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Laserdrucker sind eine wahre Feinstaubschleuder und machen das Büro so langfristig zu einem gesundheitsbelastenden Arbeitsumfeld. @shironosov /istockphoto.com

Feinstaub am Arbeitsplatz

Vitalhelden Redaktion
Aktualisiert: 2. Juli 2021
Lesedauer: 6 Minuten

Feinstaub am Arbeitsplatz ist eine ernstzunehmende Gefahr, denn neben dem möglichen Luftaustausch mit der Umgebung gibt es in Büros zahlreiche technische Geräte, die Kleinstpartikel in die Raumluft absondern. In Werkstätten ist die Lage besonders brenzlig und Beschäftigten auf dem Land machen Dünger, Ammoniak und Pestizide zu schaffen.

Feinstaub am Arbeitsplatz hat viele Gesichter:

Einfallstore für Feinstaub lauern außerhalb wie innerhalb von Betrieben:

  • Autoabgase sowie Reifen- und Straßenabrieb
  • Viren, Pilze und Bakterien
  • Schimmelsporen
  • Nanopartikel durch Computer und Laserdrucker
  • Holzstaub und Metallrückstände in Werkstätten

Unterschätzte Gefahr: Feinstaub in Innenräumen

Die Gefahren durch Feinstaub sind seit den 1980er Jahren bekannt. Seitdem sind mehrere Umweltgesetze verabschiedet worden, um die Bürger vor Feinstaub zu schützen. Seltsamerweise betrafen diese Verordnungen nur die Innenstädte.

Die Feinstaubbelastung in den Innenräumen wurde komplett „vergessen“. Dabei halten Menschen moderner Digitalgesellschaften sich nach einer Studie inzwischen 80 bis 90 % (1) ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumlichkeiten auf.

In einer Studie kam die WHO zu dem erschreckenden Ergebnis, dass Jahr für Jahr etwa 600.000 Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen seien. Die Untersuchung wurde in 53 europäischen Ländern durchgeführt. In Deutschland kamen die Wissenschaftler auf ca. 66.000 Todesfälle jährlich.

Die Feinstaubbelastung am Arbeitsplatz ist branchenabhängig

Der Schwerpunkt liegt in diesem Ratgeber auf Feinstaub am Arbeitsplatz. Sei es ob im Büro, in der Werkstatt, in der Fabrik oder auf dem Bauernhof, Beschäftigte kommen am Arbeitsplatz mit Feinstaubkonzentrationen zusammen, die den für Feinstaub gültigen EU-Grenzwert von 40 µ um ein Vielfaches überschreiten können. Die Gefahr durch Feinstaub ist in jeder Branche spezifisch.

Die Schwerpunkte variieren also je nach Arbeitsplatz, sodass sich die Risiken von Branche zu Branche unterscheiden. Wer viel in asbest- und quarzverseuchten Gebäuden zu tun hat, entwickelt ein höheres Risiko für Lungenkrebs; wer mit Silikon zu tun hat, entwickelt eher eine Staublunge; Holzstaub kann zu Nasenkrebs führen und Nanostaub erhöht das Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken, weil die Kleinstpartikel über die Nasenhöhlen bis in den Blutkreislauf gelangen können.

Gefahr durch Feinstaub nach Branche

Feinstaub im Büro

Technische Geräte sind im Büro heute selbstverständlich. Vor allem der Laserdrucker steht im Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein und womöglich Krebs auszulösen. Der Grund sind die vielen Nanopartikel, die beim Bedrucken der Schriftstücke mit den ultrafeinen Tonerpartikeln emittiert werden.

Lasedrucker verursachen Feinstaub
Ein Lasedrucker ist eine größte Feinstaubquelle im Büro. @ Mindful Media /istockphoto.com

Die Wissenschaft steckt diesbezüglich noch in den Kinderschuhen. Aber weil die Gefahr sehr konkret zu sein scheint und immer mehr Beschäftigte, die in der Nähe von Laserdruckern arbeiten, über ein Unwohlsein und andere Symptome klagen, haben viele Hersteller von Laserdruckern bereits reagiert.

Sie entwickelten Laserdrucker mit speziellen Feinstaubfiltern. Aber ob der Arbeitgeber sich ein solch modernes und kostenintensives Gerät bei einem gleichzeitigen Austausch der veralteten Modelle auch anschafft, das steht auf einem ganz anderen Blatt, zumal gesetzliche Regelungen ihn noch nicht dazu verpflichten. Weitere typische Quellen für Feinstaub im Büro sind Fax-Geräte, Kopierer und toxische Flammschutzmittel in Computern.

Feinstaub in Werkstätten

In Werkstätten wird gefräst, geschweißt, gesägt und geschliffen. Durch sämtliche Vorgänge reichert sich Feinstaub in den Hallen an. Verschärft wird das Problem dadurch, dass sich in Werkstätten unzählige Staubfänger befinden, die eher unzureichend vom Staub befreit werden. Viele dieser Staubfänger liegen nämlich an schwer zugänglichen Stellen, die auch ein Reinigungsservice, sofern er denn zur Verfügung steht, leicht übersehen kann.

Die Werkstatt ist ein Arbeitsplatz mit einer besonders hohen Belastung durch Feinstaub
Auch in der Werkstatt ist äußerste Vorsicht geboten, denn hier ist die Belastung durch Feinstaub (z.B. durch Späne) besonders hoch. Es lohnt sich, auf effiziente Schutzmaßnahmen wie Schutzkleidung und auch einen Luftreiniger zu setzen. @KatarzynaBialasiewicz /istockphoto.com

Neben den beschriebenen Vorgängen können auch durch die Maschinen selbst gefährliche Gase, Dämpfe, Rauchabsonderungen und Kleinstpartikel emittiert werden, die sich mit den Viren und Bakterien mischen, welche die vielen in einer Werkstatt beschäftigten Mitarbeiter mitbringen. Wie massiv das Problem Feinstaub in Werkstätten ist, zeigen die Statistiken, nach denen 52 % der Beschäftigten in Werkstätten an Langzeiterkrankungen leiden und 14 % aller Ausfälle auf Erkrankungen der Atemwege zurückgehen (3).

Feinstaub auf dem Land

Wer in einem bäuerlichen Betrieb auf dem Land arbeitet, ist nicht zwangsläufig auf der sicheren Seite. Ähnlich wie die Feinstaubbelastung in Innenräumen wurde nämlich viel zu lange die Feinstaubgefahr in der Landwirtschaft unterschätzt, mit der die Beschäftigten im Rahmen ihrer Tätigkeiten in Berührung kommen. Hier ist es besonders die Emission von Ammoniak, die durch Viehhaltung und Düngung entsteht, die zu der Belastung der Luft führt.

Ammoniak gehört nämlich zu dem sekundären Feinstaub, der sich mit anderen Partikeln vermehrt und somit schnell zu Feinstaub wird. Weitere Quellen für Luftverschmutzung auf dem Bauernhof sind Methan, Herbizide und Pestizide.

Auch mit den Pollen als natürlicher Feinstaub, die es auf dem Bauernhof naturgemäß zahlreich gibt, kommt nicht jeder Beschäftigte gleich gut zurecht. Manche sind allergisch gegen Pollenstaub, andere entwickeln unter dem Einfluss der Pollen entsprechende Allergien.

Damit der Arbeitsplatz wieder rein wird: Tipps zur Selbsthilfe

Keine Macht den Viren: Wer krank ist, der bleibt zu Hause

Arbeitgeber und Arbeitnehmer verfügen über vielfältige Hebel, um der Feinstaubbelastung entgegenzuwirken. Einfach und wirkungsvoll ist es bereits, nicht mehr bei kleineren Erkrankungen wie einer Grippe die Zähne zusammenzubeißen und trotzdem am Arbeitsplatz zu erscheinen.

In dieser Hinsicht hat ein Wertewandel stattgefunden, denn genau dieses beschriebene Verhalten gehörte zum traditionellen Arbeitsethos, den viele Beschäftigte teilten.

Unabhängig von der aktuellen Covid-19-Pandemie gilt dieses Verhalten nicht mehr als opportun. Kranke Arbeitnehmer gefährden mit ihren Viren und Bakterien ihre Kollegen, sind weniger produktiv und machen mehr Fehler, sodass auch das Verletzungsrisiko im Betrieb ansteigt. Aus diesen Gründen gilt es heute als für alle die beste Lösung, schon bei kleineren Erkrankungen zu Hause zu bleiben.

Bewährte Maßnahmen zur Reduktion von Feinstaub in Betrieben

Maßnahmen für Unternehmen zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten sind längst auch zum Thema Feinstaub bekannt. Experten empfehlen die folgenden Praktiken:

  • Einsatz von Schutzmasken
  • Sensibilisierung und Aufklärung der Mitarbeiter
  • Umzug in gering belastete Räumlichkeiten
  • ständiges Messen und Vermeidung von Extremwerten, da diese auch bei kurzer Dauer hochgradig gesundheitsschädlich sind.
  • Einsatz leistungsfähiger Feinluftfilter, Absauganlagen sowie das regelmäßige Durchlüften der Innenräume. Zwei starke Modelle finden Sie nachfolgend:

Das STOP-Model zur Abwehr von Feinstaub

Eine andere Empfehlung leitet sich nach dem sogenannten STOP-Prinzip (5). Das Akronym steht für die Begriffe substitutive (ersetzende), technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen. Substitutiv heißt nach diesem Modell, dass alle Geräte mit problematischer Staubentwicklung durch ökologischere Modelle ersetzt werden. Technische Maßnahmen umfassen Filter, Absauganlagen, Belüftungsanlagen, Einhausungen und Bläser.

Mit einer besseren Organisation lassen sich die Entstaubung effizienter vornehmen, Emissionsherde aufspüren, die Arbeitsplätze nach Feinstaubbelastung strukturieren, ein Belüftungsplan erstellen, die Beschäftigten einweisen, Atemschutzmasken verteilen und vieles mehr. Persönlich ist schließlich all das, was der Einzelne selbst tun kann.

Der wichtige Ratschlag, nicht krank am Arbeitsplatz zu erscheinen, wurde bereits genannt. Darüber hinaus kann jeder während der Arbeitszeit vorsorgen und in seiner Freizeit einen Ausgleich betreiben wie in den Wald gehen, Sauerstoffduschen nehmen und vieles mehr.

Fazit: Investitionen in die Feinstaubbekämpfung zahlen sich aus

Bewährte Methoden, um der Feinstaubentwicklung am Arbeitsplatz den Kampf anzusagen, gibt es also viele. Bereits kleine Schritte haben das Potenzial zu einer erheblichen Schadstoffregulation.

Mit einem HEPA-Feinstaubfilter lässt sich das Übel an der Wurzel angehen, denn dieser Hochleistungsfilter befreit die Luft von mehr als 99,9 % der Feinstaubpartikel und sorgt dafür, dass im Betrieb wieder frisch durchgeatmet werden kann. Die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter sind ein zugkräftiges Argument. Das Mehr an Produktivität kommt mit dem Luftreiniger im Büro ganz von alleine.

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