Die Kosten für unser Trinkwasser sind von vielen Faktoren abhängig. Erfahren Sie nachfolgend wie sich die Kosten zusammensetzen, welche Folgen Privatisierungen haben und wie man die Kosten eigentlich betrachten sollte...
Im nachfolgenden Artikel wird unter Trinkwasser gleichermaßen Leitungswasser verstanden.
Sauberes Trinkwasser stellt einen Luxus in vielen Regionen der Welt dar, während dieser in Deutschland schon als selbstverständlich gilt. Leitungswasser in unbegrenzter Menge zählt zum Standard, doch dieses wird nicht in allen Regionen zum Standard-Preis verkauft.
Eine Übersicht des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass je nach Wohnort sehr unterschiedliche Ausgaben für das heimische Leitungswasser fällig werden. Ein m³ Wasser kostete im Jahr 2013 in Niedersachsen 1,23 Euro, während Menschen in Berlin für die gleiche Menge 2,17 Euro bezahlen mussten. Neben den Kubikmeter-Preisen unterscheiden sich auch die Grundgebühren für die Wasserversorgung enorm [1].
Mithilfe diverser Rechner können auch Sie den genauen Verbrauch abschätzen und die exakten Wasserkosten in Ihrer Region ermitteln.
Ein wichtiger Kostenfaktor ist neben der Geländestruktur auch die Geologie vor Ort. Beide Aspekte spielen eine bedeutende Rolle beim Wassergewinnungsaufwand und Transport. Auch die Siedlungsstruktur sollte hier nicht außer Acht gelassen werden: Leben wenige Menschen weit verstreut, müssen auch lange Wasserleitungen installiert werden. Diese werden dann zum Teil über den Wasserpreis mitfinanziert.
Der gesunkene Wasserverbrauch in Deutschland führt außerdem dazu, dass in vielen Städten der Wasserdurchfluss in den Leitungen derweil zu gering ist. Während 1991 jeder Deutsche im Schnitt noch 144 Liter Wasser pro Tag verbrauchte, waren es 2010 nur noch 121 Liter [1].
Die Wasserbetriebe müssen nun die nicht ausreichend durchspülten Rohre regelmäßig reinigen, um Keime und Schadstoffablagerungen zu entfernen. Die Kosten hierfür spiegeln sich auch im Trinkwassergesamtpreis wider.
Paradox:
Die umfangreichen Fortschritte und Technologien zur Wassereinsparung stellen viele Wasserwerke vor Probleme. Das Rohrleitungssystem in Deutschland ist nicht darauf ausgelegt und muss nun je nach Bedarf zusätzlich durchgespült werden. Dies treibt wiederum den Wasserpreis!
In der Regel belaufen sich die Fixkosten für die Wasserbereitstellung inklusive der kompletten Aufbereitung auf etwa 75 Prozent des finalen Wasserpreises. Dieser Wert ist unabhängig von der abgegebenen Wassermenge. Lediglich etwa 25 Prozent der Versorgungskosten hängen von Ihrem tatsächlichen Trinkwassergebrauch ab [2].
In Zeiten knapper Haushaltskassen denken viele Gemeinden natürlich über Alternativen zur Geldbeschaffung nach. Der genaue Ablauf dieser Transaktionen ist allerdings oftmals sehr undurchsichtig. Die meisten Kommunen in Deutschland gehen bei einer Privatisierung der Wasserversorgung mit privaten Unternehmen Partnerschaften ein, um große Projekte finanzierbar zu machen.
In England wurde in den 1980er Jahren unter Margaret Thatcher das Konzept zur Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen wiederentdeckt und im Anschluss von Kommunen weltweit imitiert [3].
Die privatwirtschaftlichen Unternehmen können allerdings das benötigte Wasser nicht günstiger produzieren als die Gemeinden, da sie im Gegensatz zu den öffentlichen Einrichtungen Gewinne erzielen müssen. Als das alte Londoner Wassernetz 1989 privatisiert wurde, wurde Profit durch das Einsparen wichtiger Wartungs- und Erneuerungsarbeiten erzielt.
Gleichzeitig mussten die Preise für die Trinkwasserbereitstellung erhöht werden. Die Folgen waren marode Rohrleitungssysteme, durch die die Hälfte des gewonnenen Wassers wieder im Boden versickerte, sowie Verunreinigungen in den Leitungen [3].
Gut zu Wissen:
Private Unternehmen können das benötigte Wasser nicht günstiger als die öffentliche Hand produzieren, daher führen Privatisierungen zwangsläufig zu höheren Kosten.
Mit einem Kubikmeter Wasser, also 1000 Litern, kann der gesamte Wasserbedarf einer Person für neun Tage gedeckt oder etwa 5550 Tassen Kaffee gekocht werden [2].
Die heimische und ständig verfügbare Flüssigkeit hat also einen enormen Vorteil. Neben dem hohen Komfort, brauchen Sie sich auch nicht um den Transport sowie mitunter den umweltbelastenden Verpackungsmüll kümmern [4].
Das aufbereitete Wasser darf zusätzlich nur dann zu Ihrem Haushalt geleitet werden, wenn es den strengen Qualitätskriterien gerecht wird. Leider reichen diese nicht aus, da viele nicht regulierte Schadstoffe in Leitungswasser landen wie Medikamentenrückstände, polare Pestizide oder einfach nur gelöste giftige Schwermetalle aus dem Rohrnetz oder den heimischen Wasserleitungen.
Daher ist das Filtern des heimischen Wassers heutzutage klar zu empfehlen. Diese Kosten reichen aber lange noch nicht an den Preis von gekauften Flaschenwasser heran.
Qualitativ hochwertige Wasserfilter-Systeme entnehmen das Wasser nicht nur am perfekten und bequemen Punkt (z.B. in der Küche), sondern reinigen es von schädlichen, geruchs- und geschmacksverschlechternden Inhaltsstoffen und stellen somit nicht nur eine bessere Qualität des Wassers her, sondern verbessern zusätzlich Komfort und Trinkgenuss.
Und letztlich all das zu geringen Kosten, es lohnt sich folglich diese Rechnung einmal aufzumachen.
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