Worum handelt es sich genau bei Lithium, wie gelangt Lithium in unser Trinkwasser und schadet es unserer Gesundheit? Wir klären auf!
Lithium (Li) gehört zu den Alkalimetallen, die sich durch eine gewisse Reaktionsfreudigkeit auszeichnen. Das weiß-silberne Leichtmetall besitzt die geringste Dichte der natürlichen festen Elemente (1), ist zugleich das hellste Material in fester Form (2) und von den Alkalimetallen das Härteste (3) unter den Vertretern. Geführt wird Lithium im Periodensystem unter der Ordnungszahl 3. Mit einem Anteil von 0,006 % in der Erdkruste, steht Lithium bei den Elementen in puncto Häufigkeit an 27. Stelle (4).
Lithium kommt in der Natur in Gesteinsschichten, Mineralien und Salzseen vor. Zwar ist das Metall im menschlichen Organismus nur in Restspuren enthalten und ohne biologische Funktion. Dennoch kann der menschliche Stoffwechsel sehr empfindlich auf Lithium reagieren. Bekannt ist schließlich seine Verwendung als Bestandteil von Lithium-Ionen-Akkus.
Lithium findet in der Trinkwasserverordnung von 2001 aufgrund seiner Seltenheit keine Erwähnung, sodass es in Deutschland keinen gesetzlich festgelegten Grenzwert für das Alkalimetall gibt. Da Lithium sich, wie geschildert, auf vielfältige Weise auf den menschlichen Organismus auswirken kann, bedeutet dies nicht, dass sein Vorkommen bedenkenlos ist. Die möglichen Folgen von Lithium im Trinkwasser werden wir weiter unten genauer ausführen.
Lithium wird im Zuge von Erosionen aus Gestein und Boden fortgetragen und kann auf diese Weise durch tiefer gelegene wasserführende Schichten (5) in das Trinkwasser gelangen. Der Weg vom Wasserwerk in die Leitung geht in der Regel ungefiltert vonstatten, weil bei den Messungen nicht explizit nach Lithium gefahndet wird.
In der psychiatrischen Medizin wird Lithium in Form von Lithiumsalzen als Heilmittel seit Mitte des 20. Jahrhunderts bei Depressionen, bipolaren Störungen und manischen Erkrankungen eingesetzt. Physiologisch ist Lithium ein Medikament gegen Cluster-Kopfschmerzen (6). Des Weiteren ist der „Stimmungsstabilisator“ das einzige medikamentöse Antidepressivum, bei dem im Falle einer drohenden Suizidalität von Patienten eine signifikante Gefahrenverhütung nachgewiesen (7) werden konnte.
Dieser Effekt war Ausgangspunkt einer medizinischen Metastudie von Prof. Anjum Memom von der Brighton & Sussex Medical School, in der gezeigt werden konnte, dass in Regionen mit größeren Mengen von Lithium im Trinkwasser die Suizidrate der Bevölkerung geringer gewesen sei. Grundlage der Metastudie war eine Auswertung von 15 gesammelten Trinkwasserproben in verschiedenen Regionen, die mit den jeweiligen lokalen Suizidraten in Beziehung gesetzt wurden (8). In einer österreichischen Folgeuntersuchung mit insgesamt 6.460 Trinkwasserproben konnte das Phänomen bestätigt (9) werden.
Medikamente verursachen allerdings Nebenwirkungen, dies gilt für Lithium ganz besonders. Aufgrund der besonders hohen Anzahl von teilweise schwerwiegenden Implikationen müssen Patienten, bei denen eine Lithium-Therapie angeordnet wird, mit regelmäßigen Blutuntersuchungen eng überwacht werden. Ein Tremor und damit das Zittern von Körperteilen, vor allem der Hände, tritt besonders häufig auf.
Möglich ist mit einer nephrogenen Diabetes insipidus auch eine Form der Zuckerkrankheit, bei der es zu einem partiellen Nierenversagen und zu den Symptomen Polydipsie (ein ständiges Durstgefühl) und Polyurie (verstärktes Wasserlassen) kommt. Bei einer Lithiumintoxikation besteht sogar eine lebensbedrohliche Situation, die mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Krämpfen, psychomotorische Unruhe und der organisch bedingten Sprachstörung Dysarthrie (10) einhergehen kann.
Bei Patienten mag eine Liste möglicher Nebenwirkungen gerechtfertigt sein. Bei ihnen besteht Handlungsbedarf und sie wurden über die Risiken ärztlich aufgeklärt. Eine solche durchdachte und im gegenseitigen Einvernehmen vereinbarte Kosten-Nutzen-Abwägung ist bei einfachen Verbrauchern, welche die Krankheitssymptome in der Regel nicht aufweisen, aber nicht der Fall. Insbesondere besteht bei Lithium das Problem darin, dass das Risiko für Symptome mit zunehmender Dauer anschwillt, in der die Bevölkerung dem Leichtmetall im Trinkwasser ausgesetzt ist. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Die Wasserwerke sind zur Kontrolle über die Einhaltung der Grenzwerte von Fremdstoffen im Trinkwasser verpflichtet. Da Lithium aber nicht als möglicher Schadstoff in der deutschen Trinkwasserverordnung aufgeführt ist, sind die Wasserwerke ebenso wie übrigens die Hauseigentümer von der Überwachungspflicht bei Lithium entbunden. Im Endeffekt kann bei erhöhten Lithiummengen niemand zur Verantwortung gezogen werden.
Ob schließlich bedenkliche Mengen an Lithium im Trinkwasser enthalten sind, das hängt mit der lokalen Trinkwasserqualität zusammen. Diese ist wiederum von der spezifischen geologischen Zusammensetzung des lokalen Gesteins abhängig, durch welches das Trinkwasser auf dem Weg in das Leitungssystem fließt. Ein weiterer Faktor, der die lokale Wasserqualität bestimmt, ist der Effizienzgrad der lokalen Wasserwerke.
Sollten Sie den Verdacht auf erhöhte Lithium-Konzentrationen im Trinkwasser haben und der Verdacht bestätigt sich nach dem Wassertest, dann bleibt für Verbraucher die Möglichkeit, sich bei Gefahr im Vollzug mit einem Wasserfilter auszustatten, der das Trinkwasser vom Alkalimetall befreit. Unsere Wasserfilter wurden bislang nicht auf Lithium geprüft, wahrscheinlich ist aber eine teilweise Rückhaltung.
Neben Arzneimittelrückständen wie Hormonen filtern unsere Wasserfilter auch Schwermetalle wie Blei und Kupfer, Asbestfasern, Partikel, Schwebeteilchen, chlorhaltige Verbindungen, Bakterien und andere Keime, organische Verbindungen, Insektizide und andere Chemikalien aus dem Trinkwasser. Die gesundheitlichen Vorteile sind bei vorher belastetem Wasser enorm, weil wir mit unserem Trinkwasser täglich in Berührung kommen und in der Regel viel davon schöpfen – Wasser pur oder als zubereitetes Getränk.
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