Als “Bayrisches Nizza” soll König Ludwig I. von Bayern Aschaffenburg am Main bezeichnet haben. Auch heute ist die unterfränkische Stadt mit den Schlössern, Parks und Museen ein beliebtes Ziel für Liebhaberinnen und Liebhaber der Historie. Aschaffenburgs Stadtwerke sind in der Einhaltung der in der Trinkwasserverordnung bestimmten Grenzwerte sehr gewissenhaft, allerdings kam es in der Vergangenheit durch die Beschaffenheit des Bodens sowie der Ausbringung von entsprechenden Düngemitteln zu einer erhöhten Nitratbelastung.
Eine Maßnahme, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist zum Beispiel die Einhaltung der strengen Richtlinien in dem Wasserschutzgebiet um das Wassergewinnungsgebiet Schanzbuckel.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Aschaffenburg.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Wasserqualität in Deutschland bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitungswasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
15,2 mg/l - Die Wasseranalyse in Aschaffenburg zeigt nur geringe Konzentrationen von Natrium, wobei der Maximalwert bei 200 mg/l liegt. Der Mineralstoff hat positive Auswirkungen auf die Funktion der Muskeln, der Nerven und der Verdauungsprozesse.
63 mg/l - Calcium ist für seine stärkende Wirkung auf die Zähne und die Knochen bekannt, allerdings wirkt es auch bei Stoffwechselprozessen mit. Hinzu kommt, dass ein gesunder Mensch einen Überschuss schlicht und ergreifend wieder ausscheidet.
13 mg/l - Dieser Mineralstoff wird im Körper vielfältig eingesetzt, beispielsweise bei Muskelbildung und Knochenerhaltung. Das Aschaffenburger Trinkwasser enthält etwas mehr als die niedrigste Tagesdosis, welche sich auf 24 Milligramm pro Tag beläuft.
2,6 mg/l - Kalium muss zwingend mit der Nahrung zugeführt werden. Es ist unter anderem für die korrekte Funktion von Nerven- sowie Muskelstrukturen unerlässlich. Da ein Erwachsener ungefähr 2000 Milligramm braucht, ist die in der Wasseranalyse gefundene Kaliumkonzentration gering.
40 mg/l - Die Trinkwasserverordnung legt für Chlorid einen Maximalwert von 250 mg/l fest, weshalb das Aufkommen im hiesigen Trinkwasser unbedenklich ist. Der Mineralstoff gleicht zum Beispiel den Säure-Basen-Haushalt aus, indem er auf die Prozesse im Körper Einfluss nimmt, welche Wasser beinhalten.
53 mg/l - Die Wasseranalyse zeigt kein erhöhtes Vorkommen dieser Schwefelverbindungen. Man ist von dem Grenzwert von 250 mg/l in Aschaffenburg sogar weit entfernt. Sulfate erfüllen zahlreiche Zwecke, sie beeinflussen zum Beispiel den Fettstoffwechsel.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Mineralien im Leitungswasser kommen auf natürliche Art und Weise vor. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Mineralien haben auch maßgeblichen Einfluss auf den ph-Wert des Wassers.
Lesen Sie hierzu auch: Was ist basisches Wasser?
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Auf den ersten Blick zeigt die Wasseranalyse aus Aschaffenburg keinen Grund zur Besorgnis. Man sollte jedoch vor allem den Nitratwert im Auge behalten. Dieser liegt bei 25 mg/l, sodass bei einer vermehrten landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets der Grenzwert von 50 mg/l möglicherweise überschritten wird.
Nitrat selbst wird in der Wasseranalytik als Indikator für ausgebrachte Düngemittel verwendet. Das Nitrat ist im Trinkwasser nicht das große Problem, sondern vielmehr die damit einhergehenden schädlichen Schwermetalle z.B. Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran.
Hinzu kommen bei konventioneller Landwirtschaft diverse Rückstände von Spritzschutz- und Pflanzenschutzmitteln. Bei intensiver Düngung und Ausbringung um Aschaffenburg können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen.
Abgesehen davon können auch veraltete Armaturen und Leitungen im Haushalt oder im Trinkwasser vorkommende Arzneispuren dazu führen, dass sich negative Auswirkungen auf den Menschen bemerkbar machen.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Aschaffenburger Trinkwasser stammt aus dem Wassergewinnungsgebiet Schanzbuckel, wo es in Form von Grundwasser mithilfe von einem Horizontalfilter- und sechs Vertikalbrunnen gewonnen wird.
Damit die Wasserqualität des geförderten Wassers erhalten bleibt, beziehungsweise stetig verbessert wird, hat die Stadt Aschaffenburg ein ungefähr dreißig Hektar großes Wasserschutzgebiet eingerichtet, wo unter anderem der Einsatz von Dünger streng reglementiert wird. In Kombination mit einer regelmäßigen Wasseranalyse ist somit die Unbedenklichkeit des Trinkwassers gewährleistet.
Das Leitungswasser in Aschaffenburg wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Aschaffenburger Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Aschaffenburger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Aschaffenburger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Aschaffenburg über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Aschaffenburger Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben ähnlich Enterokokken im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.
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