkerung sich Tag für Tag auf eine konstante Wasserversorgung verlassen kann.
Das Leitungswasser in Tirol wird gemäß der österreichischen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Tiroler Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit auch gesundes Wasser oder gar lebendiges Wasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Tiroler Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Tiroler Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Sein Wasser zu testen mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Lesetipp: Wasser Fakten die Sie vielleicht noch nicht kannten!
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Leitungswasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der optimalen Wasserhärte ist auch der Wasser Leitwert von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung der Werte ppm oder tds herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser reinigen sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Österreich wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Tirol über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt, trotzdem empfehlen wir Chlor aus dem Wasser zu filtern.
Die Tiroler Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen schützen gute Duschfilter.
Kolibakterien leben ähnlich wie Enterokokken in menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartige Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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