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Coliforme Keime aus dem Trinkwasser filtern

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 1. März 2023
Lesedauer: 4 Minuten

Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zur Gefahr einer Infektion mit E Coli Bakterien, einer Art der coliformen Keime, lassen aufhorchen: Etwa 5000 bis 7000 Menschen erkranken demnach jährlich an Durchfällen, die durch den Erreger verursacht wurden.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie wie coliforme Bakterien überhaupt ins Trinkwasser gelangen, welche Krankheiten sie neben Durchfall noch auslösen können, wie Sie sich vor der Ansteckung schützen können und welche gängigen Filtertypen es gibt.

Warum können coliforme Bakterien in unserem Trinkwasser vorkommen?

Coliforme Bakterien treten grundsätzlich in unterschiedlichsten Formen auf, die nicht alle potentiell schädlich sind. So erfüllen einige Keime im Darm wichtige Funktionen und sind ein natürlicher Bestandteil der Darmflora. Krankheitsauslösende Vertreter der Gattung werden demgegenüber beispielsweise über die Nahrung oder das Trinkwasser ungewollt vom Körper aufgenommen. Ins Wasser können die Keime auf verschiedene Arten gelangen.

Denkbar ist eine Anreicherung durch den Kot von Nutz- und Haustieren, durch Düngemittel in der Landwirtschaft oder auch durch verunreinigte Rohrleitungen und Einrichtungen der Wasserversorger. Darüber hinaus kommen auch technische Störungen im Wasserwerk sowie Probleme bei der Hausinstallation, beispielsweise bei Rohrbrüchen und Neuanschlüssen, sowie Hochwasser in Betracht [2] [3].

Wann ist der Einsatz eines Wasserfilters gegen coliforme Keime sinnvoll?

Nach Vorgaben der Trinkwasserverordnung dürfen coliforme Keime im Leitungswasser nicht nachweisbar sein; der Grenzwert liegt bei 0 KBE pro Liter (KBE = Koloniebildende Einheiten) [1]. Infektionsfälle der letzten Jahre zeigen allerdings, dass diese Werte trotz Kontrollen nicht immer eingehalten werden können [6]. Insbesondere wenn Sie einen eigenen Brunnen betreiben oder aber eine Reise in ein fremdes Land planen, lohnt es sich generell, zur Vorbeugung von Krankheiten über Filterungsmöglichkeiten nachzudenken.

Leitungswasser filtern als der bestmögliche Schutz vor einer Infektion erscheint angesichts der potentiellen Risiken grundsätzlich als überaus sinnvoll:

Wichtig:

Coliforme Keime können unter anderem Durchfälle, Harnwegsinfekte, Hirnhautentzündungen oder auch lebensbedrohliche Blutvergiftungen hervorrufen. Besonders gefährdet sind Kinder und immungeschwächte Personen.

Welche Filtermöglichkeiten gibt es und welche ist die Richtige für Sie?

Wird in Wasserwerken eine Infektion mit coliformen Keimen festgestellt, reagieren die Betreiber mit verschiedenen Maßnahmen wie der UV-Bestrahlung, der Sandfiltration oder der Desinfektion mit Chlor. Entsprechend den Vorgaben der Trinkwasserverordnung muss zudem die Bevölkerung informiert werden [1] [7].

Im privaten Haushalt ist die erste, vor allem kurzfristig praktikable Vorgehensweise, um die Keime bekämpfen zu können, das mehr-minütige Abkochen und anschließende Abkühlen für mindestens 10 Minuten, bevor das Wasser für die Nahrungsmittelzubereitung verwendet wird [6].

Um sich langfristig vor Infektionen zu schützen und die Keime dauerhaft sicher zu entfernen, empfiehlt sich der Einsatz von zwei verschiedenen Filtermethoden. Aktivkohlefilter oder Umkehrosmose-Filter leisten zuverlässige Dienste.

Aktivkohle-Blockfilter gegen coliforme Keime

Aktivkohlefilter überzeugen mit vielerlei Vorzügen, die sie für den Privathaushalt besonders geeignet erscheinen lassen. An erster Stelle steht die hohe Wirksamkeit: Unabhängige Institute bescheinigen hochwertigen Filter eine zuverlässige Entfernung aller Keime [8].

Als besonders geeignet erweisen sich dabei grundsätzlich Wasserfilter mit ausreichend dimensionierten Aktivkohleblöcken oder Aktivkohle-Membran-Blockfilter. Wird das Wasser mit hohem Druck über die Aktivkohle geleitet, bindet diese dank ihrer porösen Oberfläche die schädlichen Stoffe.

Hinzu kommen die einfache Montage, die auch von Privathand problemlos durchgeführt werden kann, die einfache Nutzung auch auf Reisen in Form von Tischkannenfilter und nicht zuletzt die weitreichenden Effekte einer Filterung.

Neben Bakterien können Aktivkohlefilter auch Chlor, Schwermetalle und verschiedene weitere Stoffe wie Hormone filtern, ohne dass dabei wertvolle Mineralien verloren gehen. Um die Funktionsfähigkeit der Wasserfilter zu erhalten, muss lediglich alle sechs Monate die Aktivkohle ausgetauscht werden [4] [5].

Umkehrosmose

Eine weitere Möglichkeit, schädliche Bakterien abzutöten, besteht in der Verwendung eines Filtersystems, das auf dem Prinzip der auch als Umkehrosmose bekannten Hyperfiltration basiert. Bei diesem Verfahren wird das Wasser über eine semipermeable Membran mit winzigen Poren geleitet.

Während die kleinen Wassermoleküle durch die Poren hindurchpassen und damit die Membran passieren, werden größere Moleküle wie die der coliformen Keime ebenso wie die von Schwermetallen, Pestiziden, Nitrat und anderen im Leitungswasser enthaltenen Stoffen zurückgehalten.

Das Ergebnis ist ein Wasser von hohem Reinheitsgrad, dem allerdings auch wertvolle Mineralien fehlen. Diese müssen anschließend wieder zugeführt werden. Nachteile der Umkehrosmose sind der recht hohe Wasserverbrauch, die komplexe Wartung und die aufwändigere Installation der Anlage.

Um Keime zuverlässig abtöten zu können und auch andere Stoffe sicher zu entfernen, ist die sorgsame Montage durch einen Fachmann zu empfehlen. Hinzu kommt die Veränderung des pH-Wertes des Wassers durch die Filterung: Das Wasser fällt in den sauren Bereich und ist aggressiv, so das es oftmals nachträglich wieder mit Mineralien angereicht wird [5]. Mehr auch in unserem Artikel zu Wasserfilter im Vergleich.

Quellen & Weiterführende Informationen
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