Wetzlar ist eine hessische Stadt mit einer hohen Wasserqualität. Ein Großteil des Trinkwassers der Stadt kommt vom Zweckverband Mittelhessischer Wasserwerke. Die Wasserwerke Stadtallendorf und Wohratal fördern Grundwasser aus einer Tiefe von 100 bis 180 Metern. Zudem besitzt die Energie- und Wasserversorgung ENWAG eigene Wassergewinnungsanlagen, die Grundwasser aus Kirchhain und Stadtallendorf entnehmen.
Mit einem Wert von über 22 °dH ist das Trinkwasser in Wetzlar sehr hart. Dieser höchste Härtebereich bedeutet, dass das Wasser viele Mineralstoffe enthält, aber auch schnell zu Kalkrückständen in Haushaltsgeräten führen kann.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Wetzlar.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
20,1 mg/l - Natrium darf in Mengen von bis zu 200 mg pro Liter Wasser enthalten sein. Dieser Mineralstoff kümmert sich um den Wasserhaushalt sowie um die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen. Der empfohlene Tageskonsum für Erwachsene liegt bei 1.500 mg Natrium.
83,8 mg/l - Calcium ist im harten Wetzlarer Wasser in recht hoher Menge vorhanden. Dieser Stoff ist sehr wichtig für die Knochen und für die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 1.000 mg Calcium.
47,3 mg/l - Magnesium ist ebenso wie Calcium im harten Wetzlarer Trinkwasser gut vertreten. Der Mineralstoff kümmert sich um den Konchenaufbau und um die Erregbarkeit der Nerven. Besonders für Sportler und Schwangere ist er sehr wichtig. Der Tagesbedarf von Erwachsenen liegt bei 300 bis 350 mg.
2,8 mg/l - Kalium ist gemeinsam mit Natrium und Chlorid für die Regulierung des Wasserhaushalts und für die Leitung von Reizen für Muskeln und Nerven verantwortlich. Erwachsene sollten pro Tag 4.000 mg Kalium zu sich nehmen.
11,1 mg/l - In Kombination mit Natrium wird Chlorid zur Kochsalzverbindung, die sich immer in Wasser vorfindet. Unter anderem kümmert Chlorid sich um die Magensäure. Bis zu 250 mg Chlorid pro Wasser sind erlaubt. Der Tagesbedarf von Erwachsenen liegt bei 2.300 mg.
58,7 mg/l - Auch Sulfat darf in Mengen von bis zu 250 mg pro Liter Wasser vorhanden sein. Der Mineralstoff kümmert sich um den Proteinstoffwechsel, die Festigkeit von Haut und Haaren, und um die Verdauung. Der Tagesbedarf variiert, aber mindestens 100 mg Sulfat pro Tag sind für Erwachsene empfehlenswert.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Das Trinkwasser von Wetzlar wird von der ENWAG verwaltet. Es besteht aus einer Mischung aus Wasser des Zweckverbands Mittelhessischer Wasserwerke und Grundwasser, das sowohl von der ENWAG als auch von den Wasserwerken Stadtallendorf und Wohratal gefördert wird. Das Grundwasser stammt aus einer Tiefe von bis zu 180 Metern und wird mit Tiefbrunnen gefördert.
Damit das Wetzlarer Leitungswasser allen Ansprüchen der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, werden regelmäßige Wasserproben durchgeführt. Sowohl die Wasserwerke selbst als auch unabhängige Labore sind dafür zuständig.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
In der Vergangenheit kam es öfter vor, dass bakterielle Verunreinigungen wie etwa E. coli Bakterien im Wetzlarer Trinkwasser auftraten. Dies hat die ENWAG jeweils direkt entdeckt und die Nutzer darauf hingewiesen, dass sie ihr Leitungswasser vor dem Gebrauch abkochen sollten. Nach Beseitigung der Störung wurde diese Warnung wieder aufgehoben. Dies ist nicht ungewöhnlich und zeigt die Wasserqualität trotz Überwachung schwanken kann.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Wetzlar wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Wetzlarer Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Wetzlarer Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Wetzlarer Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In alten Wasserleitungen stecken oft schädliche Schwermetalle oder auch Keime und Bakterien, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann das giftige Schwermetall Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Wetzlar über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Wetzlarer Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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