Laut Auskunft des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz deckt Österreich seinen Trinkwasserbedarf fast gänzlich aus geschützten Grundwasservorkommen. Es ist von solch guter Qualität, dass man in der Landeshauptstadt sogar den Slogan entwickelte „Wiener Wasser – Eine Klasse für sich“. Dabei handelt es sich täglich um rund 400.000 m³ Wasser, das aus Hochquellen der steirisch-niederösterreichischen Alpen auf natürliche Weise, jedoch unter strengsten Kontrollen die Hauptstadt erreicht.
Eine Studie besagt, dass der jährliche Wasserbedarf in Österreich bei rund 2,6 Milliarden m³ liegt und die tatsächliche Wasserreserve jährlich rund 84 Milliarden m³ beträgt. Die ca. 5.500 zentralen Wasserwerke sorgen in den neun Bundesländern Tag für Tag dafür, dass frisches Wasser über ein knapp 80.000 Kilometer langes Leitungsnetz die Haushalte erreicht.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Österreich.
Auch in Österreich legt man zur Definition der Wasserhärte drei Stufen zugrunde (weich, mittel, hart) und bezeichnet die Werte entweder in „Millimol pro Liter“ (mmol/l) oder als „Grad deutscher Härte“ (°dH).
Doch der Kalkgehalt, der bei der Wasserhärte eine große Rolle spielt, tut der Wasserqualität keinen Abbruch. Im Gegenteil: Spricht man von weichem Wasser, unterstützt es etwa den feinen Tee- oder Kaffeegeschmack. Spricht man von hartem Wasser, sind die Anteile an Calcium und Magnesium höher und helfen dem Organismus beim Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen.
Da sich Österreich über eine Fläche von mehr als 83.000 km² erstreckt und das Wasser aus unterschiedlichen Regionen stammt oder aus einem Mix von z.B. Grund- und Quellwasser besteht, liegt es nahe, dass an den einzelnen Analysepunkten unterschiedliche Werte gemessen werden. Allein in den 23 Wiener Bezirken gibt es derartige Schwankungen in den Härtebereichen, dass durchaus Messungen von weich über mittel bis hart vorliegen können.
Im oberösterreichischen Linz liegt die Wasserhärte gemäß Trinkwasseranalyse der Linz AG Wasser im Zeitraum von Mai bis Juni 2021 in der Inneren Stadt bei 17,8 dH und damit im harten Bereich.
Die Salzburg AG gibt in der aktuellen Trinkwasseranalyse von September 2021 für den Behälter Mönchsberg am Brunnen Grünmarkt einen Wert von 9,4 dH an, der damit im unteren Mittelbereich liegt.
Weiterführende Informationen, etwa zu Wasserhärte und Kalkgehalt und natürlich auch zu Städten wie Graz und Innsbruck finden Sie unter den angegeben Links.
Um eine gleichbleibende Wasserqualität gewährleisten zu können, stehen die Wasserversorger in der Pflicht, aufwendige Prüfverfahren und Analysen durchzuführen. Denn auch wenn das österreichische Wasser zu großen Teilen aus den Quellgebieten der Alpen stammt, ist es dennoch erforderlich, seine Sauberkeit und Unbedenklichkeit nachzuweisen. Ebenso in dem Fall, wenn das Quellwasser mit anderen Ressourcen, etwa Grundwasser, gemischt wird, sind die ständigen Analysen notwendig.
Schließlich können Verunreinigungen durch Nitrat erfolgen, dass aufgrund landwirtschaftlicher Überdüngung in den Boden gelangt. So stellte man beispielsweise 2006 im Jahresbericht „Wassergüte in Österreich“ fest, dass 40,5 Prozent der zusammenhängenden Grundwasserkörper verunreinigt seien und hauptsächliche jene Regionen, die auf konventionelle Weise landwirtschaftlich genutzt werden. Doch auch starke Niederschläge können beispielsweise zu Ablagerungen und damit zur Verunreinigung des Grundwassers führen.
Alleine durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist leider keine völlige Schadstofffreiheit garantiert, denn längst nicht alle relevanten Stoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelrückstände werden gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Zusammen mit den ca. 5.500 österreichischen Wasserwerken sind die Versorgungsbetriebe dafür zuständig, die Wasseraufbereitung und die Prüfungen nach geltendem Recht durchzuführen. Dazu richten sie sich nach den Grenzwerten, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind. Prüfungen und Analysen erfolgen in einem festgelegten regelmäßigen Turnus. Unabhängige Institute führen zusätzliche Prüfungen durch, deren Analyseergebnisse meist auf den Internetportalen der Versorgungsbetriebe veröffentlicht werden. Zu diesen Spezialisten zählen z.B. die AGROLAB Austria GmbH und das Unternehmen Eurofins Umwelt Österreich GmbH & Co KG.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
In jedem Fall sind die Versorgungsunternehmen in Verbindung mit den angeschlossenen Wasserwerken dazu verpflichtet, regelmäßige Analysen durchzuführen, um eine Kontamination des Wassers zu verhindern. Dazu richten sie sich nach den gesetzlichen Vorschriften, insbesondere nach der geltenden Trinkwasserverordnung, die mittels Grenzwerte jene Parameter festlegen, die bei den Analysen berücksichtigt werden müssen. Ihre Einhaltung ist besonders wichtig, da ansonsten eine höhere Konzentration für die Menschen gesundheitsgefährdend ist. Die genauen Werte können Sie in der offiziellen Trinkwasserverordnung einsehen.
Bedauerlicherweise findet man dort keine Grenzwerte hinsichtlich Arzneimittelrückständen, Mikroplastik oder zu Pestiziden.
Zu den Parametern, die in Österreich durchaus bedenklich werden können, zählt nicht nur das Nitrat, das über landwirtschaftliche Düngemittel oder Pestizide in das Grundwasser gelangen. Auch Blei und Kupfer spielen bei der Trinkwasserverschmutzung eine große Rolle. Denn in jenen Häusern, in denen alte Wasserleitungen aus Kupfer oder Blei verbaut wurden, können sich Partikel lösen und ins Trinkwasser gelangen. Ebenso verursacht die Korrosion alter Armaturen Gesundheitsschäden.
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Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Wasser in Österreich stammt zu einer Hälfte aus den Quellregionen der Alpen, das Wiener Wasser etwa mittels zweier Hochquellleitungen aus den Gebieten Hochschwab und Schneealpe, Rax und Schneeberg. Die andere Hälfte wird aus Grundwasser gewonnen. Stauanlagen und Talsperren werden dabei als Reservoirs genutzt.
Um die lebensnotwendige Ressource Wasser zu schützen, bedarf es umfassender Gesetze, so etwa der Reglementierung der Regionen rund um die Quellen und Brunnen. Zu diesem Zweck legt man nicht nur Wasserschutzzonen an, sondern verfügt auch zusätzlich weitläufige Wasserschutzgebiete um diese Wasserschutzzonen. Die Grundlagen für die Wasserschutzgebiete in Österreich sind in der ÖVGW Richtlinie W72 (Schutz- und Schongebiete), in dem Papier „Trinkwasser-Schutzgebiete Leitlinie für Oberösterreich“ sowie in der allgemeinen „Wasserrahmenrichtlinie“ zusammengefasst.
Um auf die große Relevanz des Themas Trinkwasser ständig aufmerksam machen zu können, entschloss man sich in Wien sogar dazu, das Trinkwasser unter Verfassungsschutz zu stellen. Zudem laden ca. 1000 stationäre Trinkbrunnen im Stadtgebiet dazu ein, sich zu erfrischen. Zusätzliche mobile Trinkbrunnen sind an Hydranten angeschlossen und spenden nicht nur sauberes Trinkwasser, sondern versprühen auch auf Knopfdruck einen erfrischenden Wassernebel.
Wien bietet außerdem rund um den historischen Wasserturm (1898/99) ein 15.000 m² großes Areal, das als größter Wasserspielplatz Europas gilt und mit Parkanlagen, Teichen, Bachläufen, Brücken und Liegeflächen zum Erholen und Entspannen einlädt. Während ein Wassererlebnispfad in die Welt der Wiener Trinkwasserversorgung führt, haben die Kleinen Spaß daran, spielerisch das Thema Wasser für sich zu entdecken und damit zu experimentieren.
Wer das Thema der „Wiener Trinkwasserversorgung“ buchstäblich erwandern möchte, lässt sich von den beiden Teilstrecken des Wasserwanderweges dazu verführen. Die erste Tagesetappe verbindet Kaiserbrunn mit Gloggnitz, während man am zweiten Tag von Bad Vöslau bis Mödling wandert. Die An- und Rückreise von und zurück nach Wien kann dabei bequem mit der Bahn oder dem Bus erfolgen.
Das Leitungswasser in Österreich wird gemäß der österreichischen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter (z.B. Schwermetalle, Blei, mikrobakterielle Belastungen) eingehalten. Es ist demnach nicht ungesund, das österreichische Leitungswasser zu trinken.
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Oftmals sind veraltete Rohre, etwa aus Blei, oder auch Bakterienherde der Grund für verunreinigtes Leitungswasser, das tatsächlich gesundheitsschädlich sein kann.
Auf dem Weg vom österreichischen Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die österreichischen Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Die österreichischen Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie Schwermetalle, Blei und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
In veralteten Leitungen des Hauses stecken oft Blei, Kupfer und Bakterienherde wie Legionellen oder Darmkeime, die dann so in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend für Babys und Kleinkinder sein; ebenfalls sind gesundheitliche Folgebelastungen nicht abzusehen. Es wurde von Ärzten und Medizinern bereits herausgefunden, dass Blei im Wasser zu einer verminderten Intelligenzbildung führen kann, Legionellen können schwere Lungenentzündungen (Pneumonie) auslösen. Oft werden diese Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser erkannt.
Ein Wassertest mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
“Kalk” im Leitungswasser wird auch als “Härtegrad” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Diese Stoffe sind für den menschlichen Körper nicht schädlich - Im Gegenteil, in gewisser Konzentration ist es sogar essentiell, um gesund zu bleiben. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann Kalk zum Verhängnis werden, wenn er sich dort absetzt.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Ein professioneller Wasserfilter kann in vieler Hinsicht eine große Unterstützung sein:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Chlor wird Wasser beigefügt, um mikrobakteriellen Verunreinigungen entgegen zu wirken. Normalerweise wird dem Trinkwasser nur in den Fällen Chlor beigefügt, wenn dies absolut notwendig ist. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Österreich über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Trinkwasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die österreichischen Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen, so wie andere gefährliche Keime und Bakterien, befinden sich deshalb im österreichischen Leitungswasser nicht. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Befinden sich in Ihrem Leitungswasser Legionellen, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Keime und Bakterien bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten.
Kolibakterien leben im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können. Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser geraten. Bei Temperaturen über 37 Grad können sie knapp zwei Wochen im Wasser überleben. Betroffen sind deshalb vor allem Betreiber:innen eigener Hausbrunnen, die das Trinkwasser nicht von offiziellen Institutionen kontrollieren lassen. Legionellen können außerdem auch über stark veraltete Leitungen in das Trinkwasser gelangen. Ein Wassertest kann bei Verdacht schnell Abhilfe schaffen und wird vor allem empfohlen, wenn Durchfallerkrankungen innerhalb von kurzer Zeit auffällig oft auftreten.