Unser Leitungswasser besteht nicht nur aus H2O Molekülen, sondern hat viele weitere Inhaltsstoffe. Einige braucht der Körper zum Überleben, andere können gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Dies ist mitunter stark von der Konzentration der jeweiligen Stoffe abhängig: Mangan im Trinkwasser ist ein Beispiel hierfür. Aus dem Grund stellt sich die Frage: Wie können Sie die Konzentration von Mangan im Wasser selbst beeinflussen? Im Folgenden wird auf die gesetzlichen Grenzwerte von Mangan im Trinkwasser näher eingegangen sowie die Filtermethoden für den privaten und industriellen Gebrauch vorgestellt.
Mangan befindet sich auf natürliche Weise im menschlichen Körper. Es ist ein Bestandteil von Enzymen, das für den Bindegewebeaufbau, die Fett- und Proteinsynthese sowie für viele andere physiologische Vorgänge gebraucht wird und ist daher lebensnotwendig. Der Mensch nimmt Mangan durch pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Reis und Nüsse auf, aber auch Tee kann Mangan enthalten. Eisen und Calcium können die Resorption von Mangan beeinflussen. Die Böden in Deutschland gelten als manganarm, dennoch gelangt der Stoff durch Ausspülungen auf diese Weise in das Grundwasser. Mangan aus dem Trinkwasser kann vom Körper schlechter verstoffwechselt werden, da es anorganisch ist [4].
Im Leitungswasser, aus dem meist Eisen entfernt wird, sind die Mangankonzentrationen in der Regel gering, denn mit der Ausfällung des Eisens werden gleichzeitig Mangananteile entfernt. Es gilt der gesetzliche Grenzwert von 0,05 Milligramm pro Liter. Bei größeren Anlagen, die jährlich bis zu 1000m3 Wasser abgeben, darf die Mangankonzentration nur bis zu 0,2 Milligramm pro Liter betragen, falls die Konzentration geologische Ursachen hat. [2]
In der Regel kommt Mangan in gut löslichen Verbindungen gemeinsam mit Eisen vor. Da der Stoff leicht mit Sauerstoff oxidiert und ausfällt, kann sich in Rohrleitungen leicht Manganschlamm ablagern. Dieser führt nicht nur zu einem Verteilungsproblem, sondern auch zu einem Desinfektionsproblem. Aus diesem Grund sind die Grenzwerte eher praktischer Natur.
Man geht davon aus, dass auch höhere Mangankonzentrationen von bis zu 0,2 Milligramm pro Liter im Trinkwasser keine gesundheitlichen Probleme bereiten. [3] Eine zu hohe Aufnahme von Mangan kann allerdings nervenschädigend wirken. Dadurch können neuropathologische Gehirnveränderungen auftreten. [2]
Auch wenn Mangan für den Körper lebensnotwendig ist, kann der Körper das Mangan aus dem Trinkwasser schlecht verstoffwechseln und somit schlecht nutzen. Aus Gefahr, dass Manganschlamm in den Leitungen entstehen kann, ist es unbedingt notwendig, die gesetzlichen Grenzwerte nicht zu überschreiten. Besonders für Säuglinge sind zu hohe Mangankonzentrationen gefährlich. Wenn Sie den Mangangehalt selbst kontrollieren wollen, können Sie zu einigen Filtermethoden greifen. Im Falle von der Entfernung von Mangan ist besonders das Verfahren der Umkehrosmose empfehlenswert. Ebenfalls hilfreich sind einfache mechanische Filter mit Quarzsand oder spezielle Anlagen, die Mangan ausflocken lassen.
Quarzsand wird in den Wasserwerken genutzt, wo die Entmanganung bereits als Standardverfahren gilt. Bei diesem Verfahren handelt es sich um mechanische mit Quarzsand gefüllte Filter. Aber auch in privaten Haushalten nutzen einige Menschen diese Technik, um ihr Trinkwasser selbst zu optimieren [4].
Eine weitere Methode, um Mangan aus dem Wasser zu filtern, ist die Zugabe von Sauerstoff. Gelöste Manganverbindungen wie Mangan-(II)-Ionen können so ausgefällt und in einem weiteren Schritt anschließend gefiltert werden. Man spricht auch von einer Ausflockung [4]. Diese Anlagen werden sowohl im großen Stil industriell oder von den Wasserwerken verwendet, können aber auch in kleinerer Form als Heimanlagen betrieben werden.
Die Umkehrosmose ist ein beliebtes und wirksames Filterverfahren und entfernt nahezu alle partikulären und gelösten Stoffe aus dem Trinkwasser, inklusive gelöster Salze und Mineralien, wodurch der pH-Wert sich ins saure Milieu verändert. Das Wasser wird mit Druck durch eine feinporige Membran gepresst, die nur H20-Moleküle hindurchlässt. Die Membran muss regelmäßig abgespült werden, um eine Verstopfung zu verhindern [1]. Das grundsätzlich sehr effektive Filterverfahren der Aktivkohle-Blockfilterung ist für die Entnahme von Mangen und Eisen nicht ideal.