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Ihr Leitungswasser schmeckt nicht? (Bildquelle: Dave_Pot / istockphoto.com)

Leitungswasser schmeckt nicht – woran kann es liegen und wie wird es besser?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Februar 2023
Lesedauer: 7 Minuten

Wie schmeckt Wasser eigentlich? Diese Frage können die wenigsten ganz spontan und doch treffend beantworten. Dabei greifen immer mehr Menschen zu einem Glas Leitungswasser, um ihren Durst zu stellen oder generell den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Insofern muss der Geschmack wohl in der Regel auch zufriedenstellend sein.

Allerdings unterliegt das Trinkwasser auch einer Reihe von Einflüssen. Es braucht nur ein paar störende Stoffe und das Leitungswasser schmeckt nicht mehr. Je nach Region kann das sogar ein Dauerzustand sein oder eben spontan vorkommen. So oder so fragt sich dann: warum schmeckt das Wasser komisch, wie sollte es eigentlich sein und was kann getan dafür werden?

Darum schmeckt Leitungswasser regional unterschiedlich

Wenn das Wasser aus der Leitung beziehungsweise aus dem Wasserhahn kommt, hat es einen langen Weg hinter sich. Dessen Ursprung findet sich entweder in Grund-, Quell- oder Oberflächenwasser, also Seen und Flüssen. Je nach Möglichkeit beziehen die kommunalen und städtischen Wasserwerke von dort das Wasser, bereiten es auf und leiten es an die Haushalte.

Der Wassergeschmack an sich kommt bei Wasser durch die Inhaltsstoffe zustande, vornehmlich Mineralien. So befinden sich etwa in Grundwasser mehr Kalzium- und Magnesium-Ionen als in Oberflächenwasser. Dadurch ist das Wasser auch härter und dominanter im Geschmack. Oberflächenwasser dagegen ist ärmer an Mineralien und entsprechend weicher und milder. Woher also das Wasser der regionalen Versorger kommt, hat grundlegenden Einfluss auf den Geschmack. [1]

Welchen Geschmack hat Wasser von Natur aus?

Wer wissen will, wie reinstes Wasser von Natur aus schmeckt, könnten beispielsweise einfach eine Dampfdestillation nutzen. Bei verdampftem und wieder kondensiertem Wasser handelt es sich schließlich um nahezu reines H2O. Solches Wasser schmeckt jedoch in der Tat nach nichts, da eben die geschmacksbestimmenden Mineralien fehlen. Aus diesem Grund sind durch Filter demineralisierte Wasser auch kein wirkliches Genusserlebnis.

Ganz und gar natürliches Wasser wiederum findet sich an ehesten in Quellen, die Grundwasser sprudeln lassen. Das ist Wasser, welches durch Erd- und Gesteinsschichten einen natürlichen Filterprozess hinter sich und dabei aber auch Mineralien und Spurenelemente aufgenommen hat. Außerdem beinhaltet Quellwasser sogar ein gewisses Maß an Kohlensäure. Den Geschmack solchen Wassers zu beschreiben fällt jedoch abermals schwer – meist werden Attribute wie erfrischend, rein oder ausgewogen genannt.

Wasser aus natürlicher Quelle
Das reinste Wasser sprudelt aus natürlich Quellen – Leitungswasser enthält dagegen viele Stoffe, die die negativ Qualität beeinflussen. (Bildquelle: Mintr / istockphoto.com)

Welche Mineralien beeinflussen den Geschmack?

Obwohl Wasser im Allgemeinen geschmacklich als sehr neutral beschrieben wird, gibt es ganz bestimmte Mineralien und andere Stoffe, die dies beeinflussen. Da viele Verbraucher an ihr Leitungswasser gewöhnt sind, nehmen sie den Unterschied oft erst wahr, wenn es zum Vergleich mit einem reineren oder anders mineralisiertem Wasser kommt. Insbesondere sind es Kalzium, Magnesium, Natrium und Hydrogencarbonat, welche den Wassergeschmack definieren. [2]

Kalzium macht den Geschmack leicht bitter und erzeugt auch eine gewisse Trockenheit im Abgang, die mitunter als kreidig beschrieben wird. Mit mehr als 150 Milligramm pro Liter gilt ein Wasser als reich an Kalzium.

Magnesium erzeugt ebenfalls eine leichte Bitterkeit, wird aber von vielen ebenfalls mit süß oder bitter-süß beschrieben. Gemeinsam mit Kalzium erzeugt Magnesium eine gewisse Wasserhärter und führt zu einem kalkigen Geschmack. Bei mehr als 50 Milligramm pro Liter gilt ein Wasser als reich an Magnesium.

Natrium führt zu einem natürlichen salzigen Geschmack des Wassers, weshalb viele lieber ein natriumarmes als ein natriumreiches Wasser genießen. Für ein natriumreiches Wasser braucht es mehr als 200 Milligramm pro Liter, während weniger als 20 Milligramm pro Liter als natriumarm gelten.

Hydrogencarbonat (auch Bicarbonat) ist eigentlich kein Mineral sonder Teil der Salze der Kohlensäure. Es wirkt säureneutralisierend und somit für einen harmonischen und milden Geschmack insbesondere bei Wasser mit Kohlensäure. Bei mehr als 600 Milligramm pro Liter gilt ein Wasser als reich an Hydrogencarbonat (bicarbonathaltig).

Wodurch wird der Leitungswasser Geschmack schlecht?

Je nach Anteil und Ausgewogenheit der oben genannten Mineralien fällt ein Wasser im Geschmack ganz unterschiedlich aus. Dies kann von leicht säurehaltig, über vollmundig bis hin zu salzig gehen. In der Praxis ist es bei Leitungswasser jedoch der Fall, dass noch viele weitere Stoffe, den Geschmack in diversen Nuancen beeinflussen. In vielen Fällen heißt es dann auch, dass das Leitungswasser komisch schmeckt – oder eben gänzlich schlecht.

Durch Eisen beispielsweise kann Trinkwasser metallisch schmecken. Eisen kommt einerseits ganz natürlicherweise im Wasser vor und sammelt sich andererseits aber mitunter auch in Rohrleitungen an. Durch Oxidation kommt es dann sogar zu Rost, dessen kleinste Partikel ebenfalls wiederum im Leitungswasser mitgenommen werden und somit schließlich zu dem markanten metallischen Geschmack führen.

In der Regel sorgen die deutschen Wasserversorger dafür, dass sowohl die Wasserqualität als auch der Zustand der Rohrleitungen einem hohen Mindeststandard entsprechen. Eine gewisse Wasserhärte und der damit einhergehende kalkige Geschmack werden dabei geduldet. Allerdings liegt die Verantwortung ab der Wasseruhr eines Haushalts bei den jeweiligen Eigentümern. [3] Ab diesem Punkt können die privaten Installationen und Armaturen den Geschmack noch stark verändern.

Wasserleitungen im Haus
Insbesondere die letzten Meter bis zum Wasserhahn sind für den Geschmack und die Qualität von Leitungswasser mitentscheidend. (Bildquelle: AndreyPopov / istockphoto.com)

Bedeutet schlechter Geschmack auch schlechte Qualität?

Letztlich bleibt der Geschmack des Leitungswassers freilich auch eine subjektive Wahrnehmung. Damit gilt gleiches in gewisser Hinsicht auch für die Frage nach der Qualität. Nichtsdestotrotz liegt auf der Hand, dass komisch schmeckendes Leitungswasser weniger mit natürlichen Quellwasser zu tun hat. Je strenger und unangenehmer der Wassergeschmack ist, desto bedenklich fällt also das Qualitätsurteil gewiss aus.

Gänzlich alarmierend sollte es hingegen sein, wenn das Trinkwasser muffig oder faul schmeckt und sogar entsprechend riecht. Denn in solchen Fällen liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Verunreinigung durch Bakterien handelt und sich vielleicht bereits ein Biofilm als Nährboden für Keime in den Rohren gebildet hat. Dass dann ein Gesundheitsrisiko besteht, liegt auf der Hand.

Was tun, wenn Leitungswasser komisch schmeckt?

Tritt plötzlich ein komischer oder gar schlechter Wassergeschmack aus der Leitung auf, gilt es, der Ursache auf den Grund zu gehen. Hilfreich ist es dafür, alle Wasserhähne des Haushalts zu überprüfen. Außerdem sollte jeweils das Wasser einige Zeit laufen, sodass sich der schlechte Geschmack eventuell verflüchtigt. Ganz allgemein ist stets dafür Sorge zu tragen, dass es nicht zu Stagnation in den Wasserleitungen kommt.

Gerade dort, wo Wasser länger steht, können sich Bakterien und Keime ansiedeln. Liegt die Ursache höchstwahrscheinlich nicht in den Leitungen und Armaturen des Haushalts, können die Wasserversorger auf Anfrage über die generelle Wasserqualität informieren oder auf momentan bestehende Probleme hinweisen. In manchen Fällen bietet sich auch eine Wasseranalyse auf eigene Kosten an.

Wie lässt sich Leitungswasser im Geschmack verbessern?

Leider kann es vorkommen, dass der zuständige Wasserversorger eine gute Qualität bescheinigt und auch im Haushalt keine Ursache für den schlechten Wassergeschmack zu finden ist. Dann und auch generell verhilft ein effektiver Wasserfilter zu reinerem Leitungswasser, das folglich auch im Geschmack sowie im Geruch einwandfrei ausfällt. Die Gewissheit über entfernte Schadstoffe ohne jeglichen Geschmack geht damit einher.

Überdies bietet gefiltertes Trinkwasser in jedem Haushalt die ideale Grundlage für ganz individuelle Geschmacksverbesserungen. Minzblätter, Zitronenscheiben und ähnliches kommen in frischem Wasser nämlich ganz besonders dann zur Geltung, wenn es von Metallen, Chlor und ähnlichen geschmacksstörenden Inhalten befreit ist. Gleiches gilt im Übrigen, wenn das Leitungswasser für Tee, Kaffee und ähnliches genutzt wird.

Das Behältnis ist geschmacklich mitentscheidend

Nicht zu unterschätzen ist letztlich sogar der Einfluss des jeweiligen Trink- oder Aufbewahrungsgefäßes auf den Geschmack von Trinkwasser. Ist beispielsweise das Leitungswasser dank Filterung oder von Natur aus arm an Metallen, so ist es nur logisch, generell auf Flaschen oder Kannen aus Metall zu verzichten. Gleiches gilt für Plastikflaschen, welche zwar geschmacklich weniger stören aber durch kleinste Partikel im Wasser doch einen Schadstoff darstellen.

Insofern stellen Glasflaschen ohne Zweifel das ideale Gefäß dar. Zudem können Glasflaschen auch am besten effizient gereinigt und so ohne Bedenken mehrere Male wieder verwendet werden. Wichtig dabei ist, abgefülltes und über längeren Zeitraum stehendes Wasser korrekt zu lagern. Am besten geschieht dies mit festem Verschluss in einem Kühlschrank. Durch die niedrigen Temperaturen und das Ausbleiben von Sonnenlicht ist das Risiko für Bakterien- und Keimbildung minimiert.

Der richtige Wasserfilter für natürlichen Geschmack

Wer sich nun entscheidet, zur Verbesserung von Qualität und Geschmack des Leitungswasser sein Wasser zu filtern, sollte auf die jeweilige Funktionsweise achten. So liegen beispielsweise klassische Kannenfilter noch immer im Trend aber sind in der Praxis wenig tauglich. Fast alle Modelle sind in ihrer Filterleistung stark beschränkt und viele begünstigen sogar die Ansammlung von schädlichen Organismen. Das schlägt sich schließlich auch im Geschmack nieder.

Wasserfilter von Vitalhelden helfen

Professionellere Wasserfilter mit Aktivkohleblock dagegen bieten ein ausgereiftes Filtersystem, welches nicht zuletzt den Vorteil hat, dass natürliche Mineralien weiter im Wasser verbleiben. Während also beispielsweise Chlor, Schwermetalle oder Bakterien aus dem Wasser entfernt werden, sorgen Kalzium, Magnesium, Natrium und Bicarbonat weiterhin für den natürlichen Geschmack, den das Wasser besitzen soll. Dies gilt gleichermaßen für jegliche Stoffe, die den Wassergeruch beeinflussen.

Auch geschmacklich unscheinbare Schadstoffe werden gefiltert

Ganz zum Schluss sei erwähnt, dass ein Aktivkohle Wasserfilter auch dort seinen Nutzen hat, wo das Leitungswasser an sich weder im Geschmack noch im Geruch einen Mangel offenbart. Denn selbst in rein erscheinendem Trinkwasser können sich sehr wohl allerhand Schadstoffe wie Pestizid- oder Arzneimittelrückstände und nicht zuletzt Mikroplastik befinden.  Selbst die Trinkwasserverordnung bedingt hier kein ausbleibendes Risiko. Ein Aktivkohleblock-Wasserfilter hingegen vermag diesbezüglich ein ruhiges Gewissen bereiten.

Quellen & Weiterführende Informationen
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    Vitalhelden Redaktion
    Wir von Vitalhelden.de sind ein Team von Gesundheits- und Wasser-Enthusiasten. Bereits seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit dem wichtigsten Element dieser Erde und seiner schier endlosen Faszination. Mit dieser Webseite möchten wir durch Ratgeberartikel, Anleitungen und Tipps allen dabei helfen, mehr über das Thema Wasser zu lernen und besseres Trinkwasser zu genießen.

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