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Nickel aus dem Trinkwasser filtern

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 17. Februar 2023
Lesedauer: 3 Minuten

Für die Konzentration von Nickel im Leitungswasser ist in der Trinkwasserverordnung ein genauer Grenzwert festgelegt, dessen Einhaltung die Wasserversorger kontrollieren müssen. Da Nickel jedoch häufig erst bei der Hausinstallation ins Wasser gelangt, ist diese Regelung für den Verbraucher nicht uneingeschränkt hilfreich.

Nicht nur gegen das Schwermetall allergische Personen sollten daher angesichts der schädlichen Wirkungen einer erhöhten Nickelaufnahme über Filterungsmaßnahmen nachdenken. Lesen Sie nachfolgend, welche Möglichkeiten es gibt.

Warum kann das Schwermetall Nickel in unserem Trinkwasser vorkommen?

Die Wege des Schwermetalls ins Trinkwasser sind vielfältig. In verschiedenen Industriebetrieben werden nickelhaltige Abgase produziert, die durch Niederschläge im Böden versickern und damit ins Wasser gelangen.

Einige Betriebe leiten den Stoff auch direkt mit dem Abwasser in Oberflächengewässer ein und manche in der Landwirtschaft verwendeten Düngemittel enthalten neben den erwünschten Nährstoffen ebenfalls das Schwermetall. Während diese Verunreinigungen allerdings im Wasserwerk erkannt werden, können die zuständigen Versorger die Anreicherung des Wassers mit Nickel über die öffentlichen Rohrleitungen hinaus nicht kontrollieren.

Woher kommt Nickel?

Nickel wird teilweise durch Armaturen, Heizelemente und Boiler freigesetzt oder kann über Wasserkocher und Kochtöpfe ins Wasser gelangen. Wie viel Nickel ins Wasser abgegeben wird, hängt grundsätzlich von der Beschaffenheit des Wassers ab. Ein niedriger pH-Wert begünstigt beispielsweise die Freisetzung. Nach der Trinkwasserverordnung sind maximal 0,02 mg pro Liter zulässig [1] [2].

Wann ist der Einsatz eines Wasserfilters gegen Nickel sinnvoll?

Die Verwendung von Wasserfiltern zur gezielten Entfernung des Schwermetalls erscheint vor allem aus zwei Gründen sinnvoll. Zum einen sollten Nickelallergiker über Filtermaßnahmen nachdenken. Da auch in anderen Nahrungsmitteln naturgemäß Nickel enthalten ist, kann das Wasser womöglich der Auslöser sein, der die Höchstmenge überschreitet und zur allergischen Reaktion führt.

Nicht akut giftig:

Zum anderen empfiehlt sich eine zusätzliche Filterung, wenn etwaige Beschwerden wie Unwohlsein und Übelkeit oder juckende Stellen am Körper nach dem Baden potentiell auf das Schwermetall zurückzuführen sind. Nickel wird gemeinhin als nicht akut giftig eingestuft, kann aber in erhöhter Konzentration dennoch Beschwerden verursachen [2].

Welche Filtermöglichkeiten gibt es und welche ist die Richtige für Sie?

Die Konzentration von Nickel im Rohwasser, das Wasserwerke für die Aufbereitung zu Leitungswasser verwenden, entspricht häufig den Grenzwerten, sodass keine zusätzlichen Filterungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Lagert sich das Schwermetall hingegen erst nach der Einspeisung in die hauseigenen Leitungen oder gar erst beim Kochen im Wasser an, können Sie mit geeigneten Wasserfiltern den Stoff wirksam entfernen. Infrage kommen vor allem verschiedene Typen von Aktivkohlefiltern sowie Systeme, die mit der Umkehrosmose arbeiten. Darüber hinaus ist auch ein Ionentausch möglich.

Aktivkohle-Blockfilter

Die für den Laien einfachste Methode, Nickel und darüber hinaus auch andere Schwermetalle sowie weitere potentiell schädlichen Stoffe aus dem Wasser zu filtern, stellt der Anschluss eines Aktivkohle-Blockfilters dar. Messungen ergeben eine zuverlässige Wirkung dieser Wasserfilter: Nickel ist demnach nach der Filterung nicht mehr nachweisbar [3].

Doch wie funktioniert der Filter und welche Komponenten gibt es bei der Nutzung zu beachten? Ein Aktivkohlefilter basiert auf dem Einsatz von Aktivkohle, durch die das Wasser hindurchgeleitet wird. Nickel sowie weitere unerwünschte Stoffe bleiben entweder dabei in dem Labyrinth an feinen Poren der Aktivkohle hängen, werden katalytisch umgewandelt oder bleiben wie bei einem Magnet direkt an der Oberfläche "kleben" (Adsorption).

So werden diverse Schadstoffe (giftige Schwermetalle, Medikamentenrückstände, Pestizide usw.) nachhaltig aus dem Wasser entfernt. Wichtige Mineralien bleiben dem Wasser erhalten.

Ein Aktivkohle-Blockfilter lässt sich zum einen direkt am Wasseranschluss in der Küche als Auf- oder Untertischfilter verwenden. Allgemein punkten Aktivkohlefilter mit ihrer einfachen Montagemöglichkeit sowie der unkomplizierten Wartung. Sie müssen die Aktivkohle lediglich etwa alle sechs Monate auswechseln, um die volle Funktionsfähigkeit des Filters zu erhalten [4].

Umkehrosmose gegen Nickel

Bei der auch als Hyperfiltration bezeichneten Umkehrosmose wird das Wasser über eine semipermeable Membran geleitet. Durch die feinen Poren der Membran gelangen lediglich die kleineren Wassermoleküle hindurch, während die größeren Moleküle z.B. von Schwermetallen wie Nickel oder auch anderer Stoffe wie Chlor und Nitrat zurückgehalten werden.

Das Ergebnis dieser Filtermethode ist ein besonders reines, leicht saures Wasser. Nachteilig erscheinen bei der Umkehrosmose allerdings der vergleichsweise hohe Wasserverbrauch, die recht komplizierte Montage und schließlich der Verlust wertvoller Mineralien während des Filtervorgangs. Diese müssen vor dem Trinken wieder zugeführt werden [4].

Ionentauscher

Der Ionenaustausch stellt eine besonders komplexe Möglichkeit dar, Wasser von Schadstoffen zu befreien. Bei den entsprechenden Geräten werden die enthaltenen Nickelionen gegen andere, unbedenkliche Ionen ausgetauscht was per se keine Filterung im eigentlichen Sinne bedeutet. Das Hauptproblem stellt die kontinuierliche Überwachung der Filterleistung dar. Den Einbau und die korrekte Verwendung dieser Filter sollten Sie sich von einem Experten zeigen lassen [4].

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