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Wasser Geruch – wie riecht Wasser?

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 19. Januar 2023
Lesedauer: 7 Minuten

Leitungs- und Trinkwasser gehört zum alltäglichen Leben dazu. Jeden Tag wird es gesehen, gefühlt, geschmeckt und dabei eben auch gerochen. Anblick, Gefühl und Geschmack nehmen Verbraucher dabei ganz bewusst wahr, insbesondere beim Trinken. Immerhin ist das Wasser aus der Leitung die beste Option für die Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs.

Der Geruch jedoch ist erst dann von Bedeutung, wenn er unnatürlich, unangenehm oder gar stinkend daher kommt. In solchen Fällen sehen die Verbraucher dann auch vom Genuss des Wassers ab und zwar aus gutem Grund. Unglücklicherweise ist jeglicher Geruch von Leitungswasser eine schwer zu definierende Angelegenheit und ebenso schwierig dann die Ursachenfindung.

Wie riecht Wasser in der Natur?

Der Grund, aus dem erst ein übler Geruch bei Wasser tatsächlich bemerkt wird, ist einfach: Wasser an sich ist geruchslos. Bloßes H2O sondert keinerlei Aromen aus und ist überdies auch geschmacklich ohne jede Nuance. [1] Einen eventuellen Geruch (und in jedem Fall Geschmack) erhält Wasser letztlich erst durch weitere Inhaltsstoffe und dafür kommen sehr viele in Frage.

In der Natur allerdings handelt es sich hinsichtlich der Inhaltsstoffe in erster Linie um eine Reihe von Mineralien. Diese nimmt das Wasser durch natürliche Filterprozesse auf, während einige Schadstoffe entfernt werden. Im Ergebnis erhält Wasser aus natürlichen Quellen beispielsweise dann einen angenehmen Geschmack, bleibt aber weiterhin geruchslos.

Interessanter Fakt:

Obwohl oft vom Duft nach Sommerregen in der Natur die Rede ist, hat auch Regen wie Wasser generell keinen Geruch. Die tatsächlichen Duftstoffe kommen dann unter anderem durch Öle, welche Pflanzen während der Trockenzeit auf ihren Oberflächen angesammelt haben und die dann durch das Regenwasser gelöst und in der Luft verteilt werden.

Muss Leitungswasser geruchlos sein?

Da nun also klar ist, dass absolut natürliches Wasser im reinen Zustand keinen Geruch mit sich bringt, sollte das auch bei von Menschen genutztem Wasser so sein? Tatsächlich ja, denn während viele verschiedene Stoffe dem Wasser einen unangenehmen Geruch verleihen können, gibt es quasi keinerlei wünschenswerte natürliche Inhalte, die für wahrnehmbar gut riechendes Wasser sorgen.

Naturbelassen kann Leitungswasser somit nur sein, wenn es der Nase nicht auffällt. Gleiches gilt freilich für das Aussehen. Demgegenüber gibt es aber nun viele Faktoren, die das Aussehen und eben den Geruch von Leitungswasser beeinflussen. Aufgrund des komplexen Systems der Wasserversorgung für Häuser und Haushalte sind dabei diverse negative Einflüsse auch nie auszuschließen und können von Fall zu Fall den Genuss verderben.

Wodurch kann Leitungswasser anders riechen?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Qualität des Leitungswassers in Deutschland in erster Linie durch die Trinkwasserverordnung geregelt ist. Diese schließt auch den Geruch mit ein und verlangt dahingehend „ […] einen für den Verbraucher annehmbaren Geruch [...]“. Nachteilig verändern dürfe sich der Geruch nicht. [2] Bestehen bleibt indes die Frage, was nun annehmbar und was nachteilig ist. Es gibt also Spielraum.

Ein Beispiel dafür, welches viele Verbraucher kennen, ist der Geruch nach Chlor. Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass die zuständigen Wasserversorger Maßnahmen zur Desinfektion der Anlagen oder Teile des Leitungsnetzes durchführen. Dies geschieht vielfach mit Chlor. In der Folge erhält das Leitungswasser dann zeitweise den markanten Geruch, wie er auch oft in Schwimmhallen vorkommt.

Ein gänzlich anderer Geruch bildet sich in den Anlagen hingegen bei organischen Verbindungen. Das können etwa feinste Biofilme sein bis hin zu toten Pflanzen oder gar Tierkadavern. Letzteres ist im deutschen Wassernetz glücklicherweise nahezu ausgeschlossen. In jedem Fall aber kann es durch organische Materie in Leitungen oder dem Wasser selbst zu fauligem oder modrigem Geruch kommen.

Ähnlich unangenehm und wiederum etwas häufiger vorkommend ist ein Geruch nach faulen Eiern. Bei diesem Phänomen liegt die Ursache mit größter Wahrscheinlichkeit in Schwefelverbindungen. Schwefel kommt ganz natürlich in Wasser vor aber meist in geringen Mengen. Nichtsdestotrotz kann es mitunter zur Verbindung zu Schwefelwasserstoff kommen, welcher dann eben je nach Konzentration für den üblen Wassergeruch sorgt.

Interessant:

Während einige organische und anorganische Schadstoffe im Leitungswasser auch direkt für einen Geruch sorgen, lassen sich Schwermetalle aus dem Wasser selbst nicht „herausriechen“. Allerdings kommt ein metallischer Geruch dann zustande, wenn etwas Wasser zwischen den Fingern zerrieben wird und die Metallionen mit der Haut reagieren.

Leitungswasser riecht schlecht – ist es ungesund?

Ob und wie ungesund Leitungswasser tatsächlich ist, wenn es schlecht riecht, ist individuell einzuschätzen. Ein leichter Chlorgeruch beispielsweise zeugt, wie oben beschrieben, nicht direkt von ungesundem Leitungswasser. Die Wasserversorger benutzen das Chlor zur Desinfektion stets nur in geringen Mengen, sodass es dem Menschen beim Genuss nicht schadet, gleichwohl es gewiss unappetitlich ist.

Faulige, modrige oder muffige Gerüche sind indes stets ein Warnsignal. In solchen Fällen handelt es sich in der Regel auch wirklich um schädliche Verunreinigungen insbesondere mit Bakterien oder anderem organischen Material. Gleiches gilt für den markanten Wassergeruch nach Schwefel. Nicht umsonst rufen solcherlei Gerüche mitunter Ekel hervor – ein Schutzmechanismus des Körpers.

Ist gar direkt ein metallischer Geruch aus dem Wasser zu erkennen, so ist das Leitungswasser mit zu viel Schwermetallen wie Kupfer, Eisen oder gar Blei belastet. Mitunter kommt dieses Phänomen auch bei Rost in den Leitungen auf, wobei sich das Leitungswasser oftmals sogar entsprechend verfärbt.

Schlechter Wassergeruch kann schlecht für die Leitungen sein

Neben der gesundheitlichen Gefahr für den Menschen ist schadstoffbelastetes Leitungswasser auch oft für die Leitungen von Bedeutung. Denn viele mögliche Schadstoffe greifen auch bereits die Rohre und Armaturen an, durch die das Wasser fließt. Ein Beispiel dafür ist der erwähnte Geruch nach faulen Eiern, der eine Verunreinigung durch hohe Mengen an Schwefel vermuten lässt.

Schwefelwasserstoff-Verbindungen sind nicht nur giftig für den Menschen, sondern wirken auch korrosiv und stark reagierend mit Eisen. Bei Rohren aus Eisen etwa würde Schwefelwasserstoff deren Material nach und nach zersetzen. Zwar sind die meisten Leitungen gegen Korrosion durch eine Zinkschicht oder ähnliches geschützt, doch auch diese kann durch diverse Stoffe über die Zeit abgetragen werden, sodass Korrosion durch Schwefelwasserstoff und allgemein Rost möglich werden.

klares Wasser kein Indiz für guten Geruch
Auch in klarem Leitungswasser können verschiedene Schadstoffe sein, die sich weder im Geruch noch im Geschmack offenbaren. (Bildquelle: BUKET TOPAL / istockphoto.com)

Auch geruchsloses Wasser kann Schadstoffe enthalten

Gewiss sind schlechte Gerüche beim Leitungswasser hierzulande eher die Ausnahme als die Regel. Zumeist handelt es sich beim Leitungswasser um eine klare, geruchslose und mehr oder weniger neutral schmeckende Flüssigkeit. Wichtig ist dabei zu wissen, dass eine Freiheit von Schadstoffen jedoch nie wirklich gewährleistet ist.

Denn im Rahmen der Trinkwasserverordnung sind die Wasserversorger für alle berücksichtigten Schadstoffe ausschließlich an die Einhaltung von Grenzwerten gebunden. Derweil werden einige relevante Schadstoffwerte gar nicht kontrolliert. Selbst absolut unscheinbares Trinkwasser kann somit sehr wohl gewisse Mengen von Schwermetallen, Schwefel, Bakterien und so weiter enthalten. Für gewöhnlich sollten diese Mengen kein Gesundheitsrisiko darstellen. Von Fall zu Fall kann die Belastung aber eben doch ausschlaggebend sein.

Was tun gegen schlechten Wassergeruch?

Wie aufgezeigt wurde, sind die möglichen Ursachen für schlecht riechendes Leitungswasser vielfältig. Das gilt insbesondere, da das Wasser einen langen Weg zurücklegt, bis es aus dem Wasserhahn fließt. Dank der Trinkwasserverordnung ist es jedoch in den seltensten Fällen so, dass die Quelle des Geruchs innerhalb des Netzes des zuständigen Wasserversorgers liegt – mit Ausnahme von Chlorgeruch.

Nichtsdestotrotz ist es stets sinnvoll, zunächst bei der jeweiligen Institution nachzufragen, ob dort ein entsprechendes Problem bekannt ist. Auch die Erkundigung bei Nachbarn, ob dort ebenfalls ein schlechter Wassergeruch festgestellt wurde, bietet sich an. Ist nichts davon der Fall, liegt die Ursache höchstwahrscheinlich innerhalb der eigenen Installationen ab der Wasseruhr und muss gegebenenfalls auf eigene Kosten und Mühen beseitigt werden.

Die Ursache ist oft schwer zu finden

Zuerst einmal muss nun eingegrenzt werden, wo der Geruch auftritt. Je nachdem, ob das Leitungswasser aus allen Hähnen riecht oder ob es etwa nur in der Küche aber nicht im Badezimmer dazu kommt, lässt sich der Ort entsprechend eingrenzen. Diese Eingrenzung kann idealerweise bis auf einzelne Bauteile erfolgen. Ist der Geruch jedoch allgegenwärtig, kann auch schon an mehreren Stellen die Ursache liegen.

Weiterhin eingrenzen lässt sich die Problematik unter Umständen, wenn der schlechte Wassergeruch nur zeitweise auftritt oder immer nur kurzzeitig besteht und bei längerem Wasserfluss verschwindet. Außerdem ist fraglich, ob sowohl Heiß- und Kaltwasser betroffen sind oder aber nur Heißwasser, für das vielleicht bestimmte Armaturen und Geräte installiert sind.

alte Leitungen Ursache für schlechten Geruch
Besonders in hauseigenen Leitungen verbergen sich oft Schadstoffquellen, die die Wasserqualität mindern und mitunter zu schlechtem Wassergeruch führen. (Bildquelle: eldadcarin / istockphoto.com)

Wonach riecht das Leitungswasser?

Schließlich sollte die Art des Geruchs bestimmt werden. Wie riecht das Wasser aus der Leitung? Metallische Gerüche sind selten stark ausgeprägt und kommen stärker hervor, wenn das Wasser beispielsweise auf die Haut trifft. Modrige und faule Gerüche hingegen ziehen sich oft durch die ganze Leitung, sind aber in der Nähe der Quelle umso stärker.

Je nach Art des Geruchs kann also Rost beziehungsweise eine Belastung mit Metallen ursächlich sein oder eben auch bakterielle und organische Verunreinigungen. Für letzteres reicht oft ein kleiner Biofilm, der sich irgendwo in Rohren gebildet hat. Förderlich dafür ist es im übrigen, wenn das Wasser an diversen Stellen oft längere Zeit steht.

Ein Wasserfilter hilft generell

Letztlich ist zur Beseitigung von schlechtem Wassergeruch oft ein Fachmann nötig, der die gesamte Installation im Haus überprüft und eventuell ausschlaggebende Bauteile austauscht. In vielen Fällen sehen sich Verbraucher gar für lange Zeit dem Mangel ausgesetzt. Dann und überhaupt ist ein Wasserfilter eine effektive Lösung. Aktivkohle-Blockfilter sind in der Lage geschmacks- und auch geruchsstörende Stoffe aus dem Wasser zu entfernen.

Das Trinkwasser wird dadurch wieder appetitlich, ohne jeglichen Gestank und selbst Chlorgerüche werden beseitigt. Überdies liegt der große Vorteil darin, dass ein gesinterter Aktivkohleblock eines entsprechenden Wasserfilters generell alle relevanten Schadstoffe aus dem Leitungswasser filtert. Dies schließt viele gänzlich unscheinbare und vielfach nicht berücksichtigte Stoffe mit ein, wie etwa Rückstände von Arzneien und Mikroplastik, welche im Trinkwassersystem ein immer größeres Risiko darstellen. [3]

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