Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Heidelberg.
22 %*
10 %*
0,3 %*
10 %*
7 %*
Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
21 mg/l - Nerven- und Muskelfunktionen reagieren positiv auf Natrium. Der Mineralstoff wirkt außerdem auf den Blutdruck, daher sollte man auf eine ausgeglichene Natriumzufuhr achten.
107,5 mg/l - Über Lebensmittel und Trinkwasser wird der Körper mit dem wichtigen Mineralstoff Calcium versorgt, der sich hauptsächlich in den Knochen und Zähnen befindet und deren Aufbau und Erhalt beeinflusst.
18,25 mg/l - Magnesium unterstützt die Nerventätigkeiten und Muskelfunktionen. Eine Unterversorgung zeigt sich insbesondere nach sportlichen Aktivitäten in Muskelkrämpfen. Ein Ausgleich erfolgt ausschließlich durch Nahrung und Trinkwasser, da der Körper selbst kein Magnesium aufbauen kann.
3,1 mg/l - Kalium reguliert die Balance zwischen Säuren und Basen und wirkt auf den Blutdruck und die Muskeltätigkeiten. Körperliche Befindlichkeiten zeigen sich bei einem Kalium-Defizit.
34 mg/l - Fast alle Stoffwechselvorgänge basieren auf dem Mineralstoff Chlorid. Er beteiligt sich an der Abwehr von Krankheitserregern und wirkt positiv auf die Verdauung.
68,75 mg/l - Im Heidelberger Trinkwasser beträgt der Sulfatgehalt 68,75 mg/l. Sulfat unterstützt den Proteinaufbau und regt den Gallefluss an.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark.
Viele Menschen vertrauen Mineralwasser aus der Flasche mehr als dem Trinkwasser aus ihrer eigenen Leitung. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Im Herbst 2016 trat Trifluoracetat (TFA) im Neckar auf. Jedoch gab der Regierungspräsident schnell Entwarnung, da kein Anlass zur Besorgnis bestand. Im Oktober legte man den sogenannten Maßnahmenwert auf 10 Mikrogramm/Liter fest, der im November 2017 auf 30 Mikrogramm/Liter erhöht wurde. Eine weitere Erhöhung erfolgte im Sommer 2020 auf 60 Mikrogramm/Liter.
Um aber zu demonstrieren, wie wichtig die Trinkwasserqualität ist, orientieren sich die Stadtwerke Heidelberg weiterhin am Maßnahmenwert von 10 Mikrogramm/Liter. Lt. Technologiezentrum Wasser gibt es aktuell keine Hinweise darauf, dass längerfristige Gesundheitsgefährdungen eintreten. Allerdings gab das Umweltbundesamt weiterführende Studien in Auftrag, um den Stoff TFA zu untersuchen und ihn in gesundheitsgefährdender Hinsicht einschätzen zu können.
Noch ein anderes Wasserphänomen sorgte vor einiger Zeit in Heidelberg für Furore: Blaues Leitungswasser. Mehr hierzu in den FAQs weiter unten.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Heidelberger Trinkwasser stammt zu ca. 60 Prozent aus den Wasserwerken Entensee, Schlierbach und Rauschen, wo es als Grundwasser an die Oberfläche gepumpt wird. In Handschuhsheim und Ziegelhausen halten sieben Quellen weitere 5 Prozent Anteil an der Trinkwasserversorgung. Die restlichen 35 Prozent decken der Wasserversorgungsverband Neckargruppe sowie der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz im Heidelberger Umland ab.
Um eine Verschmutzung oder sonstige Beeinträchtigungen von Quellen und Grundwasseranlagen zu verhindern, legte man Wasserschutzzonen und Wasserschutzgebiete an. Letztere betragen mit etwa 42km² fast die Hälfte des gesamten Heidelberger Stadtgebietes.
Rund um Heidelberg braucht man sich nicht lange auf die Suche nach schönen Badeseen zu begeben, um fündig zu werden. Westlich der Stadt befindet sich beispielsweise das Naherholungsgebiet Rheinauer See mit dem gleichnamigen Baggersee.
Südwestlich der Stadt laden die Badeseen am Altrhein zum Freizeitvergnügen ein. Nördlich von Heidelberg überrascht das Basinus Bad mit einem Naturbadesee und einem 300 Meter langen Sandstrand. Der etwa 117 Hektar umfassende Silbersee bei Bobenheim-Roxenheim ist einerseits ein Eldorado für Surfer und Segler, andererseits auch für all jene, die in Ruhe und Muße ihre Freizeit am Wasser genießen möchten.
Das Leitungswasser in Heidelberg wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter (z.B. Schwermetalle, Blei, mikrobakterielle Belastungen) eingehalten. Es ist demnach nicht ungesund, das Heidelberger Leitungswasser zu trinken.
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Rohre, etwa aus Blei, oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom Heidelberger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Heidelberger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Wir legen Ihnen deshalb ans Herz: Schützen Sie den jungen Organismus Ihres Kindes und kümmern sich frühzeitig um ein geeignetes Wasserfiltersystem in Ihrem Zuhause!
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Ein professioneller Wasserfilter kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Heidelberg über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Heidelberger Wasserwerke liefern ausnahmslos genießbares Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich deshalb im deutschen Leitungswasser nicht. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Keime und Bakterien bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten.
Kolibakterien leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können. Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. Legionellen können außerdem auch über stark veraltete Leitungen in das Trinkwasser gelangen. Ein Wassertest kann bei Verdacht schnell Abhilfe schaffen und wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.
Im Februar 2019 floss plötzlich blau schimmerndes Wasser aus den Heidelberger Trinkwasserleitungen, welches eine stadtweite Gefahrenwarnung zur Folge hatte; vorsorglich nahm man auch das Heidelberger Wasserwerk Entensee, aus dem das Wasser stammte, vom Netz. Umgehend stellte man Nachforschungen an, um eine Erklärung für diese ungewöhnliche Verfärbung zu finden. Erste Untersuchungen ergaben am selben Tag, dass kein Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung bestehe.
Doch sollte es noch einige Wochen dauern, bis eine Erklärung für dieses ungewöhnliche Phänomen gefunden würde. Der Mineraloge und Geochemiker Tilmann Althaus formulierte seine Theorie und gab dadurch den richtigen Hinweis auf des Rätsels Lösung: Er verortete das Phänomen im Kalkgehalt des Wassers, schließlich zeigten die unzähligen Trinkwassertests keine Auffälligkeiten.
Man geht nun davon aus, dass Nanopartikel aus Kalk, die sich bei bestimmten Voraussetzungen im Trinkwasser bilden, die Ursache für die Blaufärbung waren. Durch Schwankungen der physikalischen und chemischen Bedingungen und durch eine spezielle Lichtstreuung erscheint dann das Wasser blau. Dasselbe Phänomen tritt beispielsweise auch in Gebirgsflüssen auf und lässt den Himmel blau wirken.
Das Rohwasser des Entenseer Wasserwerkes stammt aus dem Grundwasserstrom des Neckars, welches grundsätzlich schon sehr kalkhaltig ist. Geringe Schwankungen in den chemischen Eigenschaften des Wassers, die etwa durch Erschütterungen entstehen können, führen dann zur Bildung dieser Nanoteilchen.
Warum aber das aus den Wasserleitungen fließende Wasser diese Blaufärbung annahm, weiß man immer noch nicht und kann auch im Nachhinein lediglich spekulieren, dass es sich um eine Spätfolge des Sommers 2018 handelte, in dem möglicherweise weniger Wasser durch den Grundwasserleiter geflossen sei. Dadurch hatte das Kalziumkarbonat die Gelegenheit, sich leicht anzureichern, da man davon ausgeht, dass diese Nanoteilchen aus mehreren hundert Einheiten Kalziumkarbonat bestünden.