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Chlor aus Trinkwasser filtern

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 3. November 2022
Lesedauer: 3 Minuten

Allein die Zahlen zur Häufigkeit der Anwendung lassen aufhorchen: Etwa 40% der Bevölkerung in Deutschland erhalten gechlortes Wasser, wenn sie in ihrem Zuhause den Hahn aufdrehen. Zunächst erscheint diese Maßnahme auch nachvollziehbar. Chlor wird in Wasserwerken zur Desinfektion eingesetzt und dient damit der Befreiung des Wassers von schädlichen Keimen.

Ob der Stoff selbst nicht allerdings auch gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann, ist seit langem umstritten. Informieren Sie sich im Folgenden, welche potentiell schädlichen Wirkungen Chlor im Trinkwasser haben kann und wie Sie privat gegensteuern können. Verschiedene Filtertechniken machen es möglich.

Warum kann Chlor in unserem Trinkwasser vorkommen?

Grundsätzlich ist organisches Chlor im natürlichen Rohwasser nicht enthalten. Der Stoff gelangt allerdings über zwei verschiedene Wege dennoch regelmäßig ins Wasser:

Zum einen wird die chemische Verbindung von Wasserversorgern als Desinfektionsmittel verwendet. Diese Maßnahme nutzen zahlreiche Wasserwerke in Deutschland, sodass der Stoff – wie oben angedeutet - in etwa 40% des hierzulande zur Verfügung gestellten Leitungswassers vorkommt.

Zum anderen zählt Chlor zu den meist verwendeten Chemikalien in der chemischen Industrie. Das hier entstehende Abwasser wird ins Kanalsystem eingeleitet und gelangt letztlich auch in das Trinkwasser [2].

In Deutschland ist die zulässige Menge des Stoffes in der Trinkwasserverordnung geregelt. Demnach dürfen maximal 0,3 Milligramm freies Chlor pro Liter Leitungswasser enthalten sein [1].

Wann ist der Einsatz eines Wasserfilters gegen Chlor sinnvoll?

Nach Auffassung der zuständigen Wasserversorger ist Chlor im Wasser in einer der Trinkwasserverordnung entsprechenden Konzentration grundsätzlich als nicht bedenklich einzustufen [3]. Verschiedene Forscher kommen jedoch zu einem anderen Ergebnis.

Nach Untersuchungen und der Auswertung verschiedener Forschungen zum Thema sieht Greenpeace Chlor, und vor allem die durch Reaktionen des Halogens mit anderen Stoffen entstehenden Verbindungen, als potentiellen Auslöser von Krankheiten. Besonders für ungeborene Kinder und auch für Neugeborene und ihre stillenden Mütter können demzufolge höhere Dosen von Chlor schädlich sein.

Darüber hinaus wird die verstärkte Aufnahme von Chlor teilweise mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.

Einschränkend ist in diesem Zusammenhang allerdings anzuführen, dass die entsprechenden Forschungsergebnisse auf Daten beruhen, bei denen die Versuchsteilnehmer höheren Konzentrationen, als sie in Deutschland zugelassen sind, ausgesetzt waren.

Die hierzulande erlaubte Höchstmenge gilt hingegen als unbedenklich. Um sich eventuell dennoch gegen schädliche Wirkungen, insbesondere in der Schwangerschaft zu schützen, erscheint die Verwendung eines Wasserfilters sinnvoll [4].

Weitere Informationen zu Chlor...

Welche Möglichkeiten gibt es um Chlor zu filtern?

Da Chlor in geringen Dosen von offizieller Seite als nicht schädlich eingestuft wird und der Stoff eine desinfizierende Wirkung entfaltet, wird er von Wasserwerken nicht herausgefiltert, sondern im Gegenteil in vielen Betrieben dem Wasser bewusst zugeführt [3].

Als privater Wasserverbraucher können Sie Chlor mit vergleichsweise unkomplizierten Mitteln aus dem Wasser entfernen.

Aktivkohle-Blockfilter

Infrage kommen zu diesem Zweck vor allem Aktivkohlefilter für Wasser. Die Wirkung dieser Wasserfilter beruht, wie es der Name bereits andeutet, auf der Verwendung von Aktivkohle.

Dank der porösen, feinporigen Oberfläche entfaltet das Material eine katalytische Wirkung und kann Chlor und Stoffverbindungen mit Chlor im großen Umfang aufnehmen und nachhaltig aus dem Wasser entfernen. Studien belegen bei bestimmten Filtern eine Entfernung von 99% aller Chlorverbindungen im Wasser [5].

Zur hohen Wirksamkeit kommen darüber hinaus weitere Vorzüge des Aktivkohlefilters hinzu: Der Filter entfernt neben Chlor auch weitere potentiell schädliche Stoffe, ohne wertvolle Mineralien abzufangen; er lässt sich leicht am gewünschten Wasseranschluss, beispielsweise in der Küche, montieren und die Anschaffungskosten sind vergleichsweise gering.

Zu berücksichtigen ist allerdings auch der erforderliche Aufwand bei der Instandhaltung. Die Aktivkohle muss in regelmäßigen Abständen nach einigen Monaten erneuert werden, um ihre volle Wirksamkeit zu behalten [6].

Gut zu Wissen:

Unsere Wasserfilter von Carbonit und Alvito entnehmen nachweislich sehr zuverlässig Chlor und Chlorverbindungen. Hier finden Sie die entsprechenden Gutachten zur Filterung von Chlor.

Neben Aktivkohlefiltern können Sie schließlich auch Ionenfilter oder die Umkehrosmose zur Entfernung von Chlor einsetzen. Diese etwas aufwändigeren Verfahren basieren auf folgenden chemischen Prozessen:

Ionentauscher

In den entsprechenden Geräten werden dem Wasser negativ geladene Chlor-Ionen entzogen und durch ungefährliche Verbindungen ersetzt. Diese "Filter" arbeiten mit einem Granulat, das den Austausch der Ionen bewirkt. Ionentauscher sind allerdings vergleichsweise teuer und ziehen einen hohen Wartungsaufwand nach sich. Sie werden in Privathaushalten seltener verwendet [7].

Umkehrosmose

Das aus der Meerwasseraufbereitung stammende Verfahren der Umkehrosmose baut auf die Kraft des Wasserdrucks auf. Das Wasser wird dabei durch eine spezielle Membran gedrückt, in der fast alle enthaltenen Stoffe festgehalten werden. Das Endprodukt verliert bei diesem Verfahren allerdings auch seine wertvollen Mineralien und der Wasserverbrauch erscheint vergleichsweise hoch. Die Filterungsmethode kommt inzwischen auch in vielen Privathaushalten zum Einsatz [7].

Quellen & Weiterführende Informationen
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