Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Hamburg.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
23 mg/l - Im Blut und in der unmittelbaren Zellumgebung ist Natrium hauptsächlich vorhanden. Auch wirkt der Mineralstoff auf Nerven und Muskeln.
65 mg/l - Der Körper ist auf die Zufuhr von Calcium durch Trinkwasser und Nahrung angewiesen, da er ihn nicht selbst bilden kann, ihn jedoch dringend für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen benötigt.
9 mg/l - Magnesium ist für seine Wirkung auf die Muskeln und ihre Peripherie bekannt. Insbesondere körperlich schwer Arbeitende und Sportler wissen, dass eine Unterversorgung mit Magnesium schmerzhafte Folgen haben kann.
2,8 mg/l - Kalium beeinflusst den Zellaufbau, wirkt auf Blutdruck und Nervensystem und unterstützt die Kontraktion der Muskeln.
31 mg/l - Chlorid hilft dem Organismus bei der Abwehr von Krankheitserregern, wirkt auf die Verdauung und kümmert sich um die Balance im Flüssigkeitshaushalt.
22 mg/l - Das Hamburger Trinkwasser enthält 22 mg/l Sulfat. Der Mineralstoff wirkt sich positiv auf die Gallentätigkeit aus und regt Leber und Bauchspeicheldrüse an.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Lesen Sie gerne auch was entmineralisiertes Wasser ist.
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Grundsätzlich gilt, dass das Hamburger Trinkwasser in allen Bereichen überprüft wird, bevor es zu den Haushalten fließt. Dabei richten sich die Verantwortlichen nach gesetzlichen Vorschriften, die z.B. in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind. Allerdings geben diese Prüfungen keinen Aufschluss über die Situation, die in Häusern herrscht, in denen alte Blei- oder Kupferrohre verlegt sind. Vermutlich liegen die Parameter Blei und Kupfer hier wesentlich höher und stellen möglicherweise sogar eine Gefahr für die Gesundheit dar.
Davon abgesehen stellen Schadstoffe für es gar keine Grenzwerte gibt wie Arzneimittelrückstände, diverse Pestizide oder Mikroplastik gerade auch in einer Großstadt wie Hamburg ein mögliches Problem dar.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Hamburger Trinkwasser stammt ausschließlich aus Grundwasser. Das Regenwasser sickert durch die Erd- und Gesteinsschichten und wird auf natürliche Weise gefiltert. Es erreicht nach ca. 50 Tagen die Grundwasserschicht und wird von dort aus einer Tiefe zwischen 20 und fast 430 Metern über die mehr als 445 Hamburger Vertikalfilterbrunnen an die Oberfläche gepumpt.
Im Anschluss erfolgen in den Wasserwerken die natürliche Aufbereitung des Rohwassers und die Einspeisung in das Trinkwassernetz. Zum umfassenden und langfristigen Schutz der Grundwasservorkommen deklariert man Wasserschutzzonen und Wasserschutzgebiete rund um Brunnenanlagen und Wasserwerke. Zu den Hamburger Wasserschutzgebieten zählen Glinde, Curslack/Altengamme, Süderelbmarsch/Harburger Berge, Haseldorfer Marsch, Baursberg, Eidelstedt/Stellingen, Langenhorn Glashütte und Billstedt.
Da das Hamburger Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser gewonnen wird, spielen etwa Elbe und Alster bei der Trinkwasserversorgung keine Rolle mehr. Dennoch werden sie immer wieder kontrolliert. Damit auch Badefans sich auf die Wasserqualität der Seen verlassen können, prüfen die Verantwortlichen viele der zum Schwimmen freigegebenen Gewässer. Dazu gehört beispielsweise das Naturbad Stadtparksee, in dem aktuell zwar keine bakterielle Beanstandung vorliegt, jedoch ein Vorkommen von Zerkarien festgestellt wurde.
Die Wasserqualität an der Badestelle Süd am Öjendorfer See lässt dagegen nichts zu wünschen übrig. Aktuell gibt es keinerlei Beanstandung von offizieller Stelle. Beliebt ist auch der Boberger See mit seinem Sandstrand. Dabei handelt es sich um einen idyllischen Baggersee. Kürzlich stellte man das Aufkommen von Blaualgen im Ufersaum fest.
Das Leitungswasser in Hamburg wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Hamburger Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Hamburger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Hamburger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In alten Wasserleitungen stecken oft schädliche Schwermetalle oder auch Keime und Bakterien, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann das giftige Schwermetall Blei zu einer verminderten Intelligenzbildung führen.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Trinkwasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Passend hierzu können Sie in diesem Artikel nachlesen welche Rolle der pH-Wert von Wasser spielt.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Hamburg über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Hamburger Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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