Leitungswasser gilt in der EU als höchstes Gut, das nicht ersetzt werden kann. Zahlreiche Gesetze regeln die Reinhaltung des Wassers sowie die chemische und physikalische Trinkwasseraufbereitung. Aus folgenden Quellen wird das Trinkwasser in Deutschland genommen:
Da fließendes Wasser weitaus weniger gefährdet ist, Keime und Bakterien anzulocken, wird zudem streng darauf geachtet, dass auch das Wasser innerhalb der Wasserleitungen immer in Bewegung ist.
Folgende Kriterien muss Trinkwasser erfüllen, das aus dem Hahn kommt:
Wasser aus dem Hahn hat zudem in jedem Fall Trinkwasser zu sein.
Warum die EU ein solches Augenmerk auf höchste Qualitätsanforderungen des Trinkwassers legt, ist leicht erklärlich. In der Seuchenbekämpfung war die Einführung von fließendem Wasser vielleicht der wichtigste Meilenstein. Noch im Jahre 1892 starben in Hamburg 8.605 Menschen an Cholera. Die Epidemie verbreitete sich im Hochsommer aufgrund mangelnder Wasserfilterung. Das Wasser wurde direkt der Elbe entnommen und gelangte ungefiltert in die Haushalte.
Unter anderem dem Wirken des Entdeckers und Bakteriologen Dr. Robert Koch, der den Zusammenhang zwischen verunreinigtem Trinkwasser und Seuchengefahr erkannte, ist es zu verdanken, dass noch im selben Jahr drastische Gegenmaßnahmen vom Hamburger Senat ergriffen wurden.
Im Mittelalter war die Situation nicht besser. Hier trug verunreinigtes Brunnenwasser zur Seuchengefahr bei. Ein Wasserfilter war damals unbekannt. Die Menschen begnügten sich damit, ihren Kindern Bier und Wein zu trinken zu zu geben, weil sie wussten, dass Alkohol gegenüber Keimen eine sterilisierende Wirkung aufweist. So erschien Eltern der Alkohol gegenüber der Seuchengefahr von normalem Brunnenwasser als kleineres Übel.
Doch auch positive Aspekte für Wasserfilter gibt es genug, denn Wasser aus dem Kran gilt als lebenslange Nahrungsquelle. Im Haushalt eines Menschen hat es viele Funktionen.
Dafür wird Wasser vom Hahn genutzt:
Auch das sind Gründe dafür, warum der Staat seine Obhutspflicht dem Trinkwasser gegenüber so ernst nimmt. Es ist nicht übertrieben auszurufen: Die Zivilisation steht und fällt mit unserem Trinkwasser. Ein historisches Beispiel soll dies verdeutlichen:
Die Aquädukte sind ein wichtiger Grund für den Siegeszug des „Roman Ways of Life“ und die Attraktivität, die der Römische Lebensstil auf die benachbarten „barbarischen“ Völker ausübte. Die Römer prägten eine Wasserkultur wie es sie in Europa im ganzen Mittelalter und noch Jahrhunderte danach nicht gegeben hat. Sie sind ein Hauptgrund dafür, warum wir das Imperium Romanum heute als so fortschrittlich ansehen.
Die Römer waren nicht die Erfinder der Trinkwasserversorgung. Die Idee, natürliches Quellwasser direkt in die Städte und teilweise sogar direkt in die Villen zu überführen, übernahmen sie von den Persern, die mit den Qanaten ebenfalls Wasserleitungen anlegten, um ihre Wüsten zu bewässern. Was passiert, wenn die Wasserversorgung auf einmal zusammenbricht, das spürten die Römer am eigenen Leib.
Nach dem Zerfall des Imperiums geschah nämlich genau dies mit der Trinkwasserversorgung in Roma caput mundi. Augenblicklich brachen Seuchen aus und die Einwohnerzahl reduzierte sich binnen weniger Jahre von Millionen auf wenige Tausend Menschen, die in den Trümmern Roms unter erbärmlichsten Bedingungen ums Überleben kämpften. Schlagartig wurden sie von der Zivilisation in den Naturzustand zurückgeworfen.
Das vorläufige Ende der „Ewigen Stadt“ markiert das Ende der Antike und den Beginn des dunklen Zeitalters (Dark Age) bis zur Regentschaft von Karl dem Großen an der Schwelle zwischen dem achten und neunten Jahrhundert.
Von allen Nahrungsmitteln sind die Richtlinien zur Reinhaltung beim Trinkwasser am strengsten. Trotzdem ist es mit rund 2 Cent pro Liter für jeden erschwinglich. Dies liegt daran, dass die Wasserversorgung eine staatliche bzw. öffentliche Aufgabe ist. Sie dient dem Gemeinwohl und darf dem Profitstreben nicht unterworfen sein.
Das Leitungswasser hat in Deutschland im internationalen Vergleich eine sehr gute Qualität. Schon seit Jahrzehnten gilt es grundsätzlich als trinkbar. 2018 veröffentlichte das Umweltbundesamt die Ergebnisse einer Überprüfung der Wasserqualität in Deutschland. 99 % aller Proben entsprachen darin den gesetzlichen Vorgaben.
Womöglich haben Sie sich schon gefragt, woher es kommt, dass das Trinkwasser an jedem Ort anders schmeckt. Dies hängt mit der geologischen Zusammensetzung des Wassers vor Ort zusammen, denn da es aus der Region gewonnen wird, nimmt es auch die umgebenden bodennahen Mineralien auf, die seinen Geschmack bestimmen. Befinden sich beispielsweise höhere Mengen an Natrium im Wasser, dann schmeckt das Leitungswasser salzig. Viel Gips verursacht hingegen einen bitteren und süßlichen Geschmack. Wasser mit höheren Mengen an Hydrogencarbonat schmeckt hingegen eher neutral.
Grenzwerte limitieren das Auftreten von Mineralien im Wasser. Die einzelnen Mineralien, vor allem solche mit einer besonderen Gefährlichkeit für die Gesundheit, werden bei der Wasseraufbereitung herausgefiltert. Dies gilt nicht für Pestizide, die als Schadstoffe in der Aufführung nicht gesondert erfasst werden. Übrig bleiben vereinzelte Restbestände. Exemplarisch seien die folgenden Grenzwerte genannt:
Weitere Mineralien im Wasser sind:
Krankheitserreger wie Escherichia Coli, Legionellen, Enterokokken, Coliforme Bakterien und Clostridium perfringens dürfen hingegen überhaupt nicht im Leitungswasser enthalten sein. Die Fernhaltung von Mikroorganismen ist das wichtigste Anliegen der Wasserfilterung.
Mineralien sind nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Im Gegenteil, in geringen Mengen erfüllen sie wichtige Aufgaben für den Organismus und gehören wie Fette, Kohlenhydrate, Proteine und Vitamine zum Ernährungsprofil des Menschen. Wird von Spurenelementen gesprochen, dann handelt es sich ebenfalls um Mineralstoffe, und zwar um solche, die der Mensch nur in Kleinstmengen benötigt. Früher mussten im Mineralwasser sogar bestimmte Mengen an Mineralien enthalten sein.
Anhand des Anteils der Mineralstoffe Kalzium und Magnesium wird die Wasserhärte bestimmt. Beide Mineralien werden für die Festigkeit von Zähnen und Knochen benötigt. Zudem sorgt Magnesium dafür, dass nach erfolgter Bewegung der Zustand der Muskelentspannung nach dem der Muskelspannung wieder hergestellt werden kann.
Da die Menge an Kalzium und Magnesium die Wasserhärte nach der Definition bestimmt, werden diese auch als „Härtebildner“ bezeichnet:
Gesundheitlich spielt es keine Rolle, ob das Wasser warm oder weich ist. Selbst die Anteile der für den menschlichen Stoffwechsel besonders bedeutenden Mineralien Kalzium und Magnesium sind aufgrund ihrer geringen Verbreitung gesundheitlich nicht signifikant. Für den Haushalt ist die Wasserhärte aber sehr wohl relevant. Bereits geschmacklich lassen sich Unterschiede ausmachen. So entwickelt sich das Aroma bei der Teezubereitung viel besser mit weichem Wasser.
Außerdem erschwert hartes Wasser die Reinigung der Wäsche, denn die Mineralien können den Reinigungsmitteln zusetzen und die Seite in wasserunlösliche Kalkseife ausfällen. Die Seife verliert einen Teil ihrer Reinigungswirkung. Hinzu kommt, dass die so entstandene Kalkseife die Wäsche ergrauen lassen kann. Unbeliebt sind zudem Kalkablagerungen in Küchengeräten, die durch den dauernden Gebrauch von hartem Wasser entstehen, denn der Kalk führt zu einem höheren Stromverbrauch. Auf dem Markt werden Wasserentkalker angeboten, um den Kesselstein wieder zu entfernen.
Kommt hartes Wasser aus dem Hahn, das natürlich auch für die Wohnungsreinigung verwendet wird, treten vermehrt Kalkablagerungen in der Wohnung auf. Diese bleiben zum Beispiel an den Leitungen und Armaturen haften, wo sie eine gründlichere Reinigung erfordern, damit das Material wieder schön glänzen kann. Selbst beim Waschen der Haare sind diese Kalkablagerungen von Bedeutung. Hartes Wasser macht das Haar griffiger und voluminöser und erleichtert das Auswaschen der Haare. Dafür werden mit weichem Wasser gewaschene Haare weicher und glänzender.
Eine weitere Unterscheidung lässt sich beim Trinkwasser beim ph-Wert vornehmen. Dieser ist eine Größe, die darüber Auskunft gibt, wie sauer bzw. basisch das Wasser ist. Die Werte schwanken zwischen 0 (extrem sauer) bis 14 (extrem basisch). Die deutsche Trinkwasserverordnung gibt als Richtlinie vor, dass Trinkwasser einen ph-Wert zwischen 6,5 und 9 aufweisen sollte.
Die Trinkwasserqualität vor Ort hängt von der Beschaffenheit des zubereiteten Wassers, aber auch vom Zustand der Wasserleitungen ab. Zwar ist der Fortschritt bei der Qualität der Wasserleitungen unübersehbar, denn das zunehmende Wissen über verunreinigende Faktoren in den Leitungen korrespondiert mit besseren technologischen Möglichkeiten für die Umsetzung. Doch noch immer haben wir den Idealzustand bei den Wasserleitungen nicht erreicht.
Bis 1973 durften in Deutschland Wasserleitungen aus Blei verwendet werden. Der ständige Kontakt mit Blei führt zu einer schleichenden Durchmischung des Wassers mit diesem Material, sodass die Grenzwerte schnell überschritten werden. Selbst nach 1973 wurden zuweilen noch Rohre aus Blei gefertigt, weil Blei leicht mit Zink verwechselt werden kann. Das Problem der Verwechslung tritt besonders bei verzinkten und gelöteten Leitungen auf.
Bleihaltige Rohre lassen sich anhand folgender Faktoren erkennen:
Das Umweltbundesamt empfiehlt außerdem folgende Schritte zur Identifikation bleihaltiger Leitungen im Haus:
Mieter haben ein Recht auf Einhaltung der gesetzlichen Bleigrenzwerte in den Wasserleitungen. Die Wasserrohre sollten außerdem frei von Rost sowie Ablagerungen sein, die Einfallstore für Bakterien darstellen können. Neben Blei gelten Nitrat, Nitrit, Pflanzenschutzmittel und Cadmium als besonders gefährlich. Die durch intensive Viehwirtschaft in den Boden sickernde Stickstoffverbindung Nitrat konnte allerdings aus dem Trinkwasser erfolgreich herausgefiltert werden. Der Nitratgehalt im Trinkwasser sank so von 1,1 % noch im Jahre 1999 auf 0,08 % im Jahre 2007. Heute gilt die Gefahr durch Nitrat im Trinkwasser als überwunden.
Vor Problemen stellen unsere Wasserfiltersysteme außerdem noch Kleinstpartikel im Nanobereich. So überwinden Mikroplastik, chemische Bestandteile in Arzneimitteln (Tabletten dürfen deshalb auf keinen Fall im WC entsorgt werden), hormonähnliche Substanzen, Düngemittel und Pestizide immer noch viel zu oft die vorgeschriebenen Schutzvorrichtungen. Möglich ist des Weiteren, dass Textilfasern durch den Waschvorgang und Asbestfasern als Bestandteil älterer Gebäude in den Wasserkreislauf gelangen.
Obwohl das Trinkwasser in Leitungen von allen Lebensmitteln den stärksten gesetzlichen Schutz genießt, heißt dies nicht automatisch, dass Leitungswasser gesünder als das handelsfertige Mineralwasser bzw. Tafelwasser ist. In einer Laboruntersuchung wurde beim Mineralwasser eine vollständige Schadstofffreiheit festgestellt. Beim Leitungswasser wurden zwar ebenfalls sämtliche Grenzwerte eingehalten. In Spuren konnten dennoch Fremdstoffe wie Nitrat festgestellt werden, die in diesen geringen Mengen zwar nicht gesundheitsschädlich sind, aber das Bild vom klaren Wasser ein wenig trüben. Für Abhilfe sorgen allerdings Wasserfilter, mit denen sich der Idealwert bei der Wasserqualität wiederherstellen lässt.
Vor allem Massentierhaltung und Bodendüngungen verursachen Nitrat:
Ein Vorteil von Mineralwasser bleibt jedoch, der Kunde kann sich das Wasser nach Geschmack und Sprudelintensität aussuchen, während der Mineralgehalt im Leitungswasser auf die mineralische Zusammensetzung der bodennahen Quellen vor Ort festgelegt ist und grundsätzlich frei von Sprudel ist. Es braucht also erst einen Aufsprudler, um die Sprudelwirkung im Leitungswasser zu erzielen, der allerdings auf dem Markt günstig angeboten wird.
Dafür ist das Trinken von Leitungswasser in der Tat ökologischer, weil die Transportwege für die Herstellung eingespart werden. Der preisliche Vorteil ist ohnehin offensichtlich und bewegt sich ungefähr in den Bereichen 1,5 Cent pro Liter gegenüber 80 Cent pro Liter. Es bleibt die Unterscheidung zwischen Mineralwasser und Tafelwasser zu klären, die darin besteht, dass Mineralwasser aus natürlichen Quellen geschöpft wird, die auf der Verpackung angegeben werden muss.
Anders als bei Leitungswasser darf eine Aufbereitung nicht erfolgen. Die Quellen für Mineralwasser müssen deshalb in jedem Fall rein sein. Die kleinste Verschmutzung führt zur sofortigen Versiegelung der Quelle. Tafelwasser ist hingegen zubereitetes Wasser aus dem Kran, das ebenfalls in Flaschen verkauft wird.
Frisches, klares und reines Wasser gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Als lebenslange Quelle, die uns rund um die Uhr zur Verfügung steht und die wir für viele Anlässe brauchen, kann unser Trinkwasser gar nicht rein genug sein. Wer befürchtet, dass sein Wasser aus verschiedenen Gründen nicht die perfekte Qualität aufweist, um Wohlbefinden und Gesundheit zu fördern, kann mit einem unserer Wasserfilter zur Selbsthilfe schreiten und sich den Traum vom idealen Wasser erfüllen.
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