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Östrogene - Was macht die Anti-Baby-Pille im Trinkwasser?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Januar 2022
Lesedauer: 3 Minuten

In Deutschland ist die Antibabypille die am weitesten verbreitete Verhütungsmethode. Ein Großteil der Östrogene wird jedoch vom Körper nicht abgebaut und wieder ausgeschieden. Dadurch kann es ins Trinkwasser gelangen. Aber wie hoch sind die Konzentrationen von Östrogenen im Wasser? Und sind diese schädlich für die Gesundheit? Wo liegt in Deutschland der Grenzwert?

Wie kommen Östrogene in unser Trinkwasser?

Der Mensch scheidet ganz natürlich Hormone aus, genauso wie die, die dem Körper künstlich zugeführt werden, wie beispielsweise die Antibabypille. Diese wird im Körper nicht vollständig abgebaut und zu 60% wieder ausgeschieden, sodass Reste über die Kanalisation in die Kläranlagen wandern. Auch werden oftmals nicht verbrauchte Medikamente über die Toilette entsorgt.

In den Kläranlagen kann die Östrogenbelastung nur unzureichend gereinigt werden, denn das Östrogen ist nur schwer abbaubar. Das Wasser wird in den Kläranlagen gechlort und gefiltert, wodurch jedoch die Hormone im Wasser nicht entfernt werden. Aus dem Grund gelangt das Hormon nicht nur in Flüsse und Seen, sondern auch in unser Trinkwasser. Die Folgen sind für den Menschen relativ unerforscht, für Fische und andere Wasserbewohner jedoch gravierend.

Welchen Grenzwert haben Östrogene im Leitungswasser?

Hormone wie das Östrogen sind nicht die einzige derartige Verunreinigung im Leitungswasser, denn Forscher haben mittlerweile bereits viele Medikamentenrückstände im Wasser nachgewiesen. Einen offiziellen Grenzwert für Medikamente im Leitungswasser gibt es jedoch bisher nicht, trotz starker Kritik von vielen Wissenschaftlern und Umweltorganisationen wird das Problem nicht entsprechend aufgegriffen.

Wie ungesund sind Östrogene im Trinkwasser?

Bisher ist man sich nicht einig, inwieweit Östrogene im Trinkwasser die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Die Hormone befinden sich nur in winzigen Konzentrationen im Wasser, weit unter der Wirkungsgrenze für uns Menschen. Aus dem Grund sind die Auswirkungen bisher sehr unklar.

Bedenklich:

Die Bochumer Ruhr-Uni hat jedoch durch eine Studie herausgefunden, dass die Spermienzahl bei Männern seit Jahren sinkt, während die Hodenkrebs-Erkrankungen und Genitalfehlbildungen steigen. Dies sei auf die Östrogene im Trinkwasser und in Lebensmitteln zurückzuführen, kann aber bislang nicht bewiesen werden.

Besonders die Langzeitwirkungen sind noch nicht untersucht, weshalb bisher keine großen Aussagen über mögliche Schäden durch die Pille im Leitungswasser getätigt werden können. Generell muss auch bedacht werden, dass es sich nicht um ein einziges Medikament handelt, das sich im Trinkwasser befindet, sondern um einen ganzen Medikamenten-Cocktail. Über das Zusammenwirken der einzelnen Wirkstoffe ist bisher ebenso nichts bekannt.

Auswirkungen auf die Umwelt

Während die Wirkung des Mittels im Trinkwasser auf den Menschen bisher kaum erforscht ist, konnten Forscher bereits die Verweiblichung von Fischen nachweisen. Männliche Fische werden unfruchtbar, einige entwickeln sogar weibliche Geschlechtsmerkmale. Des Weiteren sind Entwicklungsstörungen zu bemerken.

Forscher haben ebenfalls herausgefunden, dass vermehrt Weibchen geboren werden, was zum Aussterben einiger Fischarten führen kann. Dies kann für das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems fatal sein. Auch das weltweite Amphibiensterben wird von einigen Wissenschaftlern auf die Hormonbelastung des Wassers zurückgeführt.

Welche Lösungsansätze gibt es?

Technische Möglichkeiten, die Verunreinigung des Trinkwassers durch Östrogene aufzuhalten, gibt es bereits. Das Problem ist, dass die Wasserversorger die Kosten für besser ausgerüstete Kläranlagen nicht tragen können.

Viele Umweltaktivisten und Wissenschaftler sprechen sich jedoch insbesondere dafür aus, dass die Wirkstoffe so kreiert werden, dass sie leichter abbaubar sind und das Problem der Verunreinigung des Wassers gar nicht erst auftritt. Das Thema wird von der Politik jedoch bisher nicht großartig verfolgt.

Trinkwasser selbst filtern

Aus dem Grund liegt es an den Verbrauchern selber, sich vor der Belastung des Trinkwassers durch Hormone zu schützen, beispielsweise durch Filtersysteme. Am besten geeignet um Arzneimittelrückstände zu entnehmen sind Aktivkohle-Blockfilter oder Umkehrosmoseanlagen.

Unser Tipp:

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Fazit

Das deutsche Trinkwasser unterliegt zwar strengen gesetzlichen Kontrollen, doch decken diese nur einen Bruchteil aller möglichen Verunreinigungen ab. So ist das Problem von Arzneimittelrückständen zwar relativ neu und obwohl es bisher keine ausgiebigen Studien zu den langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen gibt, so erscheint es doch als nur logisch das ein Cocktail aus vielen unterschiedlichen Medikamenten wie der Anti-Baby-Pille ungesund sein muss.

Das Thema wird von Bundesumweltamt und Politik nicht großartig verfolgt und von daher wurde bisweilen noch kein Grenzwert für die Konzentration von Östrogenen im Trinkwasser eingeführt. Wer diesen Umstand als eine Gefahr für seine Gesundheit sieht, kann sich durch entsprechende leistungsfähige Filtersysteme schützen.

Quellen & Weiterführende Informationen
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