Niederösterreich ist mit fast 20.000 km² das größte österreichische Bundesland und umschließt die Bundeshauptstadt Wien, die ein eigenes Bundesland darstellt. Niederösterreich teilt sich in die vier Regionen Wald- und Weinviertel (nördlich der Donau) sowie Most- und Industrieviertel (südlich der Donau) auf.
Die Landeshauptstadt St. Pölten, die im Mostviertel liegt, zählt zu den ältesten Städten Österreichs, da man bereits Siedlungsaktivitäten während der Steinzeit nachweisen konnte. Heute gilt sie als modernes Landeszentrum, in dem Unternehmen wie die „Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ“ ihre Niederlassung haben; diese gehört zu 100 Prozent dem Land Niederösterreich.
Die größten Wasserversorger des Landes sind die Unternehmen „EVN Wasser“ sowie der „Triestingtaler Wasserleitungsverband“. Gemeinsam mit Wasserverbänden, Gemeinden, genossenschaftlichen und privaten Versorgungsunternehmen kümmern sie sich darum, den jährlichen Gesamtbedarf von Trink- und Nutzwasser, der aktuell bei etwa 250 Millionen m³ liegt, zu decken. Zusätzlich liefert man pro Jahr etwa 60 Millionen m³ an das Burgenland und nach Wien.
Derzeit verfügt Niederösterreich über eine nutzbare Grundwassermenge von rund 880 Millionen m³. Durch die variierenden Bodenstrukturen sind die Ressourcen jedoch recht unterschiedlich verteilt.
Die „Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach“ benennt auf ihrer Internetseite mit Mödling, Triestingtal, Wiener Neustadt, Klosterneuburg und Krems gleich fünf ausgewählte Wasserwerk-Standorte für Niederösterreich. In Mödling fördert man jährlich 2,45 Millionen m³ Wasser und in Triestingtal zwischen 12 und 14 Millionen m³. Das Wasserwerk Wiener Neustadt liefert rund 4 Millionen m³, aus Klosterneuburg kommen 2,2 Millionen m³ und aus Krems ca. 3 Millionen m³ Trinkwasser.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Niederösterreich.
Spricht man von Wasserhärte, meint man meist automatisch den Kalkgehalt des Wassers. Dieser kommt größtenteils durch das Verhältnis von Calcium und Magnesium zustande und wird in die Kategorien Weich, Mittel und Hart eingestuft. Generell die niederösterreichische Wasserhärte oder andere, in einer Trinkwasseranalyse aufgeführten Parameter zu bestimmen, ist schwierig, da das Land einerseits eine Fläche von fast 20.000 Kilometern hat und andererseits das Wasser aus unterschiedlichen Bodenschichten stammt.
Selbst innerhalb der einzelnen niederösterreichischen Bezirke schwanken die Werte der Wasserhärte. So liegt der Kalkgehalt etwa in Melk zwischen 16 dH (mittel) und 34 dH (sehr hoch) und in Krems a.d. Donau bei 21 dH. In der Stadt St. Pölten befindet sich die Wasserhärte mit 16 dH im mittleren Bereich, während sich der Bezirk St. Pölten mit Werten zwischen 21 dH und 41 dH präsentiert. Sehr hartes Wasser (25 dH – 43 dH) gibt es in Tulln, dagegen schwankt der Kalkgehalt in Waidhofen an der Thaya mit 11 dH bis 13 dH eher im unteren Bereich.
Weiterführende Details – etwa zur Wasserhärte und zu Parametern, die in einer Trinkwasseranalyse berücksichtigt werden – haben wir hier zusammengefasst.
In seinem Strategiekonzept berichtet das „Amt der NÖ Landesregierung“ darüber, dass der gesamte Trinkwasserbedarf des Landes aus Quell- und Grundwasser gedeckt werden kann. Einerseits muss man auf diese Weise nicht auf sogenanntes behandeltes Flusswasser zurückgreifen, andererseits gibt es regionale Qualitätsunterschiede des Grundwassers. So verursachen Nitratbelastungen durch Überdüngung oder Überweidung, aus Abwasser und Altlasten ebenso Grundwasserkontaminationen wie etwa Chlorid-Absonderungen, die an Industriestandorten oder alten Deponien in die Erde sickern.
Im Rahmen des Grundwassermonitorings stellte man regionale Belastungen mit Nitrat z.B. im Prellenkirchner Flur, im Marchfeld und im Zayatal fest. Chlorid-Parameter maß man ebenfalls im Marchfeld und im Prellekirchner Flur sowie im Horner Becken und im Nördlichen Tullner Feld. Chlorierte Kohlenwasserstoffe traten im südlichen Wiener Becken auf. Allerdings verursachten sämtliche gemessene Parameter keine gesundheitsschädigende Trinkwasserbeeinträchtigung.
Zwar ist der Standard der niederösterreichischen Trinkwasserversorgung aktuell sehr hoch, dennoch ist es wichtig, auch die zukünftige Wasserqualität zu gewährleisten. Aus diesem Grund teilte man Niederösterreich in zwölf Trinkwasserregionen ein, um konkret den aktuellen Status feststellen und zukünftig Themen wie Wasserbedarf, Grundwasserentnahme und Trinkwasserqualität analysieren zu können.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
In Niederösterreich arbeiten die Wasserwerke und Wasserversorger eng zusammen, um die Bevölkerung tagtäglich mit frischem Trinkwasser zu beliefern. Bevor allerdings das Leitungswasser in die Häuser fließen kann, unterliegt es strengen Kontrollen und Analysen. In akkreditierten Laboren untersucht man das Wasser gemäß geltender Trinkwasserverordnung auf die dort festgelegten Parameter und deren Grenzwerte. Unabhängige Institute und öffentliche Stellen führen weitere Proben und Analysen in regelmäßigen Abständen durch.
Laut Auskunft des „Amtes der NÖ Landesregierung – Abteilung Umwelthygiene“ sind die Wasserversorger sogar dazu verpflichtet, einmal jährlich die Haushalte entweder über Informationsblätter oder als Anlage zur Wasserrechnung über die Analyse diverser Parameter zu unterrichten. Dazu zählen Nitrat, Pestizide, Wasserhärte, Wasserstoffionenkonzentration, Carbonathärte sowie die Mineralstoffe Kalzium, Natrium, Magnesium, Kalium, Chlorid und Sulfat. Weitere Untersuchungswerte muss der Wasserversorger auf Anfrage des Kunden ebenfalls schriftlich mitteilen.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Um die Wasserversorgung tagtäglich zu gewährleisten, sind die Wasserbetriebe in Niederösterreich dazu verpflichtet, die geltende Trinkwasserverordnung einzuhalten. In dieser Vorschrift sind alle Parameter enthalten, die die Versorgung mit sauberem und frischem Trinkwasser sicherstellen sollen. Dabei wurden Grenzwerte festgelegt, auch um zu demonstrieren, wie wichtig es ist, die einzelnen Substanzen im Fokus zu behalten, damit das kostbare Nass nicht kontaminiert wird und gesundheitliche Schäden zur Folge hat.
Leider werden immer außerdem noch zahlreiche Pestizide, Arzneimittel und Mikroplastik hinsichtlich der Grenzwerte stiefmütterlich behandelt. Ihre Wirkung auf das Grundwasser ist jedoch fatal.
Viele Menschen sind sich auch nicht bewusst, dass z.B. alte Rohrleitungen aus Blei und Kupfer gesundheitsschädigend sein können: Sie geben Partikel an das Leitungswasser ab, das auf diese Weise ins Essen oder in das Glas Wasser gelangen. Auch alte Armaturen können das Trinkwasser kontaminieren.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Trinkwasser in Niederösterreich stammt aus Grund- und Quellwasservorkommen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, die restlichen 10 Prozent entnehmen das Trinkwasser z.B. eigenen, genehmigten Brunnenanlagen.
Wie in Deutschland stehen in Österreich ebenfalls umfassende Maßnahmen zum Wasserschutz zur Verfügung. Nicht nur die Brunnenanlagen unterliegen strikten Vorschriften, auch die Schutzzonen (I bis III) und erlassenen Wasserschutzgebiete wurden mit Nutzungseinschränkungen, Ge- und Verboten belegt.
Für Badefans ist die Wasserqualität ebenso ein wichtiger Punkt. Zwar wird aus den Seen kein Trinkwasser gewonnen, zahlreiche See-, Teich- und Flussufer unterliegen dennoch strengen Qualitätskontrollen: Bei regelmäßigen Probenentnahmen kontrolliert man die physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Faktoren, um ein buchstäblich ungetrübtes Badevergnügen sicherstellen zu können.
Gemäß der Richtlinie 2006/7/EG des Rates der Europäischen Union über die Qualität der Badegewässer ist man in Niederösterreich zur Überprüfung der wichtigsten Badegewässer verpflichtet. Damit beginnt man zwei Wochen vor Start in die Badesaison und führt weitere Untersuchungen in zweiwöchigen Intervallen durch.
In der Badesaison 2021 berücksichtigte man dabei 28 Badestellen in den Bezirken Baden, Gänserndorf, Gmünd, Horn, Korneuburg, Krems, Melk, Mistelbach, Mödling, St. Pölten und St. Pölten Stadt, sowie in Scheibbs, Tulln und Zwettl und führte jeweils fünf Untersuchungen durch. Den Badestellen attestierte man überwiegend eine ausgezeichnete Qualität. Einzig bei drei Badestellen ergab jeweils eine von fünf Untersuchungen eine negative Bewertung (Erholungszentrum Oberwaltersdorf, Badeteich Poysdorf und Waldbad Rappotenstein).
Das Leitungswasser in Niederösterreich wird gemäß der niederösterreichischen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter (z.B. Schwermetalle, Blei, mikrobakterielle Belastungen) eingehalten. Es ist demnach nicht ungesund, das niederösterreichische Leitungswasser zu trinken.
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Rohre, etwa aus Blei, oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom niederösterreichischen Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die niederösterreichischen Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Die niederösterreichischen Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Ein professioneller Wasserfilter kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Normalerweise wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Niederösterreich über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die niederösterreichischen Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich deshalb im niederösterreichischen Leitungswasser nicht. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Keime und Bakterien bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten.
Kolibakterien leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können. Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. Legionellen können außerdem auch über stark veraltete Leitungen in das Trinkwasser gelangen. Ein Wassertest kann bei Verdacht schnell Abhilfe schaffen und wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.