Die barocke und frühere Residenzstadt Rastatt liegt in Baden-Württemberg und zählt zum Regierungsbezirk Karlsruhe. Sie gliedert sich in eine Kernstadt sowie in fünf Stadtteile auf knapp 60 km² und hat mehr als 50.000 Einwohnern (Stand Dez. 2020). Rastatt erstreckt sich innerhalb der Oberrheinischen Tiefebene, die an den Schwarzwald und die französischen Vogesen grenzt.
Die Rastatter Haushalte vertrauen tagtäglich auf die Kompetenz der Wasserwerke sowie der Stadtwerke, sie mit einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen. Um umfangreiche Einblicke in ihre Arbeit zu bieten, veröffentlichen die Stadtwerke Rastatt u.a. die offiziellen Trinkwasseranalysen auf ihrer Webseite. Diese liefern Analysen der Wasserqualität von Rastatt und informieren über diverse Parameter, zu denen auch die Wasserhärte zählt.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Rastatt.
Die Wasserhärte in Rastatt hat einen Durchschnittswert von 9,55 dH, ein Mittel, das aus den Analysen in den Wasserwerken Ottersdorf und Rauental zustande kommt. Das Trinkwasser hat somit eine mittlere Wasserhärte, deren Kalkgehalt vom Anteil an Calcium und Magnesium abhängig ist. Beide Mineralstoffe sind für den Organismus sehr wichtig, da er diese selbst nicht bilden kann, gleichzeitig z.B. hinsichtlich des Aufbaus und Erhalts von Knochen und Zähnen darauf angewiesen ist.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Gesundes Leitungswasser ist durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte leider nicht garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Rückstände von Pflanzenschutz- oder Arzneimitteln und sonstigen Chemikalien im Wasser werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Trinkwasserqualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
10,25 mg/l - Ein gewisser Natriumanteil ist für den Organismus wichtig, da er die Nervenimpulse beeinflusst, die Motorik unterstützt und sowohl den Blutdruck als auch den Flüssigkeitshaushalt unterstützt.
56,45 mg/l - Calcium ist wichtig für die Zähne und Knochen und muss dem Körper mit der Nahrung und dem Trinkwasser zugefügt werden, da er den Mineralstoff selbst nicht entwickeln kann.
7,4 mg/l - Der Mineralstoff Magnesium wirkt positiv auf den Zellaufbau und die Herztätigkeit und unterstützt die Muskelkontraktionen. Eine Unterversorgung führt mitunter zu recht schmerzhaften Auswirkungen.
1,3 mg/l - Kalium gleicht den Flüssigkeitshaushalt aus und wirkt ebenfalls auf Muskel- und Nerventätigkeiten.
20,4 mg/l - Chlorid unterstützt den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern, übt Einfluss auf das Verhältnis von Säuren und Basen aus und unterstützt die Verdauung.
32,95 mg/l - Der Sulfatanteil liegt im Rastatter Trinkwasser bei 32,95 mg/l. Der Mineralstoff regt Bauchspeicheldrüse und Gallefluss an und wirkt auf den Proteinaufbau.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralien im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark.
Viele Menschen vertrauen Mineralwasser aus der Flasche mehr als dem Trinkwasser aus ihrer eigenen Leitung. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Im Jahr 2017 wurde öffentlich bekannt, dass ca. 747 Hektar rund um Mannheim und Rastatt mit der Chemikalie PFC verseucht wurden. Bei PFC handelt es sich um eine per-/polyfluorierte Chemikalie, von der eine krebserregende und erbgutverändernde Wirkung ausgehen könnte. Man vermutete, dass die Kontamination bereits über Jahre hinweg geschah und die Menschen belastetes Wasser tranken.
Die Kontamination betraf u.a. die Wasserschutzgebiete Niederbühl und Rauental sowie die angeschlossenen Brunnenanlagen. Das Wasserwerk Niederbühl wurde sofort stillgelegt. Da das Wasserwerk Rauental 2018 umgebaut und mit einer hochtechnischen Aktivkohleaufbereitungsanlage ausgestattet wurde und auch heute noch ständig kontrolliert wird, erfüllt das Rastatter Trinkwasser alle Qualitätskriterien. Weil auch im Wasserwerk Ottersdorf geringe PFC-Spuren messbar sind, wird auch das Hauptwasserwerk entsprechend modernisiert.
Im Zuge der Aktualisierung der EU-Trinkwasserrichtlinie erließ man im Januar 2021 neue Qualitätsstandards und nahm zudem die Grenzwerte für die Stoffgruppe der PFA/PFS-Verbindungen in die Richtlinien auf.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Die Trinkwasserversorgung der Stadt Rastatt geschieht über die Stadtwerke Rastatt GmbH und die Wasserwerke Ottersdorf und Rauental. Das Trinkwasser stammt aus Grundwasservorkommen und wird über in Waldgebieten gelegene Förderbrunnen an die Oberfläche gepumpt. Weitere Förderbrunnen liegen innerhalb nachhaltig bewirtschafteter Ackerflächen. Zum Schutz der Wasserqualität legte man rund um die Brunnenanlagen Wasserschutzzonen der Kategorien I bis III an und verfügte gleichzeitig die Wasserschutzgebiete Ottersdorf, Rauental und Niederbühl.
Zu den wichtigsten Fließgewässern des Landkreises Rastatt gehören Rhein und Murg sowie der Rheinniederungskanal. Ständige Untersuchungen durch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz überprüfen die Wasserqualität z.B. von Fließgewässern und Seen. In zahlreichen Baggerseen des Landkreises baut man Sand und Kies ab. Da einige der Baggerseen, in denen man Sand und Kies abbaut, bereits stillgelegt wurden, ist in manchen offiziell das Baden erlaubt. Diese werden ständig überprüft, um eine Gesundheitsgefährdung für die Badefans auszuschließen. Auf dem Internetportal des Landkreises Rastatt nennt man in dem Zusammenhang etwa den Deglersee, den Natursee Sauweide und den Sämannsee.
Die Mitteilung, dass man PFC auch im Rastatter Trinkwasser fand, sorgte – wie oben schon angedeutet – vor einigen Jahren in Rastatt und Umgebung für große Unruhe und Sorge. Noch heute ist das Thema derart präsent, dass die Stadtwerke Rastatt weiterhin regelmäßige Messungen vornehmen. Zusätzlich betraut man unabhängige Prüfstellen mit weiteren Analysen, etwa das DVGW-Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe.
Im Wasserschutzgebiet Ottersdorf untersuchte man 2020 Brunnen und Netzwasser mit 5 umfangreichen Probeentnahmen sowie einmal im Quartal die rund um die Brunnen angelegten Messstellen. Monatliche Untersuchungen finden im Wasserschutzgebiet Rauental statt und zusätzliche zwei Analysen des Wassers, das aus dem Aktivkohlefilter-Ablauf stammt. Die Grundwassermessstellen rund um den Rauentaler Brunnen kontrolliert man zusätzlich dreimal im Jahr. Im Wasserschutzgebiet Niederbühl erfolgen Messungen jeweils zweimal im Jahr.
Die Rastatter Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Mikroorganismen wie Legionellen oder Fäkalkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Kalk im Trinkwasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt. Hier helfen Methoden um das Wasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Darüber hinaus gibt es viele mitunter fragwürdige Methoden seine Wasserqualität zu messen.
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Eine Trinkwasserchlorung kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Rastatt über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt. Um Chlor zu filtern bieten sich Aktivkohle Wasserfilter an.
Die Rastatter Wasserwerke liefern ausnahmslos genießbares Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich darin eher nicht. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch mangelhafte Wartung und zu niedrige Erhitzungen des Warmwassers können sich im Boiler unbemerkt großen Populationen von Legionellen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. Gute Duschfilter wie z.B. von Alb Wasserfilter können hier Abhilfe schaffen.
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