Mit Legionellen bezeichnet man Bakterien, die bei uns Menschen zu ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern führen können, in geringen Konzentrationen allerdings ungefährlich sind. Die Übertragung erfolgt meist durch unser Leitungswasser. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, sich vor der Verunreinigung zu schützen.
Legionellen sind auf natürliche Weise in Gewässern und im Grundwasser auf der ganzen Welt enthalten [3]. Durch die Verbreitung in unseren Gewässern gelangen Legionellen so in geringen Konzentrationen auch in das Trinkwasser. In diesen Konzentrationen ist das vollkommen ungefährlich für den Körper.
Die Bakterien vermehren sich jedoch stark bei Temperaturen zwischen 25°C und 45°C. Dies ist besonders in künstlichen Wassersystemen wie in Wasserleitungen in Gebäuden der Fall [1]. Der in Deutschland geltende technische Grenzwert liegt bei 100 Legionellen pro 100 Milliliter Wasser.
In höheren Konzentrationen können Legionellen Legionellose verursachen. Dies sind grippeartige Beschwerden, die sich zu einer lebensbedrohlichen Legionärskrankheit mit einer schweren Lungenentzündung und hohem Fieber weiterentwickeln kann [4].
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um sich gegen eine Verunreinigung des Wassers durch Legionellen zu schützen.
Zum einen gibt es spezielle technische Regelwerke, um Legionellen zu bekämpfen. In große Anlagen und öffentlichen Gebäuden müssen regelmäßig Wasserproben untersucht werden. Bei Überschreitung einer bestimmten Konzentration wird die Probe dem Gesundheitsamt vorgelegt und gegebenenfalls mit Chlor versetzt. Hier wird nicht speziell gefiltert [1].
Zum anderen können Sie in Ihrem Wohngebäude etwas tun, um der Vermehrung von Legionellen vorzubeugen. Es ist wichtig, dass die Wasserleitungen regelmäßig genutzt und Totstränge vermieden werden, damit es nicht zu einem Wasserstillstand in den Leitungen kommt. Des Weiteren sollte der Temperaturregler eines Warmwasserspeichers auf mindestens 60°C eingestellt werden, damit Legionellen abgetötet werden [1].
Außerdem sollten die Leitungen nach längerer Standzeit wie beispielsweise über Nacht durchgespült werden, indem man das Wasser einige Minuten ungenutzt ablaufen lässt.
Bei der Bekämpfung von Legionellen ist es wichtig, zwei Eigenschaften zu beachten:
Temperaturen über 60°C sorgen für das Abtöten der Erreger und bei Temperaturen unter 20°C vermehren Legionellen sich nur noch unmerklich [1].
Viele Menschen filtern ihr Leitungswasser, bevor sie es trinken, um sich vor Verunreinigungen zu schützen. In dem Fall von Verunreinigungen durch Legionellen im Trinkwasser ist dies jedoch weniger sinnvoll, denn die Ansteckungsgefahr geht nicht vorrangig vom Trinken her aus.
Wasserfilter gegen Legionellen können trotzdem ein wichtiger Baustein der präventiven Maßnahmen gegen den Erreger darstellen. Legionellen können durch Duschen, Luftbefeuchter, Wasserhähne oder Klimaanlagen gefährlich für den Menschen werden, da sie dadurch als feinste Wassertröpfchen in unsere Atemwege eindringen können [4].
Um dieser Gefahr vorzubeugen, gibt es verschiedene Filtermethoden:
Ein Duschfilter besteht aus einem Duschkopf mit integriertem sterilen Wasserfilter oder einem separaten Duschfiltergehäuse. Dieser ist mit einer innovativen Membrantechnologie ausgestattet und funktioniert so auch bei langen Standzeiten. Der Duschfilter ist auswechselbar und sorgt für die Zurückhaltung von Mikroorganismen im Wasser.
Derartige Systeme filtern das Wasser, bevor es aus dem Wasserhahn kommt. Es ist wichtig, dass Wasserfilter zum Schutz gegen Legionellen mit Filtermembranen arbeiten. Die Poren von Filtermembranen haben einen Durchmesser von 0,0002 Millimeter - undurchdringbar für Legionellen und andere Keime.
Aktivkohlefilter für Wasser bieten in diesem Fall keinen ausreichenden Schutz, dies tun aber Kombipatronen mit Hohlfasermembran. Alles unter 0,2 µm (0,0002 mm) Durchmesser ist hier geeignet.
Nicht geeignet für das Filtern von Legionellen sind beispielsweise klassische Tischkannenfilter oder Ionenaustauscher. Die in Filterkartuschen von Tischkannenfilter verwendete geschüttete Aktivkohle lässt zu viel Platz für Legionellen und Ionentauscher sind so konzipiert, dass ihre Kunstharze nur bestimmte Schadstoffe per Ionentausch (z.B. Blei-Ionen oder Calcium-Ionen) entnehmen können. Beide Filtermethoden sind bei Bakterien wie Legionellen wirkungslos [1].
Generell ist es wichtig, dass die Gefahr, die von Legionellen im Trinkwasser ausgeht, nicht unterschätzt werden sollte, denn diese bakterielle Verunreinigung kann eine gefährliche Lungenentzündung zur Folge haben. Entscheidend ist, sich richtig gegen den Erreger zu schützen.
Da man sich mit Legionellen nicht durch das Trinken von Wasser infiziert, sind gängige Tischwasserfilter in diesem Fall nicht hilfreich. Vielmehr sollten Sie auf keimsichere Membranfilter für Duschköpfe oder Duschfiltersysteme am Entnahmepunkt zurückgreifen. Gleichzeitig sollten Sie sichergehen, dass der Warmwasserspeicher über 60°C eingestellt ist, um die Legionellen-Erreger erfolgreich abzutöten.