Das Spurenelement Fluorid wird Ihnen vermutlich bekannt vorkommen: Als kariesvorbeugender Zusatzstoff in Zahnpasta oder auch in Tablettenform, als Zugabe im Speisesalz und nicht zuletzt ist auch im Trinkwasser Fluorid enthalten.
Die bewusste Beimischung des Spurenelements wird dabei in der Regel mit seiner erwiesenen Wirksamkeit zur Prophylaxe von Zahnerkrankungen begründet. Weniger bekannt sind dagegen die schädlichen Folgen einer übermäßigen Aufnahme des Stoffes. Wird die Konzentration im Leitungswasser bei der täglichen Aufnahme nicht miteinberechnet, kann es mitunter zu einer solchen Überdosierung kommen.
Mit welchen Filtermethoden Sie dem vorbeugen können, erläutert der folgende Beitrag.
Fluorid gehört zu den Mineralstoffen, die von Natur aus in diversen Mineralien enthalten sind. Über den Wasserkreislauf gelangt der Stoff in gelöster Form auf natürlichem Wege ins Grund- und damit später auch ins Leitungswasser.
Über diese Quelle hinaus wird Fluorid allerdings auch in verschiedenen Industriezweigen verwendet, deren Abwässer ebenfalls in Grundwasser gelangen können. In einigen Ländern wie Amerika wird Fluorid zudem künstlich dem Trinkwasser zugeführt, um das Kariesrisiko der Bevölkerung zu senken. Diese Vorgehensweise ist allerdings umstritten und wird hierzulande nicht praktiziert [2].
Der Grenzwert für Fluorid liegt nach der aktuellen Trinkwasserverordnung bei 1,5 Milligramm pro Liter [1]. Die Einhaltung dieser Vorschrift muss nach gesetzlicher Vorgabe bei regelmäßigen Untersuchungen durch unabhängige Institutionen kontrolliert werden.
Grundsätzlich ist Fluor ein für den Körper unerlässliches Spurenelement, das zur Knochenbildung beiträgt und auch die Zahngesundheit positiv beeinflusst. Bei einem Mangel kann es unter anderem zu Stoffwechselstörungen kommen und das Risiko von Zahnerkrankungen steigt. Auf der anderen Seite sind jedoch auch die schädlichen Wirkungen einer Überdosierung zu berücksichtigen.
Wer Fluorid über einen längeren Zeitraum in hoher Konzentration zu sich nimmt, kann seine Zähne nachhaltig schädigen, erhöht sein Risiko für Nierenerkrankungen und erkrankt – so das Resultat einiger Studien – mit höherer Wahrscheinlichkeit an Krebs. Bei der so bezeichneten Fluorose, einer Erkrankung die durch die überhöhte Aufnahme des Stoffes ausgelöst wird, kann es schließlich zu Veränderungen der Zähne oder gar zu Verformungen des Skelettes kommen [2] [3] [4].
Angesichts der erwiesenen positiven sowie der ebenfalls nachgewiesenen negativen Effekte von Fluorid auf den Körper sollte allgemein auf eine wohldosierte Aufnahme geachtet werden. Wer beim Trinkwasserkonsum gezielt der Fluoridaufnahme vorbeugen möchte, hat mehrere Filtermöglichkeiten.
Für die Filterung von Fluorid aus dem Wasser gibt es zahlreiche erprobte Verfahren. Als besonders zuverlässig gelten allgemein die Umkehrosmose, die Destillation, der Ionentausch und eine Fällung mittels Kalk. Darüber hinaus kommt gegebenenfalls auch die Adsorption mittels Aktivkohle in Betracht. Allerdings fehlt es hierzu oftmals an ausreichenden Tests [2].
Die Fällung gehört zu den aufwendigsten und komplexesten, aber zugleich auch zu den wirksamsten Methoden der Fluoridentfernung. Bei diesem Verfahren wird das Fluorid durch die Zugabe von Kalk in einen unlöslichen Zustand überführt und das entstandene Fällungsprodukt anschließend mit weiteren Filtermethoden aus dem Wasser entfernt. Die korrekte Nutzung der Methode erfordert Fachkenntnisse [5].
Die Wirkung der auch als Hyperfiltration bezeichneten Umkehrosmose beruht auf der Leitung des Wassers durch eine semipermeable Membran. Durch die feinen Poren der Membran passen größere Moleküle nicht hindurch, sodass allein das reine Wasser zurückbleibt. Neben Fluorid können auf diese Weise unter anderem auch Nitrat, Chlor, Schwermetalle und Pestizide herausgefiltert werden.
Der große Nachteil dieser Wasserfilter liegt allerdings in der parallelen Entfernung von wertvollen Mineralien, die nachträglich wieder zugeführt werden müssen. Bei der Hyperfiltration wird zudem vergleichsweise viel Wasser verbraucht. Sollten Sie sich mit der Technik nicht umfassend auskennen, ist eine Montage des Filters von Expertenhand zu empfehlen [6].
Beim Destillieren wird das Wasser erhitzt, sodass der Wasserdampf nach oben steigt, während schwerere Inhaltsstoffe auf dem Boden zurückbleiben. Der später wieder abgekühlte Wasserdampf ist dann frei von eben diesen Stoffen wie zum Beispiel Fluorid. Das Filtern mithilfe der Destillation nimmt allerdings relativ viel Zeit in Anspruch und erfordert auf die Dauer einen hohen Stromeinsatz [6].
Beim Ionentausch werden die Fluorid-Ionen im Wasser durch andere, als unschädlich eingestufte Ionen eins zu eins ersetzt. Das Wasser wird zu diesem Zweck in einen Behälter mit einem speziellen Granulat eingefüllt, das beim Kontakt die Austauschprozesse in Gang setzt.
Mit Ionenfiltern können Sie gezielt bestimmte Stoffe aus dem Wasser entfernen, eine breite Wirkung gegen verschiedene Schadstoffe wird allerdings nicht erreicht. Zu bedenken bleibt außerdem, dass zwangsläufig neue Stoffe ins Wasser gelangen [6].