Für die Luftreinigung im Innenbereich gibt es nicht nur HEPA Filter, sondern auch Ionen-Filter, die vor allem in den 1990er Jahren sehr weit verbreitet waren. Mittlerweile hat sich die Luftreinigungs-Technologie jedoch weiterentwickelt. Wir verraten Ihnen, was der HEPA Filter im Vergleich zum herkömmlichen Ionen-Filter besser kann.
Zunächst einmal muss differenziert werden zwischen Elektrofiltern und Luftionisatoren. Beide Modelle funktionieren „filterlos“, das heißt, es ist gar kein physischer Filter eingebaut.
Elektrofilter haben positive und negativ geladene Platten. Die sich in der Innenluft befindlichen Partikel sammeln sich auf dort, wenn sie durch den Luftreiniger gesogen werden. Deshalb muss der Filter auch nicht ausgetauscht, sondern lediglich abgewaschen werden – Was auf lange Sicht nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstig ist.
Mit zunehmender Verschmutzung nimmt die Reinigungsleistung dieser Ionenfilter jedoch linear ab. Selbst bei einer regelmäßigen Reinigung liegt die Effizienz von Ionenfiltern noch deutlich unter HEPA-Filtern.
Auch was die Reinigungsleistung angeht, kann der Ionenfilter nicht mit den neueren HEPA-Filtern mithalten. Durch das filterlose System kann der Luftreiniger vor allem Partikel unter 0,3 Mikrometern nicht effizient aus der Luft entfernen, sprich Abgase und Feinstaub.
Doch genau diese Schadstoffe sind die häufigsten Übeltäter, wenn es um chronische Erkrankungen geht. Sie schweben tagelang in der Luft herum, bis sie von uns eingeatmet werden und sich dann langfristig in der Lunge festsetzen im schlimmsten Fall bis zum Gehirn wandern.
Als weiterer Kritikpunkt an Elektrofiltern ist der Fakt zu nennen, dass Ozon ein Nebenprodukt der elektrisch geladenen Platten ist – Ein chemischer Stoff, der selbst als Innenluftverschmutzung angesehen wird. Ozon reizt den menschlichen Körper, indem es die Atemwege angreift und so zu Kopfschmerzen und Atembeschwerden führen kann. Es ist deshalb ist vor allem für COPD-Patienten, Menschen mit Lungen-Emphyseme und Asthmaerkrankte ein sehr hoher Risikofaktor.
In Raucherhaushalten ist Ozon eine zusätzliche Gefahr, da es mit Nikotin reagiert und kleinste Aerosole bildet, die übrigens weitausgefährlicher sind als die ursprünglichen Substanzen in Tabakrauch. Ironisch scheint es daher, dass Elektrofilter in Bezug auf Tabakrauch sehr effizient funktionieren, weshalb sie gerne im Hotelbereich zum Entfernen von hartnäckigem Tabakgeruch eingesetzt werden.
Luftionisatoren haben ebenfalls keinen physischen Filter, in manchen Fällen funktionieren sie sogar ganz ohne Motor. Sie werden auch als „negativer Ionengenerator“ bezeichnet, da sie eine negative Ionenladung emittieren, die sich an die Partikel in der Luft anlagern sollen.
Die Idee dahinter ist, dass die Partikel in der Luft wie Staub, Pollen oder Schimmelpilzsporen diese elektrische Ladung aufnehmen und dann mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an Oberflächen haften bleiben.
Problematisch ist hierbei leider, dass die Partikel nicht unterscheiden, woran genau sie haften bleiben – Das könnte dann der Teppich, die Klamotten oder auch im schlimmsten Fall auch Ihre Lunge sein. Ebenso wie der Elektrofilter ist der negative Ionenfilter also eine vergleichsweise ineffiziente und relativ ziellose Angelegenheit.
Doch zum Glück gibt es neuerdings sogenannte HEPA-Filter, der uns in Sachen Performance und Effizenz nicht im Stich lässt und auch ohne schädliches Ozon zuverlässig filtert.
Die Abkürzung HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air“.
Wie viele hilfreiche Innovationen unserer heutigen Zeit, kommen die HEPA Filter ursprünglich aus dem Militär. Während des zweiten Weltkrieges wurden diese entwickelt, um eine effektive Gasmaske herzustellen. Seither hat sich diese Technologie nicht mehr signifikant verändert. Sie sind nach wie die beste Technologie auf dem heutigen Markt.
Auch in Flugzeugen werden diese HEPA-Filter genutzt, da sie sich hervorragend eignen, um Bakterien, Viren und andere kleinere Partikel aus unserer Luft zu filtern.
HEPA-Filter enthalten kein Papier und kommen gänzlich ohne Chemikalien aus. Sie entfernen nahezu 100% aller ultrafeinen Lungengängigen Partikel aus der Luft, darunter auch Staubmilben, Blütenstaub und Pollen. Da in diesen Geräten keine elektrischen Felder zur Erzeugung von Ionen angelegt werden, können solche Luftreiniger auch kein Ozon produzieren.
Mit der Zeit filtern HEPA-Filter sogar die Atemluft noch effizienter, da sich der Filter durch die Anlagerung der eingefangenen Stoffe verdichtet und so noch mehr Partikel dort hängen bleiben. Ungefähr alle zwölf Monate sollten die HEPA Filter dennoch gewechselt werden, um Ihnen eine zuverlässige Zirkulation im Raum zu gewährleisten.