Das Schwermetall Nickel wird in der Industrie hauptsächlich in der Stahlproduktion verarbeitet und ist ein wichtiger industrieller Werkstoff. Nickel kann auch in Ihr Trinkwasser gelangen und eine erhöhte Aufnahme kann Ihre Gesundheit gefährden. Welche Ursachen das Element im Leitungswasser hat, welche Probleme für Ihre Gesundheit auftreten können und was hinter dem Begriff Nickel steckt, wird im folgenden Artikel näher beleuchtet.
Nickel wird hauptsächlich als Legierung in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt. Es ist in der Stahlherstellung von großer Bedeutung, jedoch wird es auch beispielsweise im Flugzeugbau für die Legierung von Turbinenblättern, im Fahrzeugbau, der Kraftwerktechnik oder auch in der Münzproduktion verarbeitet.
Zinkerze werden vor allem in Russland, Australien und Kanada abgebaut und 40% der weltweiten Menge nach Europa geliefert. Etwa ein Viertel der Nickelproduktion wird durch das Recyceln von nickelhaltigem Schrott gewonnen. Des Weiteren ist es auch ein Inhaltsstoff von landwirtschaftlichen Düngemitteln.
Großfeuerungs- und Müllverbrennungsanlagen sowie die verarbeitende Industrie stoßen nickelhaltige Abgase aus, die so in die Atmosphäre gelangen. Durch Niederschlag gelangt das Schwermetall in die Böden, versickert und kann auf diese Weise das Grundwasser erreichen. Auch eine direkte Einleitung in das Abwasser durch Industriebetriebe, unter anderem der Galvanikindustrie, ist möglich.
In der Landwirtschaft eingesetzte Düngemittel enthalten neben den erwünschten Nährstoffen auch Schwermetalle wie Nickel. Bei intensiver Düngung kann es sich so im Boden anreichern und mit dem Regenwasser bis in tiefere Gesteinsschichten in das Grundwasser befördert werden. Auch innerhalb des Hauses kann Nickel in Ihr Trinkwasser gelangen. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei Armaturen und Wasserleitungen, die das Metall in das Wasser abgeben können.
Der pH-Wert des Wassers, die Wassertemperatur und die Verweildauer des Wassers in den verchromten Armaturen bestimmen die Menge der Nickelabgabe an das Wasser. Ein erhöhter pH-Wert und ein erhöhter Wasserdurchfluss vermindern den Nickeleintrag in das Trinkwasser.
Die Trinkwasserverordnung legt den Grenzwert für Nickel bei 0,02 mg pro Liter Leitungswasser fest. Grundlage ist die durchschnittliche, wöchentliche Trinkwasseraufnahme.
Das Schwermetall gelangt mit dem Trinkwasser, der Nahrung, über die Atemwege oder auch durch direkten Hautkontakt in den menschlichen Körper.
Gut zu Wissen:
Sie nehmen als durchschnittlicher Erwachsener über die Nahrung etwa 0,09 mg, ein Kind 0,04-0,19 mg Nickel zu sich. Dieser Wert liegt im normalen Rahmen und ist nicht ungesund.
Generell nimmt der menschliche Körper jedoch größere Mengen jenseits des Grenzwerts schlecht auf. Beim Verschlucken höherer Mengen kann der Körper mit Brechreiz reagieren, was dazu führt, dass das Schwermetall wieder aus dem Körper entfernt werden kann.
In der Umwelt ist Nickel für einige Lebewesen lebenswichtig, jedoch in hoher Konzentration giftig. In Pflanzen liegt die Nickelkonzentration unter normalen Umständen bei etwa 1 μg/g, Werte über 50 μg gelten als giftig. Teeblätter haben mit 7,6 mg pro kg getrockneter Blätter einen ungewöhnlich hohen Nickelgehalt.
Im Vergleich zu Pflanzen tolerieren manche Getreidesorte Nickel in viel geringerem Ausmaße. Bei Wassertieren hängt es sehr von der Art ab, bei welcher Konzentration eine Vergiftung und ein Sterben ausgelöst werden können. Beispielsweise vertragen Flusskrebse das Schwermetall in höherem Maße als Wasserflöhe. Auch bei Vögeln, die sich hauptsächlich von Wasserlebewesen ernähren, ist Nickel in den Organen nachgewiesen worden.
Wenn Ihr Trinkwasser den Grenzwert von 0,02 mg pro Liter einhält, ist es das Wasser völlig unbedenklich und Sie können es problemlos trinken. Höhere Nickelkonzentrationen können bei Allergikern Hautbrennen und –jucken verursachen.
Ein andauernder Kontakt mit Nickel, wie beispielsweise durch nickelhaltige Legierungen der Badarmaturen, kann zu einer Hautentzündung führen, die sich bei empfindlichen Menschen durch vermehrten Nickelkontakt weiter verschlimmert. Neben der Aufnahme über Risse in der Haut, gelangt Nickel über die Nahrung, das Trinkwasser und die Atemwege in den Körper.
Gefahr durch die Luft:
Eine viel größere Gefahr stellt das Inhalieren von Nickelpartikeln dar. Diese stehen im Verdacht, Lungenkrebs und Tumore in der Nase verursachen zu können. Allerdings betrifft dieses Risiko vor allem Arbeiter in der nickelverarbeitenden Industrie, die ständig in Kontakt mit dem Schwermetall sind.
Der Gesetzgeber gibt als Grenzwert für die Nickelkonzentration 0,02 mg pro Liter Trinkwasser vor. Ein höherer Wert im Leitungswasser kann für die Gesundheit schädlich sein. Bei Hautkontakt können Entzündungen ausgelöst werden, was vor allem bei nickelhaltigen Badarmaturen ein Problem ist. Wenn Sie eine höhere Menge nickelhaltiges Wasser trinken, kann dies Unwohlsein und Übelkeit auslösen.
Ihnen stehen als Verbraucher technische Möglichkeiten bereit, wie beispielsweise die Anwendung von Aktivkohle und Koagulationsmittel, um Nickel aus dem Wasser zu filtern.
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