Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Tübingen.
Mit einer durchschnittlichen Wasserhärte von 12,9 °dH befindet sich das Tübinger Trinkwasser im mittelharten Bereich. Dies sind gute Nachrichten für Konsumenten. Denn mittelhartes Wasser bietet eine gute Menge an Mineralstoffen, ohne dabei die Haushaltsgeräte zu verkalken. Beim Wäschewaschen ist kein zusätzlicher Enthärter nötig.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittelwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Für das Trinkwasser in Deutschland gelten zwar vorgeschriebene Grenzwerte doch damit ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen trinkbares Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
8,2 mg/l - Bis zu 200 mg Natrium pro Liter Wasser sind in Deutschland erlaubt. Der Mineralstoff kümmert sich um den Wasserhaushalt und um die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen. Täglich sollten Erwachsene 1.500 mg Natrium zu sich nehmen.
69,2 mg/l - Calcium ist im mittelharten Tübinger Wasser in durchschnittlicher Menge vorhanden. Dieser Stoff ist vor allem für die Knochen, aber auch für die Erregbarkeit von Nerven und Zellen sehr wichtig. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 1.000 mg Calcium.
13,8 mg/l - Auch Magnesium kommt im Tübinger Leitungswasser in durchschnittlicher Menge vor. Gemeinsam mit Calcium kümmert sich das Mineral um den Knochenaufbau und die Erregbarkeit der Nerven. Besonders Sportler und Schwangere brauchen viel Magnesium. Alle Erwachsenen sollten 300 bis 350 mg pro Tag zu sich nehmen.
1,8 mg/l - Kalium ist in Kombination mit Natrium und Chlorid für den Wasserhaushalt zuständig. Außerdem ist der Stoff für die Leitung von Reizen für die Nerven und die Muskeln verantwortlich. Pro Tag sollten Erwachsene 4.000 mg Kalium konsumieren.
14 mg/l - Chlorid und Natrium machen in Kombination die Kochsalzverbindung aus, die sich immer in Wasser befindet. Unter anderem kümmert sich Chlorid um die Magensäure. Bis zu 250 mg dürfen pro Liter Wasser vorkommen. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 2.300 mg Chlorid.
62 mg/l - Für Sulfat gilt ebenfalls ein Grenzwert von 250 mg pro Liter Wasser. Der Mineralstoff kümmert sich um den Proteinstoffwechsel, die Festigkeit von Haut und Haaren, und um die Verdauung. Ein Tagesbedarf ist nicht festgelegt, aber Erwachsene sollten pro Tag mindesten 100 mg Sulfat zu sich nehmen.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Wasser enthält auf natürliche Art und Weise Mineralstoffe. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark.
Viele Menschen vertrauen Mineralwasser aus der Flasche mehr als dem Trinkwasser aus ihrer eigenen Leitung. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Tübingen bezieht sein Trinkwasser aus dem Bodensee und dem Neckartal. Etwa 80% des Trinkwassers stammen aus dem Bodensee. Dafür besteht eine Kooperation mit den Zweckverbänden Bodensee-Wasserversorgung und der Ammertal-Schönbuchgruppe. Die restlichen 20% des Tübinger Trinkwassers stammen aus Grundwasser, das mithilfe von Brunnenanlagen aus dem Neckartal abgepumpt wird. In Sand-Mischwasserbehältern wird es aufbereitet und dann an die Stadtteile verteilt. Pfrondorf und der Herrlesberg erhalten nur Bodenseewasser, während die Stadtteile Unterjesingen, Hagelloch, Hirschau und Bühl eine Mischung aus Bodenseewasser und Eigenwasser erhalten.
Regelmäßige Wasserproben und -analysen garantieren, dass das Tübinger Leitungswasser alle Richtwerte der deutschen Trinkwasserverordnung einhält. Auch unabhängige Labore kontrollieren dies.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Tübingen wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene chemische und mikrobakterielle Parameter eingehalten. Ob das Tübinger Leitungswasser gesund ist, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab.
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Rohre, etwa aus Blei, oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom Tübinger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Tübinger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Arsen, Quecksilber, Cadmium uvm. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Eine Trinkwasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt. Erfahren Sie mehr über die optimale Wasserhärte und wie Sie ihr Wasser entkalken können.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Ein professioneller Wasserfilter kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. In Deutschland wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Tübingen über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Tübinger Wasserwerke liefern grundsätzlich genießbares Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich daher eher selten im Leitungswasser. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch ausbleibende Wartungen und fehlende Erhitzungen des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt größere Mengen an Legionellen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. Ein Wasserfilter für die Dusche kann hier als Absicherung dienen.
Kolibakterien leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können. Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. Eine offizielle Wasserprobenentnahme wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.
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