Im Wasser sind viele Mineralstoffe enthalten und viele davon sind wichtig für den Körper. Ob Kalk auch dazu gehört, aus welchen Mineralien es besteht und welche möglicherweise negativen Auswirkungen kalkhaltiges Wasser auf Haut und Herz haben erfahren Sie nachfolgend.
Kalk gelangt auf natürlichen Wegen ins Trinkwasser. Es ist in erster Linie eine Verbindung aus Kalzium und Magnesium: Stoffe, die durch Gesteinsschichten im Wasser gelöst werden. Je mehr Kalk im Wasser ist, desto härter ist es.
Kalzium ist ein wichtiger Mineralstoff für unseren Körper, der davon etwa 15 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht aufweist, hauptsächlich in den Knochen. Ein gesunder Mensch braucht etwa 50 bis 300 Milligramm Kalzium am Tag, welcher vorwiegend über feste Nahrung aufgenommen wird.
Kalzium ist aber nicht nur für den Knochen- und Zahnaufbau von Belang, es steuert zu einem kleinen Teil auch die Gehirn- und Nerventätigkeit, Kalziummangel kann demnach durchaus negative Auswirkungen wie Schlafmangel, Reizbarkeit oder Schwindelgefühle verursachen. Es ist also eher begrüßenswert, dass sich im Trinkwasser Kalk befindet, denn ein Großteil der benötigten Menge wird über Nahrung und eben Wasser aufgenommen.
Gut zu Wissen:
Kalkhaltiges, also hartes Wasser ist also keinesfalls ungesund – die Mär einer möglichen ‚Verkalkung des Körpers‘ ist wissenschaftlich längst widerlegt.
Auch das im kalkhaltigen Wasser enthaltende Magnesium ist für den menschlichen Körper ein wichtiger Mineralstoff, denn er schützt zum Beispiel Muskeln und Knochen, baut Eiweiße auf und setzt Hormone und Botenstoffe frei.
Allerdings ist es leider nicht möglich, den Mineralstoffausgleich im Körper durch das einfache Trinken von Leitungswasser herzustellen, denn dann müssten Unmengen an Litern getrunken werden, um den nötigen Bedarf zuzuführen. Auch kann das im Trinkwasser enthaltene Kalzium als Kalk nur schlecht vom Körper verwertet werden, denn für den Körper sind nur die einzelnen Bestandteile, also Kalzium und Magnesium, wichtig.
Beide Stoffe sind in der Kalkverbindung aber schwer löslich und können damit die Darmwand gar nicht passieren, werden also am Ende größtenteils einfach wieder ausgeschieden [3].
Es entstehen immer wieder Mythen, dass Kalk schlecht für das Herz ist. Kardiologen können hier jedoch Entwarnung geben, denn das im Trinkwasser enthaltene Kalk hat nichts mit der Verkalkung von Blutgefäßen zu tun [2].
Kalkhaltiges Wasser kann im Zusammenhang mit Seife unlösliche Salze bilden, die sich auf Haut und Haaren ablagern. Folgen sind stumpfes und glanzloses Haar beziehungsweise ein Spannungsgefühl auf der Haut. Weiches Wasser hingegen lässt die Haut zart und seidig anfühlen und die Haare glänzender und geschmeidiger erscheinen.
Oft ist es aber einfach auch Geschmackssache, welche Wasserhärte für den eigenen Gebrauch angenehm ist, denn einige Menschen empfinden auch das weiche Wasser in Verbindung mit Seife als störend, da dabei oft der Eindruck entsteht, die Seife ginge nicht ab von der Haut [1].
Nicht verwechseln:
"...das im Trinkwasser enthaltene Kalk hat nichts mit der Verkalkung von Blutgefäßen wie der Arterie zu tun."
Der Körper braucht Kalk. Trotzdem hat Kalk im Leitungswasser viele Nachteile, die zwar nicht gesundheitlicher Natur sind, aber dennoch wichtig für Sie sein können. Sind kalkhaltige Rückstände aus dem Wasser entfernt worden oder ist das Leitungswasser im eigenen Haushalt generell nicht zu hart, ergeben sich folgende Vorteile:
Kalk kommt auf natürlichem Wege ins Wasser. Versorger müssen bei der Aufbereitung die Vorgaben der Trinkwasserverordnung beachten. Dies bedeutet, dass das Wasser weder kalkabscheidend noch korrosiv sein darf. Man spricht von einem Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht.
Dies ist jedoch gar nicht so einfach, denn eine Veränderung der Temperatur hat eine Veränderung der kalkauflösenden Eigenschaften des Wassers auf sich. Je wärmer das Wasser, desto weniger Kalk kann gelöst werden. Man könnte das Wasser zentral filtern, hierfür fehlen den Versorgern aber in der Regel die finanziellen Mittel.
Da es sich bei Kalk nicht um eine gesundheitliche Bedrohung handelt, wird das Problem an den Endverbraucher abgegeben [4]. Mehr zu Kalk im Trinkwasser...
Wer den Kalkgehalt im Leitungswasser verringern möchte, kann auf eine Wasserbehandlungsanlage zurückgreifen. Hier gibt es Unterschiede zwischen Hauseingangsgeräten, die das Wasser von Anfang an filtern und dadurch das gesamte Rohrleitungssystem vor Kalkablagerungen schützen und Einzelplatzlösungen, wobei beispielsweise nur das Teewasser gefiltert wird [4].
Es gibt beispielsweise Weichwasseranlagen, die nach dem Prinzip des Ionenaustausches funktionieren. Calcium und Magnesium werden dabei durch Natrium ersetzt. Diese Art von Kalkfiltern wird heute am häufigsten eingesetzt. Sie sollten allerdings bedenken, dass eine solche Anlage teuer ist und hier die Konzentration von Natrium im Trinkwasser steigt, was sich auch geschmacklich erkennbar macht [4].
Bei dem Mineralstoffdosierungsverfahren wird Phosphat dem Wasser zudosiert. Dieses verbindet sich mit den Kalkmolekülen, ein unlöslicher Stoff (Calciumcarbonat) entsteht. Dieses Verfahren ist bei extremen Härtegraden jedoch nicht geeignet [4].
Eine Membrananlage filtert den Kalk aus dem Wasser und reduziert gleichzeitig die Anteile von Schadstoffen und Keimen. Diese Geräte sind jedoch sehr aufwendig in ihrer Installation, teuer und wartungsintensiv [4].
Generell gilt, dass Trinkwasser in Deutschland eines der am besten kontrollierten Lebensmittel ist. Es ist qualitativ sehr hochwertig und im Großen und Ganzen für den Körper offiziell unbedenklich.
Da Kalk sich in keiner Weise auf die Gesundheit auswirkt, ist es sogar ratsam, Leitungswasser dem gekauften Wasser aus dem Supermarkt vorzuziehen, denn das bringt einige Vorteile mit sich, es ist zum Beispiel günstiger, muss nicht transportiert werden und kommt streng nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung aus dem Hahn.
Dennoch sollte bedacht werden, dass auch im Leitungswasser immer noch Schadstoffe zurückbleiben für die gar keine einzuhaltenden Grenzwerte existieren, wie Rückstände von Arzneien, Kontrastmitteln oder bestimmten Pflanzenschutzmitteln.
Wer auf faktisch unbedenkliches Wasser zurückgreifen möchte, der kann das Leitungswasser auch zu Hause noch einmal zusätzlich mit Umkehrosmose oder mit Aktivkohle reinigen, hier wird noch einmal deutlich mehr an Kleinststoffen zurückbehalten, das Wasser schmeckt besser und ist gesünder.
Da das Leitungswasser hierbei teilweise auch von Kalk befreit wird, ist es im Anschluss nicht nur weicher, sondern besser für alle gängigen Haushaltsgeräte zu verwenden. Bei der Aktivkohle kann gelöster Kalk allerdings passieren – insofern können das enthaltende Kalzium und Magnesium entsprechend vom Körper auch aufgenommen und genutzt werden [5].