Wie würden Verbraucher wohl einem Lebensmittelprodukt mit der Aufschrift „Kann Spuren von Schwermetallen entsprechend der zulässigen Grenzwerte enthalten“ gegenüberstehen? Ganz klar, die meisten wären skeptisch und würden von einem Kauf absehen. Denn Schwermetalle, wie etwa Blei, im Körper sind schädlich – das ist allgemeiner Konsens. Warum aber besteht weit weniger Skepsis bei der täglichen Nutzung des heimischen Leitungswassers als Trinkwasser? Wäre doch genau dort die genannte Aufschrift passend und ein Grund dafür sind nicht zuletzt Kupferleitungen, die das Schwermetall ins Trinkwasser bringen.
Dass deutsches Leitungswasser den Ruf hoher Qualität und Trinkbarkeit genießt, ergibt sich aus der Trinkwasserverordnung. Diese schreibt für die Wasserversorger eine Reihe von Maßnahmen zur Kontrolle und Einhaltung von Grenzwerten für Schwermetalle, Bakterien und weitere Schadstoffe vor. [1]
Hinsichtlich Kupfer etwa lautet die Richtlinie, dass nicht mehr als 2,0 mg Kupfer in einem Liter Leitungswasser enthalten sein dürfen. Daraus ergibt sich auch, dass insbesondere dort keine Kupferrohre verwendet werden dürfen, wo der pH-Wert des Wasser unter 7,0 liegt. Ist trotz der Aufbereitung des Wassers nur ein niedrigerer pH-Wert möglich, würde jenes Wasser zu viel Kupfer lösen, aufnehmen und weitertransportieren. [2]
Interessanterweise ist das Kupferrohr als Wasserleitung in Deutschland noch immer am weitesten verbreitet, obwohl es diverse Alternativen gibt. Allerdings beträgt für eine Wasserleitung aus Kupfer die Lebensdauer etwa 50 Jahre, sodass Leitungen aus den 80er Jahren allmählich ersetzt werden müssen. Ob jedoch auf Alternativen gesetzt wird, bleibt fraglich. Denn bei Einhaltung der Grenzwerte wird Trinkwasser aus Kupferleitungen auch weiterhin nicht als schädlich oder ungesund eingestuft.
Wichtig zu wissen ist, dass die Richtlinien der Trinkwasserversorgung gewissermaßen nur bis zur Wasseruhr eines Haushalts gelten. Der weitere Weg des Leitungs- beziehungsweise Trinkwassers liegt dann beim Verbraucher selbst. Ähnliches gilt außerdem für die Verwendung eines Hausbrunnens, wo in den seltensten Fällen eine weitere Aufbereitung des geförderten Grundwassers stattfindet. Im Grundwasser findet sich Kupfer hierzulande zwar höchst selten, kann aber durch diverse Ursachen in erhöhter Konzentration vorkommen:
Der Hauptgrund für eine erhöhte Kupferkonzentration im Leitungswasser liegt also letztendlich zumeist bei der Hausinstallation nach der Wasseruhr. Mieter und Hauseigentümer tragen damit dann selbst Sorge für die Genießbarkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit ihres Trinkwassers. Wie eingangs erwähnt, findet eine tatsächliche Sorge in dieser Angelegenheit leider selten statt und es herrscht oft blindes Vertrauen. Dabei sind die möglichen Symptome einer Kupferintoxikation vielfältig.
Probleme mit der Verdauung, Durchfall und Erbrechen, Darmbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel sind Anzeichen, die sich teilweise schon direkt nach dem Konsum von Wasser mit hohem Kupferanteil bemerkbar machen. Unglücklicherweise werden all solche Symptome zunächst eher mit anderen Krankheiten verbunden oder etwa nur einer typischen Erkältung, Migräne oder Stressphase zugeschrieben. Auf lange Sicht kann es jedoch ernster werden.
Schäden von Organen wie der Leber und der Niere, eine Belastung des Immunsystems und des Blutes sowie Hautprobleme sind bei dauerhafter Kupfervergiftung möglich. Dies gilt einerseits für Erwachsene und andererseits ganz besonders für Senioren, Säuglinge und Schwangere. Nieren- und Leberschäden bis hin zur Leberzirrhose konnten bei Säuglingen und sogar pränatal mit erhöhtem Kupferanteil im Trinkwasser in Verbindung gebracht werden. Das Umweltbundesamt führte diesbezüglich von 1996 bis 2001 eine Studie durch und schloss eine Gefährdung nur aus, wenn der erwähnte Grenzwert von 2,0 mg Kupfer pro Liter eingehalten wurde. [3]
Bei all dem Risiko, das eine erhöhte Kupferzufuhr für den menschlichen Körper darstellt, bleibt Kupfer an sich dennoch auch ein essentielles Spurenelement und wichtiger Baustein vieler Enzymsysteme. Die Menge, die der Mensch benötigt, wird allerdings bei gesunder Ernährung komplett durch feste Nahrung zugeführt. Eine weitere Zufuhr durch Trinkwasser ist daher nicht nötig sondern vielmehr schädlich. Es gilt also, das Trinkwasser so rein wie möglich zu halten – vor allem bei der Verwendung für Säuglinge.
Verbraucher sollten also generell überprüfen, auf welchem Wege ihr Wasser bis hin zum Wasserhahn (und auch hinaus) gelangt. Besteht eine Kupferrohr-Wasserleitung, ist der pH-Wert des Wassers von Bedeutung. Hierzu geben die zuständigen Wasserversorger Auskunft und auch Wasseranalysen sind schnell durchführbar. Besonders bei der Versorgung durch Hausbrunnen ist eine regelmäßige Überprüfung und der Verzicht auf Wasserohre aus Kupfer sinnvoll.
Ergeben sich Bedenken, so können bestehende Kupferrohre ausgetauscht werden. Als unbedenklich gelten beispielsweise korrosionsbeständiges Edelstahl, innenverzinntes Kupfer und nicht zuletzt Kunststoff. Da der Hauptfaktor für eine erhöhte Kupferkonzentration zumeist bei der Hausinstallation nach der Wasseruhr liegt, können Verbraucher entsprechend praxisnah und effektiv handeln und für erhöhte Trinkwasserqualität sorgen. Eine effektive Reinheit können schließlich Wasserfilter bieten.
Da Kupfer nur einer der vielen möglichen Schadstoffe im Trinkwasser ist, fungiert ein Wasserfilter tatsächlich als universeller Lösungsansatz. Eine Anwendung empfiehlt sich auch schon deshalb, da entsprechend der Trinkwasserversorgung zwar Grenzwerte eingehalten werden aber dabei weiterhin eine nicht zu unterschätzende Toleranz besteht. Auf Nummer sicher geht, wer höchstselbst für die Reinheit des Trinkwassers sorgt anstatt regelmäßig zu testen.
Mit einem Aktivkohle-Blockfilter wird quasi eine natürliche Tiefenfiltration erreicht. Denn aktivierte Kohle zeichnet sich durch unzählige feine Poren und Kanäle aus, anhand derer mehrere Schadstoffe aus dem Wasser entzogen werden. Unter anderem sind das Bakterien und Parasiten, Chlor- und Chlorabbauprodukte, Schwermetalle, Rückstände von Medikamenten und Pestiziden sowie organische Verbindungen.
Der Entzug solcher Schadstoffe durch einen Aktivkohle-Block funktioniert dabei ganz ohne Chemie. Die Wirkungsweise ist einerseits mechanisch, gewissermaßen wie ein Sieb, andererseits katalytisch und schließlich auch adsorptiv, also aufnehmend. Das gefilterte Ergebnis ist letztlich Trinkwasser mit einer puren Reinheit, die tatsächlich auch geschmacklich auffällig ist.
[1] Bundesbehörden (2016): Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TinkwV 2001). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2001/index.html
[2] Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR (1998): Kupferrohre nicht für alle Trinkwasserinstallationen geeignet. URL: https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/1998/04/kupferrohre_nicht_fuer_alle_trinkwasserinstallationen_geeignet-841.html
[3] Umweltbundesamt (2003): Epidemiologische Untersuchung zum Risiko fühkindlicher Lebererkrankungen durch Aufnahme kupferhaltigen Trinkwassers mit der Säuglingsnahrung. URL: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/epidemiologische-untersuchung-risiko
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