Anders als etwa in Deutschland genießt das Trinkwasser in Spanien keinen allzu guten Ruf. Nicht selten wird vor Bakterien im Wasser gewarnt, welche Krankheiten oder zumindest doch akuten Durchfall verursachen können. Das ist bedenklich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass in einem so warmen Urlaubsland wie Spanien sauberes Trinkwasser aus der Leitung mehr als wünschenswert ist.
Wie gut ist das Leitungswasser in Spanien also wirklich? Gibt es vielleicht bestimmte Regionen, in denen eine gute oder schlechte Wasserqualität zu erwarten ist? Um welche Schadstoffe handelt es sich gegebenenfalls überhaupt und was können Reisende tun, um doch auf Leitungswasser für den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu setzen?
Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass viele der negativen Erfahrungen mit spanischem Leitungswasser mit den Gegebenheiten der jeweiligen Behausung zusammenhängen. Ähnlich wie beispielsweise in Italien sind auch in Spanien in vielen Häusern noch alte Wasserleitungen verbaut. Gerade Tourismuszentren wie Barcelona locken mit teils altertümlichen Charme, der eben hinter den Wänden auch eine etwas ältere Infrastruktur mit einschließt.
Bei neueren Bauten sowie in restaurierten Gebäuden dagegen sollte das Wasser weniger durch die Leitungen und Armaturen belastet sein. Idealerweise erfragen Urlauber stets beim jeweiligen Hotelbetreiber oder ähnlichem den Zustand beziehungsweise das Alter der Leitungen. Insbesondere gilt das für bescheidene Feriendomizile auf einer der vielen Inseln rund um Spanien.
In südlichen Ländern wie Spanien oder Italien besteht gerade in den heißen Sommermonaten ein erhöhtes Risiko, was die Ansammlung von Bakterien im Trinkwasser betrifft. In solchen Phasen kommt es dann umso häufiger zu einer stärkeren Chlorung durch die Wasserversorger.
Für Urlauber ist es freilich schwierig, sich mit der Gesetzeslage des Landes hinsichtlich der Wasserversorgung auseinanderzusetzen. Interessant zu wissen ist zumindest, dass Spanien als EU-Mitglied denselben Richtlinien wie auch Deutschland unterliegt. Grundsätzlich bestehen also ähnliche Vorgaben zur regelmäßigen Überprüfung und Einhaltung von Schadstoff-Grenzwerten. [1]
Allerdings zeigen Berichte, dass Spanien vielerorts Probleme hat, die Qualitätsstandards einzuhalten. Insbesondere eine Nitrat-Belastung des Trinkwassers steht hierbei im Fokus. So gibt es Regionen, in denen die Nitratwerte im Grundwasser bis zu viermal höher als der gesetzliche Grenzwert sind.
Nach offiziellen Angaben sind fast ein Viertel der Grundwasserdepots und etwa ein Fünftel der Oberflächengewässer in Spanien durch Nitrate versucht. [2] Entsprechend ist davon auszugehen, dass fast überall im Land Verunreinigungen möglich sind.
Die Belastung der Grundwasserreserven mit Nitraten ist in Spanien ein großes Problem, dass sich auch auf die Trinkwasserqualität auswirkt. (Bildquelle: ID 5505450 lunamarina / depositphotos.com)
Die erwähnten Nitrat-Belastungen sind insbesondere in landwirtschaftlich geprägten Regionen des Landes zu erwarten. Im Allgemeinen bezieht Spanien sein Trinkwasser wie die meisten Länder aus den gängigen Trinkwasserquellen: Oberflächengewässer wie Flüsse, Seen und Stauseen im Mittel- und Hochland sowie Grundwasserdepots.
Hinzu kommt außerdem die Nutzung von Meerwasser. Dafür allerdings werden Meerwasserentsalzungsanlagen benötigt. Aufgrund des aufwändigen Entsalzungs-Prozesses ist die Nutzung von Meerwasser allerdings ökologisch bedenklich. Ein Problem im ganzen Land ist überdies die vielfach illegale Anlegung von Brunnen für die Landwirtschaft. Dadurch wird der Grundwasserspeicher in den jeweiligen Regionen zunehmend angegriffen, was letztlich weitere Wasserquellen betrifft. [3]
Wie bereits angedeutet sorgen einerseits die Wasserversorger in Spanien für hinreichend gute Trinkwasserqualität. Etwaigen Verunreinigungen durch Bakterien und ähnliches wird vor allem durch eine starke Chlorung begegnet. Allerdings endet die Zuständigkeit der Wasserwerke, so wie auch in Deutschland, bei den Hausanschlüssen.
Somit gilt in Hotels ebenso wie in Privathäusern, dass das Leitungswasser dort durch alte beziehungsweise schadhafte Leitungen noch wesentlich verunreinigt werden kann. Gleiches gilt freilich bei Campingplätzen und ähnlichem. Für Urlauber gilt es demnach, sich beim örtlichen Betreiber über die Gegebenheiten und Aktualität der Installationen zu informieren.
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Wassertank wird geschützt
Logischerweise gelten die Bedenken hinsichtlich des Leitungswassers in Hotels gewissermaßen auch für Restaurants. Gleichwohl ist in gastronomischen Betrieben freilich ein höherer Qualitätsstandard zu erwarten. Davon dürfen Gäste entsprechend profitieren. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dank neuester Gesetzeslage Gastwirte verpflichtet sind, kostenlos Leitungswasser auszuschenken.
Dieses neue Gesetz soll unter anderem aktiv dem Müll durch Plastikflaschen und ähnliche Wasserbehälter entgegenwirken. Dabei ist die Pflicht für Restaurantbetreiber nicht etwa nur auf ein Glas Wasser beschränkt. Vielmehr dürfen Gäste etwa auch einen Krug Leitungswasser in Spanien kostenlos ordern. [4]
Die Nutzung von Leitungswasser ist in Spanien, abgesehen von der Wasserqualität, stets zu begrüßen. Denn anders als in Deutschland gibt es dort kein Pfandsystem für Einwegflaschen. Aufgrund dessen sind Plastikflaschen und Wegwerfkultur ein großes Umweltproblem.
Ähnlich wie die Qualität des Trinkwassers ist für Urlauber (und ebenso Einheimische) freilich auch die Badewasserqualität von Bedeutung. Zum allergrößten Teil ist das Badewasser in Spanien von sehr guter Qualität. Dafür trägt schon allein die Badegewässerrichtlinie der EU Sorge – als Pendant zur Trinkwasserrichtlinie.
Allerdings muss erwähnt sein, dass in einer Überprüfung von 2018 immerhin 50 von 2228 Badegewässern als mangelhaft ausgewiesen wurden (Prozentsatz von 2,2). Zum Vergleich: in Deutschland waren dies 6 von 2300 Badegewässern (0,3 Prozent). Die EU-Richtlinie berücksichtigt dabei alle ausgewiesenen Badestellen, also gleichermaßen natürliche wie Strände als auch künstliche wie Pools. [5]
Was für Pools, Restaurants sowie Badegewässer gilt, ist letztlich auch für öffentliche Wasserquellen wie etwa Brunnen festzuhalten. Im Allgemeinen sorgen die Wasserversorger dafür, dass sauberes Trinkwasser an den jeweiligen Einrichtungen ankommt. Überdies dürfen sich Verbraucher bei Brunnen beispielsweise auf eine etwaige Beschilderung verlassen.
Wenn Brunnenwasser nicht zum Trinken geeignet ist, so gibt eine Beschriftung deutlich Auskunft darüber. Ansonsten ist davon auszugehen, dass die zuständigen Wasserversorger beziehungsweise die jeweilige Gemeinde für intakte und saubere Wasserleitungen sorgt, sodass eine Einhaltung der Grenzwerte für Schadstoffe gewährleistet ist. Mitunter kann das Wasser von Brunnen auch extra stark gechlort sein, um Bakterien vorzubeugen.
Wer auf Reisen in Spanien absoluten Wert auf sauberes Leitungswasser legt, hat die ein oder andere Möglichkeit, um möglichst sicherzugehen. Zum einen empfiehlt es sich, wie erwähnt, nach Möglichkeit die örtlich zuständigen Personen nach dem Zustand der Wasserleitungen zu fragen. Zum anderen können einfache Wasserteststreifen Aufschluss über die Konzentration diverser Schadstoffe (u.a. Schwermetalle, Nitrate, Chlor) geben. Solche Teststreifen gibt es unter anderem in Apotheken.
Davon abgesehen sind mobile Wasserfilter eine sinnvolle Anschaffung – allerdings keine Filterkannen. Vielmehr gibt es beispielsweise Aktivkohle-Wasserfilter, welche flexibel einsetzbar sind und sich schnell und einfach an gängige Armaturen anbringen lassen. Diese können dann gleichermaßen in der Küche sowie im Badezimmer genutzt werden. Dank Aktivkohle-Blockfilter ergibt sich eine effiziente Filterung von vielerlei organischen und anorganischen Schadstoffen, inklusive Mikroplastik, Bakterien sowie Pestizidrückständen.
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Die Probleme rund um die Wasserversorgung in Spanien werden gewiss nicht allzu schnell gänzlich beseitigt werden. Klimaveränderungen und wirtschaftliche Gegebenheiten machen es den Verantwortlichen schwer. Dennoch bleibt der Stellenwert von Leitungs- beziehungsweise Trinkwasser für die Menschen unverändert. Die Sauberkeit des Wasser spielt bei der Körperhygiene und für die tägliche Flüssigkeitszufuhr eine wichtige Rolle.
Nicht vergessen werden darf, dass insbesondere für Kinder, schwangere Frauen, Senioren oder immungeschwächte Menschen eine latente aber dauerhafte Belastung durch verunreinigtes Trinkwasser ein Gesundheitsrisiko darstellt. Deshalb ständig auf Wasserflaschen aus dem Handel zurückzugreifen schafft einerseits eine finanzielle Belastung und vor allem aber eine immer größere, weltweite Umweltbelastung.
Es liegt also auf der Hand, dass Leitungswasser weiterhin die beste, wenn auch sparsam zu verwendende, Option bleibt – mit einem Wasserfilter kann diese mit umso ruhigerem Gewissen genutzt werden.
Mallorcas Leitungswasser ist grundsätzlich trinkbar. Allerdings sollte man sich vorab über den konkreten Ort informieren. Viele Orte auf Mallorca überschreiten den Grenzwert von Nitrat und sind daher nicht zum Verzehr geeignet.
Das Wasser in der Hauptstadt Kataloniens wird sehr stark gechlort. Wie in vielen Ländern mit wärmeren Klima wird auch in Spanien Chlor zur Desinfektion des Trinkwassers eingesetzt. Nach Chlor schmeckendes und riechendes Trinkwasser aus der Leitung sind gerade in den heißen Sommermonaten ganz normal.
[1] Europäische Union (2020): Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch. URL: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32020L2184&from=DE
[2] Euronews (2022): Belastetes Wasser in Spanien: zu viel Nitrate, zu wenig Maßnahmen. URL: https://www.deutschlandfunk.de/nitrat-problem-in-spanien-102.html
[3] Deutschlandfunk (2022): Wilde Wasserentnahme in Andalusien – Ärger um illegale Brunnen. URL: https://www.deutschlandfunk.de/wilde-wasserentnahme-in-andalusien-aerger-um-illegale-100.html
[4] Augsburger Allgemeine (2022): Spaniens Gastwirte müssen kostenlos Leitungswasser ausschenken. URL: https://www.augsburger-allgemeine.de/reise/umweltschutz-spaniens-gastwirte-muessen-kostenlos-leitungswasser-ausschenken-id62398286.html
[5] Europäische Union (2019): Sorglose ins kühle Nass. URL: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/sorglos-ins-kuhle-nass-mehr-als-90-prozent-der-deutschen-badegewasser-von-ausgezeichneter-qualitat-2019-06-06_de
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