Wie gelangen Antibiotika in unser Trinkwasser, was sind die Folgen für unsere Gesundheit und was können wir dagegen unternehmen? All das klären wir in diesem Artikel.
Antibiotika werden aus Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen gewonnen und pharmazeutisch gezielt nach ihrer Fähigkeit zur Hemmung ihres Stoffwechsels ausgesucht. Auf diese Weise erfüllen sie ihre Funktion als Medikamente, die im Falle einer bakteriellen Infektion die unkontrollierte Verbreitung von Bakterien einzudämmen helfen. Das erste Antibiotikum, das als Arznei eingesetzt wurde, war das von Alexander Fleming 1942 entwickelte Penicillin (1).
Antibiotika gehören zu den gefährlichsten Arzneimittelrückständen im Trinkwasser. Dass es für sie in der deutschen Trinkwasserverordnung von 2001 keinen Grenzwert gibt, liegt daran, dass die meisten Klärwerke noch nicht auf ihre Filtrierung vorbereitet sind. Diskutiert wird derzeit, Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe gegen Arzneimittelrückstände wie Antibiotika auszustatten.
Derzeit leisten die Reinigungsstationen mit der mechanischen, biologischen und gegen Phosphor gerichteten Reinigung nur drei Reinigungsgänge.
Der Verbrauch von Antibiotika hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Allein zwischen 1995 und 2015 hat sich die Gefahr für die Umwelt, die von Arzneimittelrückständen im Trinkwasser ausgeht, nach einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Radbout im niederländischen Nimwegen in manchen Regionen um den Faktor 20 erhöht (2).
Das größte Problem für die Verbreitung von Antibiotika im Trinkwasser ist nicht einmal der Umstand, dass nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) jeder Zweite seine Medikamente nicht sachgerecht entsorge, sodass diese über Spüle und Toilettenabfluss wieder zurück in das Trinkwasser gelangen.
Denn selbst bei einer sachgerechten Entsorgung können Verbraucher diese Rückführung nicht verhindern. Pharmazeutische Institute geben an, dass die nicht sachgerechte Entsorgung von Antibiotika durch Patienten nur 10 % der Problematik ausmache und von „natürlichen Patientenausscheidungen“ mit 88 % klar in den Schatten gestellt werde (3).
Besonders von Antibiotika und anderen Arzneimittelrückständen im Trinkwasser betroffen sind Regionen, in denen die Abwässer von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen zu den Kläranlagen geleitet werden. Durch die Veterinärmedizin gelangten nach Auswertungen der Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) 2019 zudem 670 t Antibiotika in das Wasser. Allerdings sei hier der Verbrauch seit 2011 um 60,7 % gesunken (4).
Die Folgen von Antibiotika im Wasser können für Verbraucher massiv sein. Zwar gab es in den letzten Jahren ein wachsendes Bewusstsein für die Gefahr von antibiotikaresistenten Bakterien, die sich zunehmend global ausbreiten. Allerdings lag der Fokus der öffentlichen Debatte auf den inflationären Gebrauch von Antibiotika in der Medizin, wodurch die Gefahr, die durch Antibiotika im Trinkwasser ausgeht, aus dem Blickfeld geriet.
Die Wissenschaftlerin Andrea Wenzel vom Fraunhofer-Institut führt die „in den letzten Jahren beobachtete verstärkte Zunahme der Antibiotikaresistenzen beim gesunden Menschen“ explizit auch auf „die Exposition gegenüber Antibiotika in der Umwelt und im Trinkwasser“ zurück (5).
Alarm schlägt das politische Magazin „Frontal 21“, das sich in einer Reportage des Problems von Antibiotika im Wasser angenommen hat. Es macht auf die Gefahren aufmerksam, die „Kleinkinder, alte Menschen und Risikopatienten mit geschwächtem Immunsystem“ ausgesetzt werden.
Erkrankten diese an „schweren Infektionen“ bei einer gleichzeitigen Antibiotikaresistenz, gehe es „oft um Leben und Tod“. Ein Verweis auf die Datensammlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) brachte Klarheit über die Intensität dieser Gefahr: Über 33.000 Todesfälle seien Jahr für Jahr im europäischen Raum auf Infektionen mit antibiotikaresistenten Keimen zurückzuführen (6).
In Deutschland sind die Wasserwerke zur Einhaltung der in der aktuellen Fassung der TVO von 2001 geltenden Grenzwerte für Schadstoffe im Wasser verantwortlich. Auch Hauseigentümer haben Sorge für die Unbedenklichkeit des Trinkwassers zu tragen und sind zu diesem Zweck zur Zusammenarbeit mit den Wasserwerken verpflichtet.
Da es aber für Antibiotika keinen Grenzwert in der TVO von 2001 gibt, findet keine flächendeckende Überwachung des Wassers nach diesem Schadstoff statt. Auch bei bedenklichen Antibiotika-Konzentrationen kann niemand zur Verantwortung gezogen werden.
Die Verantwortung zur Vermeidung einer dauerhaften Aussetzung von Antibiotika im Trinkwasser liegt somit beim Verbraucher. Grundsätzlich schwanken die Konzentrationen von Antibiotika im Trinkwasser regional, weil jede Region ihre spezifischen Bedingungen mit Belastungen sowie Anzahl und Qualität von Kläranlagen hat.
Im eigenen Haushalt können Sie sich beispielsweise durch Filtersysteme vor den Antibiotikarückstände schützen. Sowohl das Verfahren der Umkehrosmose und Aktivkohle-Blockfilter sind geeignete Filtersysteme, um solche Verbindungen herauszufiltern.
Gut zu wissen:
Die Entwicklungen in Landwirtschaft und Industrie sowie weitere Umwelteinflüsse bringen es mit sich, dass bereits bis zu 100.000 problematische Substanzen in unser Trinkwasser gelangen können.
Unsere Wasserfilter sieben zuverlässig alle gängigen Schadstoffe aus dem Wasser. Neben Antibiotika und anderen Arzneimittelrückständen wird Ihr Trinkwasser auch von Keimen, Düngemitteln, Blei, Kupfer, Chlor, Asbestfasern und weiteren Schadstoffen befreit. Eliminiert werden nahezu alle Partikel, die im Leitungswasser als Restbestände enthalten sind oder durch verunreinigte bzw. verrostete Rohre entstanden sind.
Mit unseren Wasserfilterprodukten sorgen Sie für einen besseren Gesundheitsschutz und können unbefangen und frei von Sorgen von Ihrem Trinkwasser wieder aus dem Vollen schöpfen.
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