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Schwermetalle aus dem Trinkwasser filtern

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 29. August 2022
Lesedauer: 4 Minuten

In Deutschland gilt Leitungswasser zwar generell als sauberes Nahrungsmittel, dennoch können immer wieder Verunreinigungen in Ihrem Trinkwasser auftreten. Vor allem die Belastung mit Schwermetallen kann ein gesundheitliches Risiko für Sie und Ihre Familie darstellen.

Aus diesem Grund widmet sich der folgende Artikel der Frage, wie Schwermetalle ins Wasser gelangen können und was Sie dagegen tun können.

Egal, ob Sie eine dezentrale Wasserversorgung über einen Brunnen Ihr Eigen nennen können oder ob Sie das Leitungswasser durch ein örtliches Versorgungswerk beziehen: Schwermetalle können trotz Befolgung der Trinkwasserverordnung in Ihrem Leitungswasser vorkommen.

Neben Blei, Kupfer oder Zink können auch Spuren von Stoffen im Wasser enthalten sein, die im Körper bei Dauerbelastung toxische Reaktionen hervorrufen können. Jedoch gibt es Möglichkeiten, wie beispielsweise die Verwendung von Wasserfiltern, um den Gehalt an gesundheitsschädlichen Schwermetallen deutlich zu reduzieren.

Warum können giftige Schwermetalle in unserem Trinkwasser vorkommen?

Schwermetalle kommen in unserer Umwelt auf natürliche Weise vor, da sie in Form zahlreicher chemischer Verbindungen in der Erdkruste existieren. Durch Förderung und Ausspülungen können diese Metalle in das Grundwasser gelangen und werden somit Teil des Wasserkreislaufs. Als Schwermetall wird dabei jedes Metall bezeichnet, das eine höhere Dichte als 5 Gramm pro Kubikzentimeter aufweist. [1]

Häufig sind vor allem Gebiete mit Bodenförderung von einer höheren Schwermetallbelastung im Trinkwasser betroffen, aber auch bei einem hauseigenen Brunnen können Metalle aus dem Boden ins Wasser gewaschen werden. Lokale Wasserwerke sind nach der Trinkwasserverordnung dazu verpflichtet, strenge Grenzwerte für Schwermetalle wie Quecksilber, Kupfer, Blei, Nickel oder Cadmium einzuhalten.

Dennoch können auch bei der dezentralen Wasserversorgung erhöhte Grenzwerte im Trinkwasser festgestellt werden, wenn beispielsweise Armaturen oder hauseigene Leitungen das Leitungswasser mit Metallen belasten. Da sich Metalle schwerer in hartem Wasser lösen, da der pH-Wert hier höher ist, sind vor allem Regionen mit weicherem Wasser betroffen.

Wann ist der Einsatz eines Wasserfilters gegen Schwermetalle sinnvoll?

Generell ist das Vorhandensein von Schwermetallen in der TrinkwV geregelt, in der klare Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie gar nicht im Trinkwasser enthalten sind. Die Europäische Union fordert beispielsweise eine Senkung der Grenzwerte für Kupfer und auch die Höchstwerte für Blei sollen in den kommenden Jahren stückweise abgesenkt werden. [2]

Vor allem Kleinkinder und Schwangere haben ein erhöhtes Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Aufnahme von Schwermetallen. Da die Blut-Hirn-Schranke bei Säuglingen noch nicht vollständig ausgebildet ist, kann es zu einer schnelleren Ablagerung von Nebenprodukten im Körper eines Kleinkindes kommen.

Aber auch die Halbwertzeit möglicher aufgenommener Stoffe stellt einen Faktor dar, der für die Filterung des Wassers spricht. Je nach Metall kann es zwischen Wochen und mehreren Jahren dauern, bis die Schwermetalle im Körper abgebaut werden. [1] Aus diesem Grund ist das Filtern des Wassers eine Möglichkeit, die eventuellen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit abzuwenden.

Welche Filtermöglichkeiten gibt es und welche ist die Richtige für Sie?

Wasserfilteranlagen sind in der Lage, zahlreiche Schwermetalle aus dem Wasser zu entfernen. Gängige Methoden hierfür sind Verfahren mit Ionenaustausch, Umkehrosmose oder Aktivkohle-Blockfilter.

Umkehrosmose

Unter der sogenannten Umkehrosmose wird der Vorgang verstanden, bei dem Wasser unter hohem Druck durch eine feine Membran gepresst wird. Die Membran hat solche Poren, dass nur sehr kleine Wassermoleküle hindurchgepresst werden können, während Verunreinigungen wie durch Schwermetalle auf der Membranoberseite zurückgehalten werden.

Das Verfahren besticht durch seinen besonders hohen Reinheitsgrad, entnimmt dem Wasser aber auch wertvolle Mineralien, die ggf. in einem nachgelagerten Prozess wieder zugeführt werden müssen. Je nach Modell ist eine Wartung mehr oder weniger aufwendig, aber definitiv notwendig [3].

Ionentauscher

Bei einem Ionenaustausch hingegen werden die positiv geladene Teilchen der Schwermetalle durch Natriumionen getauscht, sodass dem Wasser statt der schädlichen Schwermetalle lediglich Natrium zugeführt wird. Hierzu wird in der Regel ein Kunststoffgranulat verwendet, auf dem sich die Schwermetallionen ablagern und dass nach einer gewissen Benutzungsdauer ersetzt werden muss.

Dies ist auch der große Nachteil da der Zeitpunkt der Erschöpfung des Granulats nur schwer absehbar ist und die Filterleistung kontinuierlich überwacht werden muss [4]. Auch kann meist nur gezielt ein bestimmtes Schwermetall getauscht werden. Weitere Schadstoffe wie Pestizide oder Hormone bleiben ohnehin im Wasser.

Aktivkohle-Blockfilter

Aktivkohlefilter-Anlagen können zwar Verunreinigungen und Schadstoffe aus dem Wasser filtern, jedoch sind nur spezielle Aktivkohlen dazu in der Lage, Schwermetalle zu binden. Bei einem aufwendig hergestellten Blockfilter wird Wasser durch den sogenannten Aktivkohleblock geleitet, der im inneren ein großes Aufnahmevolumen hat.

Durch die feinporige Struktur mit zahlreichen Löchern und Sackgassen können Verunreinigungen eingelagert werden. Ähnlich eines Schwamms kann nur eine gewisse Menge an Schadstoffen aufgenommen werden, bevor er ausgetauscht werden muss (alle 6 Monate) [2].

Interessant:

Bezüglich der Rückhaltung der gängigsten Schwermetalle wie Blei und Kupfer ist die Filterleistung als hervorragend vom TÜV bestätigt worden, was kaum ein Verfahren für sich beanspruchen kann.

Fazit

Alle bisher vorgestellten Wasseraufbereitungsverfahren stellen eine höhere Qualität Ihres Leitungswassers sicher und schützen Sie und Ihre Familie vor einer Schwermetallbelastung in Ihrem Trinkwasser. Dennoch heißt es, die passende Methode auszuwählen.

Sämtliche Filtervarianten können fest installiert werden, also beispielsweise an die zentrale Wasserversorgung montiert. Somit können Sie sicherstellen, dass Ihr Leitungswasser bereits gefiltert durch den Hahn kommt. Dennoch haben die verschiedenen Varianten auch Nachteile.

Während Ionenaustauscher dem Wasser Natrium zusetzen, entziehen die Umkehrosmoseverfahren dem Wasser sogar noch zahlreiche Mineralien, sodass diese unter Umständen zugefügt werden müssen. Beide Filtermöglichkeiten sind mitunter wartungsintensiver als der Einsatz eines Aktivkohle-Blockfilters [2].

Welche Filteranlage für Sie und Ihre Familie infrage kommt, sollte ganz individuell nach Ihren Bedürfnissen entschieden werden.

Quellen & Weiterführende Informationen
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