Die baden-württembergische Stadt Herrenberg liegt im Südwesten von Stuttgart und im Esten von Tübingen. Es handelt sich um die viertgrößte Stadt des Landkreises Böblingen, die ein wichtiges Zentrum für umliegende Gemeinden darstellt.
Das Trinkwasser von Herrenberg kommt zu 80% aus Bodenseewasser und zu 20% aus Eigenwasser aus dem Wasserwerk Ammermühle. Dabei erhalten fast alle Haushalte der Stadt Mischwasser. Die Stadtteile Affstätt, Haslach, Kuppingen und Oberjesingen erhalten Trinkwasser vom Zweckverband Gäuwasserversorgung, das zu 50% aus Bodenseewasser besteht.
Nützliche Informationen zu häufigen Fragen und Problemen finden Sie am Ende des Beitrags in den FAQs zum Trinkwasser in Herrenberg.
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Die dargestellten Prozentzahlen sind errechnete Mittel- oder Höchstwerte von veröffentlichten Prüfwerten im Verhältnis zum jeweiligen Grenzwert in der deutschen Trinkwasserverordnung. Technisch bedingte Durchmischungen von Leitungswasser sind an verschiedenen Knotenpunkten im Versorgungssystem möglich.
Wasserqualität in Deutschland bedeutet nicht das keine Schadstoffe im Leitunwasser vorkommen dürfen. Längst werden nicht alle relevanten Inhaltsstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden im Trinkwasser gemessen.
Hinzu kommt, dass das Leitungswasser selbst bei der Einhaltung dieser Grenzwerte auf dem Weg zum eigenen Wasserhahn oftmals an Qualität einbüßt. Denn die Prüfpflicht der Wasserwerke, die vorgeschrieben maximalen Werte einzuhalten, endet wortwörtlich an der Grundstücksgrenze - Danach ist der Vermieter, bzw. Eigentümer dafür verantwortlich, dass bei Ihnen sauberes Leitungswasser aus dem Hahn kommt.
In vielen Fällen liegt das an fehlerhaften Installationen, alte Armaturen oder durch einen unbemerkten Bakterienherd, durch den die Schadstoffe in Ihr Trinkwasser gelangen - Das birgt vor allem Risiken für Babys, Kleinkinder und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Nicht zuletzt sind solche Verunreinigungen auch Ursachen für ungeklärte Allergien und Krankheiten.
Nachfolgend haben wir ein paar Mineralien exemplarisch aufbereitet:
7,4 mg/l - Natrium ist ein wichtiger Bestandteil von Trinkwasser. Bis zu 250 mg pro Liter Wasser sind erlaubt. Das Mineral ist für den Wasserhaushalt und für die Reizleitung in Nerven- und Muskelzellen zuständig. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 1.500 mg Natrium.
58,5 mg/l - Calcium ist einer der wichtigsten Stoffe für Knochen. Außerdem kümmert sich das Mineral um die die Erregbarkeit von Nerven und Zellen. Es kommt im Herrenberger Wasser in durchschnittlicher Menge vor. Erwachsene benötigen pro Tag 1.000 mg Calcium.
12,8 mg/l - Gemeinsam mit Calcium kümmert sich Magnesium um Magnesium um den Knochenaufbau und um die Erregbarkeit der Nerven. Sportler und Schwangere haben einen besonders hohen Bedarf an Magnesium. Für alle Erwachsenen sind 300 bis 350 mg pro Tag zu empfehlen.
1,6 mg/l - Kalium arbeitet gemeinsam mit Natrium und Chlorid daran, den Wasserhaushalt im Körper zu steuern und die Leitung von Reizen für Nerven und Muskeln zu regulieren. Besonders häufig kommt das Mineral in Bananen vor. Erwachsen sollten täglich 4.000 mg Kalium zu sich nehmen.
11 mg/l - Auch Chlorid ist ein wichtiger Bestandteil von Wasser. Gemeinsam mit Natrium macht er die Kochsalzverbindung aus. Unter anderem kümmert sich das Mineral um die Magensäure. Es gilt ein Grenzwert von 250 mg pro Liter Trinkwasser. Der Tagesbedarf von Erwachsenen liegt bei 2.300 mg Chlorid.
39 mg/l - Sulfat hat ebenfalls einen Grenzwert von 250 mg pro Liter Wasser, der in Herrenberg deutlich unterschritten wird. Dieses Mineral reguliert den Proteinstoffwechsel, die Festigkeit von Haut und Haaren und die Verdauung. Ein genauer Tagesbedarf ist nicht festgelegt, aber mindestens 100 mg Sulfat pro Tag sind empfehlenswert.
* Die dargestellten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die errechneten Prozentzahlen stellen das Verhältnis der veröffentlichten Prüfwerte zur empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) dar. Abweichungen ergeben sich z.B. aufgrund von Geschlecht, Schwangerschaft & Stillzeit, Alter und Gesundheitszustand.
Mineralien im Leitungswasser kommen auf natürliche Art und Weise vor. Sie sind als mineralische Salze oder anorganische Mineralien im Wasser gelöst. Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es aus unserer Leitung kommt. Auf der “Wanderung” durch die verschiedenen Erdschichten und Gesteine nimmt es die Mineralien aus dem Boden auf. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralien können aus dem Boden gelöst werden.
Wie viele Mineralstoffe im Wasser gelöst sind, hängt also von der Temperatur, aber auch der Fließgeschwindigkeit ab. Wenn das Wasser länger Zeit hat, die Mineralstoffe aufzunehmen, enthält es auch mehr Mineralien. Deshalb unterscheidet sich der regionale Gehalt der Mineralien im Leitungswasser ziemlich stark. Mineralien haben auch maßgeblichen Einfluss auf den ph-Wert des Wassers.
Lesen Sie hierzu auch: Was ist basisches Wasser?
Viele Menschen halten Mineralwasser für besser als Wasser aus der Leitung und glauben es enthalte mehr Mineralstoffe. Dazu gibt es jedoch mittlerweile keinen Grund mehr, da die EU vor einigen Jahren ein Gesetz aufgehoben hat, das besagte, dass das sogenannte “Mineralwasser” besonders mineralreich sein muss. Tatsächlich ist deshalb der Mineralstoffgehalt des Leitungswassers in vielen Fällen höher als der des Mineralwassers!
Schon 2016 hat Stiftung Warentest dies belegt: „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, so Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest.
Die Stadtwerke Herrenberg sind dafür zuständig, die Qualität des Wassers zu überwachen. Das Trinkwasser aus der Bodenseeversorgung wird bereits in hoher Qualität geliefert. Das Eigenwasser aus dem Wasserwerk Ammermühle, das aus Grundwasser besteht, muss noch aufbereitet werden. Danach wird das Mischwasser an die Kernstadt sowie in die Stadtteile Kayh, Mönchberg und Gültstein geleitet.
Regelmäßige Wasserproben durch die Stadtwerke sowie durch unabhängige Labore garantieren, dass das Herrenberger Leitungswasser die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung unterschreitet. Zudem können die Stadtwerke bei eventuell erhöhten Werten direkt aktiv werden.
Wenden Sie sich in den folgenden Fällen an Ihren Wasserversorger:
Im Herrenberger Leitungswasser gibt es keinerlei bedenkliche Parameter. Selbst die Werte für Nitrat, die in anderen Städten und ländlichen Regionen oft etwas erhöht sind, sind hier sehr niedrig. Dies ist vor allem dem hohen Anteil an Bodenseewasser zu verdanken, das für seine gute Qualität bekannt ist.
Davon abgesehen stellen Schadstoffe für es gar keine Grenzwerte gibt wie Arzneimittelrückstände, diverse Pestizide oder Mikroplastik auch in Herrenberg ein mögliches Problem dar. Auch die Leitungen in ihrem Gebäude können giftige Schwermetalle wie Blei oder Kupfer an das Wasser abgeben.
Wasser testen oder
direkt filtern?
Unzählige Anbieter von Wassertest raten dazu Ihr Wasser testen zu lassen. Wir halten davon wenig, denn:
Das Leitungswasser in Herrenberg wird gemäß der deutschen Trinkwasserverordnung regelmäßig von den Wasserversorgern kontrolliert, bevor es bei Ihnen aus der Leitung kommt. Dabei werden verschiedene Parameter eingehalten. Es ist demnach nicht schädlich, das Herrenberger Leitungswasser zu trinken. Aber ist es damit gesundes Trinkwasser?
Bevor das Wasser jedoch aus Ihrer Leitung kommt, muss es erst ihr hausinternes Versorgungssystem durchströmen. Wie gut dieses gewartet ist, liegt in den Händen des Hauseigentümers. Vorsorglich sollte man den ersten Schwall Wasser ablaufen lassen.
Auf dem Weg vom Herrenberger Wasserwerk zu Ihnen nach Hause ist das Leitungswasser vielen unbekannten Einflüssen ausgesetzt:
Die Herrenberger Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser regelmäßig auf gesundheitsschädliche Parameter wie chemische und mikrobakterielle Belastungen. Dabei haften sie jedoch nur bis zur Übergabe an Ihre Türschwelle - Ab dort sind Hauseigentümer selbst für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.
Durch alte Wasserleitungen können leicht schädliche Schwermetalle oder Mikroorganismen in Ihr Trinkwasser gelangen. Dies kann hochgradig schädigend Kleinkinder sein und ist somit als Wasser für Babynahrung nicht geeignet. Leider werden derartige Zusammenhänge jedoch erst sehr viel später mit dem belasteten Trinkwasser in Verbindung gebracht. Grundsätzlich empfiehlt es sich vorher immer das Wasser für ihr Baby abzukochen.
Eine Wasseranalyse mag auf den ersten Blick Sicherheit bringen, doch sollte man folgendes beachten:
Kalk im Leitungswasser wird auch mit dem “Härtegrad des Wassers” bezeichnet. Es bezeichnet die Konzentration von Kalzium und Magnesium. Kalkhaltiges Wasser zu trinken ist demnach nicht ungesund für den menschlichen Körper. Lediglich für manche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler kann es sich lohnen sein Trinkwasser zu entkalken.
Für die Messung der Wasserhärte gibt es spezielle Teststreifen. Dabei gilt folgendes:
Experten definieren das Leitungswasser ab folgenden Parametern als “hart”, bzw “weich”:
Neben der Wasserhärte ist auch der Leitwert des Trinkwassers von Bedeutung. Um die Wasserqualität zu beurteilen werden oft Geräte zur Messung von ppm oder tds Werten herangezogen. Allerdings kann man nur sehr eingeschränkt von der Leitfähigkeit auf Wasserqualität schließen.
Warum Sie ihr Wasser filtern sollten zeigen folgende Aspekte:
Sie kennen das Prinzip sicherlich aus dem Schwimmbad: Das Wasser aus dem Hahn schmeckt nach Chlor. In Deutschland wird Chlor dem Trinkwasser nur in den Fällen beigefügt, wenn schädliche mikrobakterielle Verunreinigungen vorliegen. Es kann also schon einmal vorkommen, dass dem Trinkwasser in Herrenberg über einen kurzen Zeitraum Chlor beigefügt wird, um Keime und Bakterien unschädlich zu machen. Der Grenzwert für Chlor im Wasser wird dabei jedoch nicht überschritten. Chlor schadet in niedriger Dosierung dem menschlichen Körper nicht direkt.
Die Herrenberger Wasserwerke liefern ausnahmslos aufbereitetes Wasser. Legionellen befinden sich daher im deutschen Leitungswasser eher selten. Allerdings vermehren sich Legionellen gerne vor allem in Warmwassertanks und -leitungen. Eine regelmäßige Legionellenprüfung ist daher Pflicht. Befinden sich Legionellen in ihrem Leitungswasser, so ist das fast mit ausnahmsloser Sicherheit auf Ihre interne Wasserinstallation zurückzuführen. Durch die fehlerhafte Wartung und die zu niedrige Erhitzung des Warmwassers können sich in den Leitungen unbemerkt Legionellenpopulationen bilden, die Ihnen gefährlich werden könnten. In solchen Fällen sollte man insbesondere in der Dusche Legionellen filtern.
Coliforme Keime leben ähnlich Enterokokken im menschlichen und tierischen Därmen. Verschiedene Stämme der Koli-Bakterien lösen beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen hervor, unter denen vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Immunschwache sehr leiden können.
Kolibakterien können vor allem durch Tierfäkalien über den Weg von Brunnen- oder Grundwasser in das Trinkwasser gelangen. Wasserversorger messen derartigen Bakterienstämme in koloniebildenden Einheiten. Werden Grenzwerte überschritten sind sie angehalten dem Gesundheitsamt Bescheid zu geben. In solchen Fällen dürfen Anwohner nur noch abgekochtes Wasser trinken.